Journal für Entwicklungspolitik 4-2019

Xi Jinpings Amtszeit als Paramount Leader seit 2012 wurde als ein bedeutender Einschnitt für Chinas Politische Ökonomie interpretiert. WissenschaftlerInnen haben eine Zentralisierung der Macht, eine gewaltsamere Form der autoritären Regierungsführung sowie die Bemühungen der Regierung um eine Neupositionierung Chinas an der Spitze regionaler und globaler Wertschöpfungsketten hervorgehoben. Der Gedanke einer signifikanten Neuausrichtung hat sich nach dem 19. Nationalkongress der Kommunistischen Partei Chinas im Jahr 2017 weiter verbreitet, als Xi den Beginn einer „neuen Ära“ ankündigte und eine Chinas Anspruch auf eine führende Rolle in der Weltpolitik betonte. Doch markiert China unter Xi wirklich eine so drastische Abkehr von früheren wirtschaftlichen Entwicklungen? Welche Kontinuitäten und Brüche kennzeichnen die „neue Ära“? diese Sonderausgabe soll unser Verständnis von China unter Xi Jinping durch Artikel vertiefen, die Chinas globales wirtschaftliches und geopolitisches Engagement, die Klassendynamik auf sektoraler Ebene sowie die aktuellen Beziehungen zwischen Staat und Arbeitswelt analysieren.