Cover-Bild Der Nahe Osten geht nicht unter
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition Einwurf GmbH
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 312
  • Ersterscheinung: 11.03.2019
  • ISBN: 9783896842688
Daniel Gerlach

Der Nahe Osten geht nicht unter

Die arabische Welt vor ihrer historischen Chance
Kriege und Konflikte beherrschen unser Bild des Nahen und Mittleren Ostens, Abgesänge auf die Region bestimmen die Debatte. Daniel Gerlach dagegen ist überzeugt: Die arabische Welt ist noch lange nicht verloren. Und sie steht vor einer historischen Chance, die sie nicht ungenutzt vorüberziehen lassen sollte.

Der Journalist und Orientalist zeichnet ein lebhaftes, aber auch realistisches Panorama der Region, vor allem Syriens, des Irak und von Teilen der Golfregion und Nordafrikas. Die konfessionellen und ideologischen Spannungen bewertet er neu und erzählt von gesellschaftlichen Gruppen, die mit ihrem Einfluss die Region verändern können: Die Machtverhältnisse beginnen schon, sich zu verschieben.

So öffnet uns Daniel Gerlach den Blick für eine vergessene Tatsache: Die Menschen des Nahen Ostens sind nicht nur Opfer weltgeschichtlicher Kräfte, die sie hin und her werfen. Sie sind auch Herrinnen und Herren ihres eigenen Schicksals und haben zu allen Zeiten pragmatische Lösungen gefunden. Nicht nur, um zu überleben. Sondern auch, um ihr Leben lebenswerter zu gestalten.

Ursprünglich erschienen in der Edition Körber.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.04.2019

Ich muss gestehen, dass mich dieser Optimismus beeindruckt hat, aber nicht meine Skepsis vertreiben konnte, was die Zukunft der arabischen Gesellschaften betrifft

0

Daniel Gerlach, Der Nahe Osten geht nicht unter. Die arabische Welt vor ihrer historischen Chance, Edition Körber 2019, ISBN 978-3-89684-268-8

Seit vielen Jahrzehnten scheint der Nahe Osten als eine Weltgegend, ...

Daniel Gerlach, Der Nahe Osten geht nicht unter. Die arabische Welt vor ihrer historischen Chance, Edition Körber 2019, ISBN 978-3-89684-268-8

Seit vielen Jahrzehnten scheint der Nahe Osten als eine Weltgegend, die, von Kriegen, religiösen Konflikten und zunehmender Hoffnungslosigkeit geprägt, nicht selten als möglicher Ausgangspunkt eines großen Weltenbrandes gesehen wird. Wohin man auch schaut in der Medienlandschaft, dem Mittleren und Nahen Osten wird keine große Zukunft vorausgesagt.

Doch für den Orientalisten und Journalisten Daniel Gerlach ist der von allen schon längst totgesagte arabische Frühling noch lange nicht zu Ende. Für ihn, wie er in dem hier vorliegenden Buch „Der Nahe Osten geht nicht unter“ immer wieder aufzeigt, hat 2011 etwas Irreversibles begonnen:
„In jedem Fall handelt es sich um eine epochale Entwicklung, die sich trotz etlicher Bemühungen autoritärer Kräfte in der arabischen Welt nicht mehr ungeschehen machen lässt. Denn sie hat gezeigt: Kein Diktator, kein Autokrat kann mehr sicher sein zu herrschen, bis er an Altersschwäche stirbt. Und absolute Macht ist eine Illusion.“

Er zeigt überzeugend optimistisch, dass die arabische Welt, auch wegen ihrer immer jünger werdenden Gesellschaften, Veränderungsprozesse historischen Ausmaßes erlebt, die hierzulande noch kaum angemessen wahrgenommen werden.

Gerlach erzählt in seinem Buch von Menschen, die er auf seinen vielen Reisen in die Region getroffen hat. Menschen, die mit ihrem Engagement Hoffnung machen können auf eine bessere Zukunft. Eine heranwachsende Generation, der er zutraut, dass sie die großen Übel der Region an der Wurzel bekämpfen können. Den Sektarismus etwa, die Trennung zwischen Sunniten und Schiiten und den Konfessionalismus. Denn „diese Geisteshaltung hat dem Nahen Osten großen Schaden zugefügt. Sie war nicht die Ursache, sehr wohl aber der Brandbeschleuniger für Kriege. Sie stellte die Betriebstemperatur für explosive Reaktionen her. Nach dem Despotismus ist der Sektarismus die zweite große Geißel der nahöstlichen Gesellschaften.“

Gerlach weist auf eine Tatsache hin, die bei uns beim Blick auf den Nahen Osten meist vergessen wird. Für ihn sind die jungen Menschen dort nicht nur Opfer, sondern können zu Herrinnen und Herren ihres eigenen Schicksals werden. Er traut ihnen zu, in naher Zukunft schon ihr Leben lebenswerter zu gestalten.

Ich muss gestehen, dass mich dieser Optimismus beeindruckt hat, aber nicht meine Skepsis vertreiben konnte, was die Zukunft der arabischen Gesellschaften betrifft