Cover-Bild BARMER Arzneimittelreport 2019
Band 16 der Reihe "Schriftenreihe zur Gesundheitsanalyse"
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Barmer
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 278
  • Ersterscheinung: 08.08.2019
  • ISBN: 9783946199229
Daniel Grandt, Veronika Lappe, Ingrid Schubert

BARMER Arzneimittelreport 2019

Impfungen bei Kindern und Jugendlichen
Impfungen bei Kindern und Jugendlichen sind das Schwerpunktthema des BARMER-Arzneimittelreports. Die Analysen erfassen erstmals alle BARMER-versicherten Kinder, auch die ohne Impfpass, und vermeiden damit eine methodenbedingte Überschätzung von Impfquoten.
Vollständig gegen Masern geimpft wurden in den ersten beiden Lebensjahren demnach 73,8 Prozent der im Jahr 2010 geborenen Kinder und 78,9 Prozent der im Jahr 2015 geborenen Kinder. Für alle der 13 empfohlenen Impfungen lagen die Impfraten unter 90 Prozent. Zwei Beispiele: Die Impfung gegen Röteln soll das kongenitale Rötelnsyndrom verhindern. 2017 war aber jedes fünfte zweijährige Mädchen nicht ausreichend geimpft. Die HPV-Impfung soll das Zervixkarzinom verhindern. Fast die Hälfte – in Bayern sogar 60 Prozent – der Mädchen haben aber keinen ausreichenden HPV-Impfschutz. Erstmals wird die Rate der Kinder ohne jegliche Impfung ermittelt: 3,3 Prozent aller 2015 geborenen Kinder (in Bayern 5,3 Prozent) haben keine der 13 in den ersten beiden Lebensjahren von der STIKO empfohlenen Impfungen erhalten. Allein beim Geburtsjahrgang 2015 entspräche dies hochgerechnet auf Deutschland 25.900 Kindern.
Analysen zur Ausgabenentwicklung zeigen einen sich beschleunigenden Anstieg der Arzneimittelausgaben pro BARMER-Versicherten: +7,6 Prozent in 2018, entsprechend 206 Millionen Euro Mehr- und 5,68 Milliarden Euro Gesamtausgaben. Verordnungen bei hochaltrigen Menschen nehmen zu, wie auch die regionalen Unterschiede: Standardisierte Arzneimittelausgaben lagen 2018 in Sachsen-Anhalt 54 Prozent über den Ausgaben pro Versicherten in Bremen. Während in Bremen 2018 eine 100-Prozent-Quote für Infliximab-Biosimilars erreicht wurde, liegt diese in Berlin knapp unter 30 Prozent. 42,8 Millionen Euro wurden verschwendet, weil ohne patientenrelevanten Zusatznutzen die Verordnung von teureren Originalarzneimitteln anstatt von Biosimilars erfolgte.

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