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- Verlag: epubli
- Themenbereich: Kunst - Musik
- Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
- Seitenzahl: 356
- Ersterscheinung: 24.05.2016
- ISBN: 9783741813467
Die Fröhlichkeit des Bkojab Jakoab
Oper für eine Singstimme in drei Akten
Eines Tages eröffnete sich mir die Möglichkeit, ein Mikrophon an den Computer anzuschließen. Jetzt konnte ich etwas einsingen, dieses im Kopfhörer abspielen und eine weitere Stimme dazu aufnehmen – und das beliebig oft. Damit hatte ich praktisch so viele Sänger und Musiker zur Verfügung wie ich nur wollte. Allerdings hatten sie alle dieselbe Stimmlage, und natürlich fehlten ihnen allen dieselben musikalischen und gesangstechnischen Möglichkeiten. Da sie aber alle dieselbe Person waren wie der Komponist, konnten sie sich nicht wehren, wenn der Komponist keinerlei Rücksicht auf die sehr begrenzten Möglichkeiten seiner Musiker nahm, und das nutzte er schamlos aus. Umgekehrt konnte sich der Komponist, als er später das Resultat hören musste, mit niemandem als mit sich selbst aufzuregen, und er konnte seinem Entsetzen über die bereits entstandenen Szenen nur Ausdruck verleihen, indem er die folgenden Szenen mit noch größerer Rücksichtslosigkeit seinen Musikern gegenüber komponierte, um sie für die unzulängliche Interpretation seines Werks zu bestrafen. Der Spaß, den mir dieses Unterfangen bereitete, kommt schon im Titel zum Ausdruck, es geht um die Fröhlichkeit des Bkojab Jakoab, und die Schizophrenie, die in der eben beschriebenen, einsamen Interaktion zwischen Komponisten, Interpreten und Zuhörer, die alle ein- und dieselbe Person sind, findet sich natürlich auch in der Hauptperson der Oper wieder.
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