Cover-Bild Der Jesus-Dschihad
16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerth Medien
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 28.08.2017
  • ISBN: 9783957342454
Dave Andrews

Der Jesus-Dschihad

Der gewaltfreie Weg aus dem Konflikt zwischen Islam und Christentum.
Dschihad - der Titel verstört zutiefst: Jesus und der Heilige Krieg? Dschihad steht von seiner ursprünglichen Bedeutung her aber auch für Anstrengung auf ein bestimmtes Ziel hin. Bonhoeffer nennt es "Nachfolge". Kenntnisreich, differenziert und fundiert beleuchtet der bekennende Christ Dave Andrews einen hochaktuellen, verfahrenen Konflikt: den islamistischen Terror. Prägnant deckt er die Wurzeln des Fundamentalismus im Islam und Christentum auf und zeigt einen Weg aus dieser ideologischen Falle: den "Jesus-Dschihad" - den inneren, gewaltfreien und Freiheit schaffenden Weg der Gottesnachfolge. Mit einem Interview mit Dr. Mohammed Khallouk, Vorstand des Zentralrats der Muslime, und Ekkehart Vetter, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2017

Versöhnung der Religionen

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Der 1951 geborene Autor Dave Andrews lebt selbst das, was er predigt. Als junger Mann verkauften er und seine Frau alles, was sie hatten, und lebten in Afghanistan, Indien und Nepal. Dort kümmerten sie ...

Der 1951 geborene Autor Dave Andrews lebt selbst das, was er predigt. Als junger Mann verkauften er und seine Frau alles, was sie hatten, und lebten in Afghanistan, Indien und Nepal. Dort kümmerten sie sich um benachteiligte Menschen. Inzwischen lebt er wieder in seiner Heimat Australien, und setzt sich auch dort für Randgruppen und Benachteiligte ein. Sein Herz schlägt für Freundschaft und Versöhnung zwischen Christen und Moslems, und das ist das Thema dieses Buchs.

Um diesen Dialog einzuleiten, schlägt er zuerst die dunklen Kapitel in der Geschichte des Christentums auf. Seine Aufzählung der Gräueltaten, die im Namen der Religion verübt wurden, ist lang und erschreckend. Danach folgt ein Kapitel über die Glaubenskriege der Moslems. Dieser erste Teil endet mit Gedanken über die Bereitschaft zur Gewalt. Was bringt Menschen dazu, im Namen der Religion, Andersglaubende zu töten?

In einem zweiten Hauptteil geht Andrews auf das Hauptthema seines Buchs ein, den Jesus-Dschihad. Dabei versteht er Dschihad als den gewaltfreien Einsatz für Gerechtigkeit, bei dem Jesus uns ein Vorbild sein kann. Das Buch schließt mit einigen Beispielen von christlichen und moslemischen Aktivisten; Menschen, die sich ohne Gewalt gegen Ungerechtigkeit eingesetzt haben.

Der Titel soll vermutlich bewusst provozieren, aber beim Lesen des Buchs verstehe ich schnell wieso Andrews diese beiden Begriffe nebeneinander stellt. Ich denke er leidet darunter, dass Extremisten den Begriff Dschihad für ihre Zwecke einsetzen, und damit den Eindruck vermitteln, das sei die Botschaft des Islams. Seiner Meinung nach finden sich auch im Koran viele Hinweise auf einen gewaltlosen Einsatz für Gerechtigkeit, im Sinne Jesu.

Dieses Buch ist im Gespräch mit seinen guten, moslemischen Freunden entstanden. Aus christlicher Sicht wirkt es vielleicht an manchen Stellen so, als wollte er die Unterschiede verwischen, und nur auf das Gemeinsame beider Religionen sehen. Ich stimme zu, dass wir viel gemeinsam haben, aber mir kommt es beim Lesen so vor, als würde Jesus auf einen Aspekt seines Wirkens reduziert werden. Sicher, Jesus ist das allerbeste Vorbild für Frieden und Versöhnung, aber er ist viel mehr. Er sagt von sich selbst, dass er der einzige Weg zum Vater ist, und spätestens da scheiden sich wohl die Geister. Und er fordert seine Nachfolger auf Jünger zu machen, die auf den Namen des Vater, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden.

Ich finde es bewundernswert, dass Andrews lebt, was er sagt. Ich schätze seine Gedankenanstöße zu dem Thema Versöhnung. Ich stimme zu, dass Begegnungen und tiefe Freundschaften zwischen Christen und Moslems gut und wichtig sind. Ich habe aber große Bedenken, wenn Teile von Jesu Botschaft unter den Tisch gekehrt werden, damit es so aussieht, als gäbe es nichts Trennendes.