Eine hochspannende Geschichte über Vorurteile und Verantwortung
Jeder kennt sicherlich die eine oder andere Situation, in der man sich fragt, wie zur Hölle man da hineingeraten ist und warum man mit solchen unkooperativen Anfängern zusammenarbeiten muss. Nur selten ...
Jeder kennt sicherlich die eine oder andere Situation, in der man sich fragt, wie zur Hölle man da hineingeraten ist und warum man mit solchen unkooperativen Anfängern zusammenarbeiten muss. Nur selten sitzt man dabei jedoch in einer Region kurz nach dem Bürgerkrieg, spricht nicht die Landessprache und hat einen wichtigen Auftrag zu erledigen.
»Vor dem Bau der Straße hatte die Fahrt von der Hauptstadt in diese Region bestenfalls vier Tage gedauert. (...) Die neue Straße würde der Provinz (...) Sicherheit und Fortschritt bringen.«
Zwei Männer begegnen sich in einem fremden Land. Für den Fall, dass sie gekidnappt werden sollten, sprechen sie sich mit fiktiven Namen an.
“Vier” ist erfahren, verantwortungsbewusst und diszipliniert. Sein Job ist es, innerhalb von zwei Wochen eine Straße vom Süden des Landes bis zur Hauptstadt im Norden zu asphaltieren. Er hält sich strikt an das Reglement seiner Firma: kein Kontakt mit Einheimischen, um alle Komplikationen so gering wie möglich zu halten.
Sein neuer Kollege, der unerfahrene “Neun”, ist begeistert von der Kultur und den Menschen, deren Sprache er flüssig spricht. Er soll mit dem Quad vorausfahren, um die Strecke auf Schäden zu prüfen und für die Asphaltiermaschine freizuhalten.
Schnell eskaliert die Situation zwischen den so unterschiedlichen Männern.
Beim Lesen habe ich mich gleich mit dem disziplinierten Vier identifiziert, der einfach nur seinen Job erledigen und keinen Stress haben möchte.
Die Stimmung wurde zunehmend beklemmender. Die Sorglosigkeit und mangelnde Zusammenarbeit Neuns brachte Vier in Gewissenskonflikte, während die riesige Maschine unerbittlich vorrückte. Außerdem nahte der Termin der großen Parade, die zur Fertigstellung der Straße stattfinden sollte.
»Neun frustrierte ihn sei fast drei Tagen, aber jetzt, da ihm klar war, dass er ihn weder verändern noch kontrollieren noch dazu bringen konnte, in irgendeiner Weise effektiv zu sein, (...) konnte Vier den Mann und dessen Verhalten außer Acht lassen.«
Ein großer Fehler!
Dave Eggers, der Autor von “The Circle”, lockt den Leser mit diesem kurzen politischen Roman in eine psychologische Falle, aus dem er sich nicht so schnell wieder befreien kann. Denn am Ende folgt einer sehr überraschende Wende.