Diese Geschichte lässt mich komplett eintauchen
Diese Geschichte lässt mich komplett eintauchen. Sie ist toll geschrieben, einerseits leicht und ohne offensichtlichen Anspruch, aber auch sehr nachdenklich, zweifelnd und berührend. Im Vordergrund stehen ...
Diese Geschichte lässt mich komplett eintauchen. Sie ist toll geschrieben, einerseits leicht und ohne offensichtlichen Anspruch, aber auch sehr nachdenklich, zweifelnd und berührend. Im Vordergrund stehen neben Hope und ihren Zweifeln die verschiedenen, gut charakterisierten Figuren, die alle sehr authentisch und unterhaltsam beschrieben sind.
Das Buch liest sich gut und sehr kurzweilig. Man erlebt hautnah mit, wie sehr Hope mit ihrem Leben überfordert ist, ihr wächst alles über den Kopf und so bekommt sie eine Depression.
Man kann dieses Buch als Lebensbericht bezeichnen, wir sehen die Veränderungen, Lebensträume, Störungen und Veränderungen im Leben von Hope. Sie heiratet, bekommt vier Kinder und ist Roy eine gute Ehefrau. Sie haben keine Geldsorgen, ein schönes Haus und doch fehlt etwas. Ist Hope wirklich glücklich? Man kann es nicht vermuten, denn sie fügt sich in ihre Rolle ohne eigene Träume verwirklicht zu haben. Sie passt sich an und die Rolle der Rebellin kommt ihrer Freundin Emily zu. Aber Hope spielt weiter die pflichterfüllende Ehefrau, die für ihre Familie da ist. Solange, bis sie eine Depression bekommt, die sie mit Elektrotherapie und Medikamenten überwindet.
Es gibt einige dramatische Phasen in Hopes Leben, die Depression ist eine, außerdem reagiert sie bei der Belästigung einer ihrer Töchter durch einen Cousin und sie sorgt sich um die schwierige Beziehung ihres Sohnes zu seiner Frau. Hope versucht immer zu helfen. So ist sie diejenige, die eine Freundin der Tochter zu einer Abtreibung fährt. Ihre Kinder werden erwachsen, mit ihren Fehlern und Stärken und Hope kann sich von ihnen lösen. Ihr Leben mit Roy wirkt etwas belanglos, aber es scheint gemeinsam zu laufen. Auch wenn sie sich nie über wichtige Dinge auszutauschen scheinen. Gedanken macht sich scheinbar nur Hope. So denkt sie über Freiheit nach und wie sie ihr Leben gelebt hat. Interessant ist für mich, dass sie erst nach dem Tod von Roy, über ihn nachdenkt und endlich selbst die Freiheit geniesst zu reisen. Erst ohne Pflichten, hat sie die Möglichkeit, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.
Auffällig ist, der Autor lässt Hopes wahre Emotionen kaum durchblicken, erst als ältere Frau, ihrer Schönheit beraubt und nur noch eine von vielen älteren Frauen, kommt man ihr gedanklich näher.
Am Ende ihres Lebens ist sie mit sich und ihrer Familie im Reinen.
Diesen Lebensbericht habe ich gern gelesen. Er zeigt eine Frau, die ihre Rolle spielt, in der Familie, in der Gesellschaft, aber auch in ihrem eigenen Leben? Erst im Alter findet sie zu sich selbst. Ein nachdenklich machendes Buch über eine Frau, die für die Familie lebt.