Exzellent recherchierter Spionagethriller über Quantencomputer und die chinesische Kultur
CIA-Officer Harris Chang will in China einen Informanten anwerben, der ihn bei der Suche nach einem Maulwurf unterstützen soll. Denn ein Mitglied der CIA verrät Geheimnisse über Quanteninformatik an den ...
CIA-Officer Harris Chang will in China einen Informanten anwerben, der ihn bei der Suche nach einem Maulwurf unterstützen soll. Denn ein Mitglied der CIA verrät Geheimnisse über Quanteninformatik an den Feind.
Chang ist in den USA geboren und in West Point ausgebildet worden. Könnte er der Doppelagent sein, oder ist das nur ein Vorurteil, das man ihm entgegenbringt, weil er chinesische Vorfahren hat?
Der Quantencomputer ist die nächste wichtige Technologie, die dem, der sie besitzt Macht und Vorsprung verspricht. Die USA und China kämpfen um die Vorherrschaft auf diesem zukunftsträchtigen Gebiet.
David Ignatius, Journalist bei der Washington Post, hat einen exzellent recherchierten Spionagethriller geschrieben. Man spürt, dass er sich auskennt. Die Beschreibungen der chinesischen Kultur, die eingestreuten chinesischen Sätze, die Erläuterungen der Funktionsweise eines Quantencomputers haben für mich ein sehr realistisches Bild erschaffen.
Die Geschichte spielt an verschiedenen Schauplätzen auf der ganzen Welt - in Hongkong, Mexiko, Langley, Amsterdam, Kyoto, Washington, Singapur.
Leider hat es eine Weile gedauert, bis ich eine emotionale Verbindung zu den Protagonisten aufbauen konnte. Auch fehlte mir am Anfang die Intensität von persönlichen Konflikten, die für Spannung gesorgt hätten.
Dafür war das Ende sehr elegant, denn die Themen "Einwanderung" und "Quanten" scheint Ignatius nicht ohne Grund miteinander verbunden zu haben.
Gut gefallen hat mir außerdem, dass es zwei weibliche Spioninnen gab. Ich empfinde es leider immer noch als Besonderheit, von Frauen zu lesen, die ganz selbstverständlich in wichtigen Positionen arbeiten.
Ein solide geschriebener Thriller, der mir die Welt der Quantencomputer und die chinesische Kultur näher gebracht hat. Auch die Schilderung des Schicksals chinesischer Einwanderer beim Bau der Atlantic und Pacific Railroad war für mich ein neues, interessantes Thema.