Im Juni erschien die Gemeinschaftsarbeit von Andrea Cremer und David Levithan “Was andere Menschen Liebe nennen”. In Deutschland hat das 416 Seiten Werk der cbt-Verlag herausgebracht.
Stephan ist kein normaler Junge, denn seit seiner Geburt ist er unsichtbar. Als die neuen Nachbarn einziehen, ist es wie ein Schock für ihn, als Elizabeth, ein Mädchen in seinem Alter, ihn sehen kann. Doch Stephan möchte sie nicht mit seinen Problemen belasten, aber da hat er die Rechnung ohne Elizabeth gemacht …
Der Klappentext zu David Levithans und Andrea Cremers Werk hat mich aufhorchen lassen und machte mich sehr neugierig. Stephan erzählt den Beginn zunächst aus seiner Sicht, während Elizabeth später sich mit ihn abwechselt.
Leider hatte ich mit Stephans Geschichte so meine logischen Probleme. Denn er ist für alle Welt unsichtbar, auch für seine Mutter. Ich stellte mir den Alltag mit einem unsichtbaren Säugling durchaus schwierig vor. Doch als Elizabeth in Stephans Erzählung auftaucht, begann ich zu verstehen, wie er all die Jahre agiert hat und sich nun auf jemanden einzustellen, der ihm mit seinen ganzen Sein erlebt, ist für ihn weltverändernd gewesen.
Auch Elizabeth hütet so einige Geheimnisse. Aber zu Beginn ist sie dermaßen zickig, dass wohl viele Leser das Gefühl bekommen können es wird so bleiben. Haltet durch - denn nur so kann man erfahren, was hinter ihren dicken Mauern für eine Löwin steckt. Elizabeth kämpft für die, die sie liebt!
Und so bekommt ein Hauch Romantik hinein, wo sich unsere Protagonisten kennenlernen.
Was, bis auf Stephans Unsichtbarkeit, sich so normal anfühlt, bekommt schnell den ersten Spannungsbogen verpasst. Denn Stephans Geheimnis hängt, bekanntermaßen, da er das gleich zu Beginn erwähnt, mit einem Fluch zusammen. Nun glaubt man, dass er weiß, wie alles zusammenhängt, aber da liegt man falsch.
Weder seine Mutter, noch dem Geld schickenden Vater konnte Stephan je sein größtes Geheimnis abringen. Nun wo die Mutter verstorben ist, spürt man sein Leid noch mehr und so ist auch seine Hoffnung dahin endlich von dem Fluch befreit zu werden.
Durch Elizabeth und ihrem Bruder Laurie hat Stephan eine reelle Chance erhalten.
All diese Geheimnisse werden aufgedeckt und noch mehr Magisches kommt ans Licht. Nun mag man denken, das die beiden Autoren daraus eine spannende und flüssige Reise durch ihr Werk verfassen konnten - leider ist dem nicht so. Die Zwei haben sehr viel um die Situation Drumherum geschrieben. Das heißt, es sind Atempausen entstanden, die zwar viele Szenen und ihren weiteren oder vergangenen Verlauf erklären, aber den Fortbestand etwas minimieren. Was extrem rasant war, ist das Ende. Ja, es war so schnell vorbei, dass man als Leser noch mal zurückblättert, um wirklich verstehen zu können, dass dies das Ende war.
Dennoch war das letzte Viertel der Geschichte sehr gelungen, denn es ging vorwärts und man bemerkt bei allen Figuren eine starke Entwicklung.
Die beiden Protagonisten, bei mir vor allem Elizabeth, schließt man ins Herz und fiebert durch die Seiten mit ihnen mit.
“Was andere Menschen Liebe nennen” verbirgt mehr als einen unsichtbaren Jungen und seine erste Liebe - magische Geheimnisse!
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