Ein Gesellschaftsroman mit übernatürlichen Aspekten
Cover: Das Cover hat mir bereits vor dem Lesen sehr gut gefallen, nach dem Lesen hat es mir sogar etwas besser gefallen, da es Elemente aus dem Buch aufgreift, die ich vorher nicht als solcher erkannt ...
Cover: Das Cover hat mir bereits vor dem Lesen sehr gut gefallen, nach dem Lesen hat es mir sogar etwas besser gefallen, da es Elemente aus dem Buch aufgreift, die ich vorher nicht als solcher erkannt habe.
Inhalt: Das Buch folgt in einer gewissen Weise Holly Sykes Leben, ohne sie dabei immer in den Mittelpunkt zu stellen. Alle Personen, die in den sechs Geschichten vorkommen haben einen aber einen Bezug zu ihr. Holly wird in ihrer Jugend von einer Frau um Asyl gebeten und sie gewährt dieses ohne zu wissen was dies bedeutet. Erst viel später erfährt sie was es damit auf sich hat.
Fazit: Ausnahmsweise möchte ich mit dem Genre des Buches anfangen, denn es lässt sich ganz schwierig zuordnen. Es ist ein Buch a la Schrödigers Katze. Es ist ein Kampf zwischen Realismus und Fantasy. Diese Thematik greift Mitchell in einem der Kapitel selbst auch auf und vergleicht es damit, dass eine Frau nicht halbschwanger sein kann. Aber genau das ist bei diesem Buch irgendwie der Fall.
Der Reiz an Mitchell ist sein verschachtelter Schreibstil der das Buch sehr interessant macht, gleichzeitig beim Lesen aber auch recht anstrengend sein kann. Tatsächlich musste zwischendurch auch eine Pause einlegen, da ich von den vielen Abschweifungen ein wenig frustriert war. Diese haben zwar in das Buch geschichtlich reingepasst, aber hatten einfach zu wenig Einfluss auf das Geschehen. Für mich waren eher lange Randnotizen die mitten in den Text statt an den Rand geschrieben wurden. Dennoch gab es auch einiges das mich sehr berührt und gefesselt hat. Die verschiedenen Charaktere wirkten sehr realistisch und hatten eine Tiefe, die es einem erlaubt haben ihre Verhaltens- und Denkweisen nachzuvollziehen. Außerdem ist es durch den Wechsel der Protagonisten und der zeitlichen Spannweite ein extrem vielschichtiger Roman, welcher immer wieder auf die Verfehlungen der Menschheit zeigt und eine uns mögliche Zukunft aufzeigt. Das übernatürliche ist zwar ein wichtiger Bestandteil des Buches steht dabei aber nicht im Vordergrund.
Für mich ist es ein Gesellschaftsroman mit übernatürlichen Aspekten, wobei der Krieg zwischen Horologen gegen Anachoreten, der sich an Hollys Biografie entlanghangelt der rote Faden ist. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.