Cover-Bild Der Gesang der Flusskrebse
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 25.01.2021
  • ISBN: 9783453424012
Delia Owens

Der Gesang der Flusskrebse

Roman - Der Nummer 1 Bestseller jetzt im Taschenbuch - “Zauberhaft schön” Der Spiegel
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Die berührende Geschichte von Kya, dem Marschmädchen, von der Zerbrechlichkeit der Kindheit und der Schönheit der Natur

Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2020

Kraftvolle Geschichte über das Anderssein

1

1969, Barkley Cove: Chase Andrews, stadtbekannter Frauenschwarm, wird tot aufgefunden. Die ersten Spuren deuten auf ein Gewaltverbrechen hin. Doch wer hat ihn ermordet? Die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens ...

1969, Barkley Cove: Chase Andrews, stadtbekannter Frauenschwarm, wird tot aufgefunden. Die ersten Spuren deuten auf ein Gewaltverbrechen hin. Doch wer hat ihn ermordet? Die Bewohner des kleinen Küstenstädtchens haben schnell eine Verdächtige gefunden: das Marschmädchen Kya. Die junge Einsiedlerin, die Fremde, die draußen im Marschland einsam lebt und auch sonst den Bewohnern suspekt und andersartig vorkommt. Und so kommt Kya vor Gericht … und muss ihre Unschuld beweisen.

1952: Die sechsjährige Kya lebt mit ihrem Vater allein im Marschland, als ihre Mutter eines Tages ohne ein Wort die Tochter zurücklässt. Als wenig später auch der Vater nicht mehr nach Hause kommt, ist Kya allein auf sich gestellt. Und muss in dieser Extremsituation zu einer eigenständigen Person heranreifen …

Was macht Isolation aus einem Menschen? Und wie geht die Gesellschaft mit einem Menschen um, der sich bewusst ausgrenzt und die Einsamkeit sucht? – Das sind für mich zwei zentrale Fragen dieser außergewöhnlichen Geschichte von Delia Owens, mit der die Autorin auch gleichzeitig ihr Romandebüt vorlegt. Dabei verbindet sie verschiedene Genres zu einem dichten Roman, denn die Geschichte um Kya Clark ist Liebesgeschichte, aber auch ein Krimi und ein Gerichtsdrama zugleich. Zwei Erzählebenen – die Kindheitsjahre, in denen Kya zu einer jungen Frau und Künstlerin heranreift und die Ereignisse nach dem Mord an Chase Andrews - werden fesselnd miteinander verbunden, so dass am Ende eine Geschichte entsteht, die mich am Ende sogar mit überraschenden Wendungen überzeugen konnte.

Das Marschmädchen Kya ist die zentrale Figur dieser Geschichte. Und ich muss sagen, dass der Autorin eine außergewöhnliche Figur gelungen ist. Denn Kya ist wie das Marschland selbst: geheimnisvoll und unverstanden. Sie ist aber auch unglaublich verletzlich, naiv und jemand, der zu starken Gefühlen fähig ist, die man fast schon als „extrem“ bezeichnen kann. Aber auf der anderen Seite fand ich sie auch bewundernswert mutig, intelligent, instinktiv und abenteuerlustig. Sie durchstreift die Marschlande, die bald zu ihrer Heimat werden, ja mit denen sie förmlich symbiotisch verschmilzt. Und genau diese unwirtliche Umgebung macht aus ihr eine eigenständige, selbstbewusste Frau und Künstlerin, die sich besser in den Marschlanden zurechtfindet, als sie die Menschen aus dem benachbarten Barkley Cover versteht. Insgesamt hat sie nur zu wenigen Menschen von dort eine Beziehung und Vertrauen. Kya hat mich echt gefesselt. Besonders herzergreifend sind ihre zarten Bande zu Tate, einem Jugendfreund ihres Bruders, der ihr Lesen und Schreiben beibringt und ihr dadurch eine neue Welt eröffnet, in der sie sich auch als Künstlerin verwirklichen kann. Im Gegensatz dazu kann man ihr Verhältnis zu Chase Andrews als verstörend und überbordend emotional bezeichnen. Für mich ist Kya die perfekte Kombination eines Menschens, den die ungewöhnlichen Umstände in eine Extremsituation getrieben haben, aus der sie sich aber selbst kraftvoll entwickelt. Die Gesellschaft hingegen reagiert, wie zu erwarten war, verstört und mit Unverständnis, ja sogar abwertend. Aber damit spiegelt die Autorin im Grunde nur das wider, was in Wirklichkeit Menschen passiert, die anders sind, als man es von ihnen erwartet.

Ein anderes besonderes Highlight des Romans ist zweifellos die sehr realitätsnahe und detailreiche Naturschilderung der Marschlande. Die Autorin hat selbst die Gegenden in North Carolina häufig besucht und als Zoologin beweist sie in ihren Beschreibungen der heimischen Fauna und Flora einen bemerkenswerten Detailgrad und eine sehr gute Beobachtungsgabe, den sie auf Kya überträgt. Ich fand es wunderbar, erzählerisch mit der Autorin durch die Marschlande zu streifen, mit Kya’s Augen die Tiere zu beobachten und die Pflanzenwelt kennen zu lernen. Selbst wenn man mit der Handlung vielleicht nicht ins Reine kommt, die Schilderungen der Natur sind beeindruckend und sehr authentisch. Die Einsamkeit und Schönheit dieser Gegend wird mit Kya erst so richtig erlebbar.

Was bleibt am Ende? Ein bewegender, kraftvoller Roman, der mich gefesselt und allein schon durch seinen starken Hauptcharakter Kya und die poetischen Naturbilder überzeugen konnte. Aber auch eine einfühlsame, ruhige Geschichte des Erwachsenwerdens einer jungen, mutigen Frau und ihrer Suche nach Geborgenheit und Freiheit mitten in einer unwirtlichen Wildnis. Am Ende empfindet man für Kya mehr Verständnis als für die sie verurteilende Gesellschaft. Es ist eine starke Botschaft, die übrig bleibt: Dass auch isolierte, anderslebende Menschen, zu beeindruckenden und starken Persönlichkeiten werden können.

Mein Fazit: Ein bewegendes Romandebüt über das Anderssein und Erwachsenwerden mit einer kraftvollen Botschaft, einer schmerzlichen Geschichte und poetisch-eindrucksvollen Naturbildern. Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Der Kampf ums Überleben im Marschland

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Dieses Buch war ein Geschenk einer Buchfreundin als Dank für eine Ausleihe. Lange lag es nur im Regal und ich hatte es fast schon wieder vergessen bis es in Erinnerung kam als ich von der Verfilmung hörte. ...

Dieses Buch war ein Geschenk einer Buchfreundin als Dank für eine Ausleihe. Lange lag es nur im Regal und ich hatte es fast schon wieder vergessen bis es in Erinnerung kam als ich von der Verfilmung hörte. Da ich Bücher eigentlich meist schlecht verfilmt finde habe ich also dann dochmal dazu gegriffen und es nicht bereut.

Die Geschichte von Kya ist herzeigreifend und bewegend. Die Naturgewalten des Marschlands öffnet sich durch die Worte der Autorin und der Leser befindet sich in Faszinitation dieser Landschaft wieder. Gekoppelt mit der Liebesgeschichte und der Gewalt die dem Mädchen immer wieder von den Dorfbewohnern oder ihrer Familie droht ist diese Geschichte eine die den Leser auch nach Beendigung der Geschichte gefangen hält. Wahrscheinlich werde ich dann aber doch mal irgendwann die Verfilmung ansehen aber die Empfindungen die beim Lesen der Geschichte das Herz durchfluten werden wahrscheinlich nicht mithalten können.

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Veröffentlicht am 02.04.2023

Tolle Sprache, tolle Landschaft

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Zu diesem Buch was zu sagen, fällt mir überraschend schwer. So könnte ich auf die Frage: „Fandest du’s gut?“ tatsächlich keine eindeutige Antwort geben. Es gab Dinge, die ich sehr mochte und Dinge, die ...

Zu diesem Buch was zu sagen, fällt mir überraschend schwer. So könnte ich auf die Frage: „Fandest du’s gut?“ tatsächlich keine eindeutige Antwort geben. Es gab Dinge, die ich sehr mochte und Dinge, die ich nicht so mochte. Dazu zählen der Anfang und das Ende. Zum Ende kann ich, ohne zu spoilern, natürlich nichts sagen, nur so viel, ich bin damit nicht einverstanden! :D Und hier war ich ganz besonders froh, an meiner Seite wieder meine buddyread-Freundin gehabt zu haben.
Für alle, die noch nicht wissen, worum es in dem Buch eigentlich geht, kurz der Inhalt:
In dem Küstenstädtchen Barkley Cove kommt ein junger Mann zu Tode und man ist sich schnell einig, dass daran nur Eine schuld sein kann und zwar das Marschmädchen. So wird Kya Clark von den Bewohnern genannt, weil sie isoliert von allen im Marschland lebt. Sie hat nur notdürftig Kontakt zu Anderen und schenkt nur schwer Vertrauen. Im Laufe der Zeit begegnet sie zwei Männern, die Einfluss auf ihr Leben nehmen sollen, der eine davon soll es sogar gehörig in Gefahr bringen…
Der Anfang der Geschichte hat mich sehr beschäftigt. Dieses kleine Mädchen wird nach und nach von jedem Menschen, der ihr nahesteht, verlassen und schlägt sich komplett alleine durchs Leben. Wie sie sich immer wieder aufrappelt, war schon sehr beeindruckend, aber gleichzeitig war es genau das, was mich auch gestört hat. Also nicht ihr Durchhaltevermögen, sondern die Vorstellung, dass ein kleines Mädchen ab ihrem 5. Lebensjahr alleine lebt. Das fand ich abwechselnd unrealistisch, unvorstellbar und einfach nur schlimm. Hat mich auch etwas von der weiteren Geschichte abgelenkt, weil ich diesem Gedanken noch sehr nachhing…
Dass mich die Handlung nicht komplett deprimiert hat, liegt am Schreibstil der Autorin. Den fand ich einfach klasse. Die Szenerie fand ich herausragend beschrieben, sodass man gut verstehen konnte, was die Umgebung für Kya bedeutet und warum sie dort nicht weg will. Auch die Entwicklung ihrer Figur fand ich toll. Wie sie zunächst mit den ganzen Widrigkeiten zurechtkommt und schließlich das Beste aus der Situation rausholt bzw sogar noch davon profitiert, hat mich begeistert.

Und wäre da nicht der Schluss, könnte ich auf die Eingangsfrage etwas zügiger mit „JA“ antworten, aber so bleibt es bei einem klaren „hmm…joaaa…!“

FAZIT: Tolle Sprache, tolle Landschaft

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Veröffentlicht am 31.10.2022

Faszinierende Reise mit dem Marschmädchen

1

„Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens lag viel zu lange auf meinem SuB, doch auch die Verfilmung, die dieses Jahr erschienen ist, konnte nicht auf Anhieb bei mir die entsprechende Lust auslösen. ...

„Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens lag viel zu lange auf meinem SuB, doch auch die Verfilmung, die dieses Jahr erschienen ist, konnte nicht auf Anhieb bei mir die entsprechende Lust auslösen. Das mag sicherlich auch daran liegen, dass das Buch nicht selbst ausgewählt und stattdessen ein Geschenk war, denn es ist auch nicht unbedingt mein typisches Genre. Nun habe ich es aber endlich gelesen und es bewahrheitete sich mal wieder: hätte ich das nur früher getan!

Zunächst fiel es mir etwas schwer in das Geschehen einzufinden, denn die ersten Seiten sind vor allem von Beschreibungen geprägt und da muss ich einfach eingestehen, dass Landschaftsbeschreibungen nicht wirklich meine Leidenschaft sind. Dennoch war es natürlich auch hilfreich, weil ich mich mit der dargestellten Vegetation des Marschs, mit der ich mich nicht auskenne, etwas vertraut zu werden. Dennoch war es ein zäher Einstieg und es brauchte etwas Zeit, um sich in die Begebenheiten von Kyas Leben einzufinden. Wenn man aber einmal ein Gefühl für sie entwickelt hat, dann entsteht schnell eine große Begeisterung für ihren Charakter. Ich fand auch, dass es Owens überzeugend gelungen ist, eine Schreibstilistik für ihre Perspektive zu finden, die sehr gut passte. Es war nicht nur die direkte Rede von ihr, in der ihre Sprachfehler bzw. Dialekt deutlich wurde, sondern auch ihre etwas naive Art auf alles zu blicken. Nach und nach ist das später rausgewachsen und die Gedankengänge wurden komplexer. Hier hat Owens also wirklich eine gute Charakterreise dargestellt und das nur rein vom Stil.

Aber auch charakterlich ist es faszinierend, wie Kya als junges Mädchen lernen muss, sich selbst zu versorgen, wie sie an Geld kommt, wie sie zarte Kontakte knüpft, obwohl es ihr auch schwer fällt, weil sie schon so oft verlassen wurde. Man freut sich regelrecht für sie, als endlich durch einen Freund das Lesen und Rechnen lernt, weil bis dato schon augenscheinlich wurde, dass sie das Leben genug gelehrt hat und dass sie durch die Sprache in niedergeschriebener Form noch einmal eine ganz neue Möglichkeit findet, sich selbst weiterzubilden und weiter zu wachsen. Dementsprechend war es dann auch faszinierend, mit ihr die Marsch so systematisch zu entdecken. Hier haben mich die Beschreibungen auch deutlich weniger gestört, denn hier war es ein gemeinsames Erkunden und es war irgendwie auch charmant, wie sie ihre eigenen Erfahrungen mit der Liebe mit dem Sexualverhalten verschiedener Tierarten verglich. Insgesamt ist die Bindung zu Kya am Ende sehr eng, weswegen es mir sehr zugesetzt hat, sie in dem Prozess begleiten zu müssen, aber es war auch ein sehr sinniger inhaltlicher Höhepunkt, weil Kya hier so sehr wie noch nie zuvor mit der Gesellschaft und den Systemen konfrontiert wurde. Auch wenn man es ihr nicht gewünscht hat, es war der letzte wichtige Punkt, wirklich erwachsen zu werden.

Die Stilistik, die mit Kya zu tun hatte, die habe ich bereits angesprochen, aber das Buch hatte auch noch mehr zu bieten. Was mir persönlich nicht gefiel, dass war diese Unart, zwischendurch immer mal wieder kurz auf die personale Erzählsituation von anderen Figuren zu wechseln. Es hat die Geschichte durchaus inhaltlich bereichert, indem man hinterher erfahren hat, wer Kya doch still und heimlich immer unterstützt hat, aber es war immer wieder irritierend, weil man so mit Kya vertraut war und noch nicht mal durch einen neuen Abschnitt der Wechsel angekündigt wurde. Das war definitiv etwas umständlich. Genial war stattdessen aber, wie irgendwann die Kapitel der Zukunft einsetzen und der Mordfall an Chase begonnen wird. Man kennt die Zusammenhänge nicht und es ist spannend, wie die Gegenwart immer mehr aufholt, damit sich irgendwann das Puzzle zusammensetzt. Zwar wird die finale Auflösung schon deutlich, was aber nur gelingt, wenn man Kya wirklich verstehen gelernt hat, aber das fand ich nicht schlimm, denn es war am Ende ein Abschluss, der auch nochmal die LeserInnen herausfordert, da sie sich viele Fragen stellen und selbst Antworten geben müssen. Definitiv eine Lektüre, die einen noch nachträglich beschäftigt.

Fazit: „Der Gesang der Flusskrebse“ war wahrlich nicht umsonst lange in den Bestsellerlisten, denn Kya ist eine faszinierende Persönlichkeit, die man auf einer ungewöhnlichen Reise begleitet. Manchmal hat mich die Stilistik etwas arg herausgefordert, weil es nicht in sich konstant wirkte, aber gleichzeitig hat die Autorin auch Kniffe angeboten, die der Geschichte etwas Einmaliges geben.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

War gut

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War gut, auch wenn ich diesen enormen Hype vielleicht etwas zu übertrieben finde. Fühlte mich aber gut unterhalten & es war spannend bis zur letzten Seite!

War gut, auch wenn ich diesen enormen Hype vielleicht etwas zu übertrieben finde. Fühlte mich aber gut unterhalten & es war spannend bis zur letzten Seite!

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