»Vertraust du mir?«
Die Sprache in dem Buch fand ich einfach bezaubernd. Es wird aus der Ich-Perspektive von Lou geschrieben. Und obwohl hauptsächlich Monologe, Gedankengänge, lange Sätze mit vielen Beistrichen und sehr wenig ...
Die Sprache in dem Buch fand ich einfach bezaubernd. Es wird aus der Ich-Perspektive von Lou geschrieben. Und obwohl hauptsächlich Monologe, Gedankengänge, lange Sätze mit vielen Beistrichen und sehr wenig direkte Reden oder Gespräche vorkommen, konnte ich mich sehr gut auf die Geschichte um Lou und No einlassen bzw. mich darauf konzentrieren.
Lou, die einen IQ von 160 hat, zwei Schulklassen übersprungen hat und viele Experimente durchführt, weiß zwar viele Fakten und Tatsachen und hat einen ganz besonderen Bezug zu Wörtern, ist jedoch, was das Leben an sich betrifft, noch ganz grün hinter den Ohren, ja sie ist sogar unfähig, sich ihre Schnürsenkel zuzubinden. Aber eines besitzt Lou in hohem Maße: Empathie. - Und das macht sie für mich wahnsinnig liebenswert. Mit so einer enormen Hingabe und Geduld hat sie sich um die schwierige No gekümmert. Diesen Willen, alles dafür zu tun, um No zu helfen, fand ich bemerkenswert.
Für mich war es spannend, mitzuverfolgen, wie No und Lou zueinander fanden, wie Lou scheinbar wieder von No verlassen wurde und aber genau dadurch etwas ganz Essenzielles fürs Leben gelernt hat.
Ein faszinierender Roman voller Einfühlungsvermögen, Liebe, Vertrauen, Verständnis und unendlicher Hingabe, aber auch Traurigkeit, Verstoßung, Angst, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Schweigen und Schwermut haben darin ihren Platz.
No & ich ist für mich ein Roman, zum Nachdenken für ruhige Stunden, der 5 Sterne redlich verdient hat.