Band 16
der Reihe "Beiträge zur Hermann Löns Forschung"
29,80
€
inkl. MwSt
- Verlag: synergenVerlag
- Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft
- Genre: Sachbücher / Natur & Technik
- Seitenzahl: 246
- Ersterscheinung: 24.04.2022
- ISBN: 9783946366867
„Mit der Tierwelt geht auch die Menschheit unter.“
Karl Wartenburg und Hermann Löns als Propheten des globalen Artensterbens und Pioniere des Artenschutzes 1874 - 1914
Heute weitgehend unbekannt ist, dass der thüringische 1848er Revolutionär Karl Wartenburg (1826 - 1889) schon 1874 in Gera in einer Art „Artenschutz-Manifest“ vor dem globalen Artensterben gewarnt und prophezeit hat, dass „mit der Tierwelt auch die Menschheit untergehen wird“.
Wartenburg identifizierte früh die Jagd auf Vögel, Bisons, Elefanten, Wale und heimische Säugetiere (u.a. Biber und Wolf), die Vernichtung ihrer Biotope, die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und bei den Fischen die Vergiftung und Aufheizung von Flüssen als Hauptursachen des Artenrückgangs und befürchtete schon bald einen „Stummen Frühling“.
30 Jahre danach musste in Hannover der Wahl-Niedersachse Hermann Löns (1866 - 1914) 1905 in „Die Gefährdung unserer Tierwelt“ feststellen, dass sich an den damaligen Gefährdungsursachen nichts verändert hatte und noch neue Gefährdungen wie das Sammeln von Vogeleiern, Schmetterlingen, Amphibien und Reptilien, die großflächige Vergiftung von Feldhamsterbauten sowie der Massentourismus und vor allem die Nivellierung der Landschaft durch Flurbereinigung („Verkoppelung“) und Begradigungen von Bächen hinzugekommen waren.
Löns forderte deshalb früh eine nachhaltige Jagd, Forst- und Landwirtschaft und den besonderen Schutz u.a. von Biber und Wiesel sowie einen Stopp des „Hasenmassenmordes“ und der barbarischen Tötung des Eisvogels sowie zahlreicher weiterer als „schädlich“ diskriminierter Vogelarten. Nur in der Ausweisung großflächiger Nationalparks (Naturparks) wie der Lüneburger Heide und dem Harz sah er eine Möglichkeit, diese Naturräume mit ihrer Tierwelt für kommende Generationen dauerhaft zu erhalten.
Ein Leben lang bis zu seinem Soldatentod 1914 engagierte Löns sich in zahlreichen Essays, Sachartikeln, Natur- und Tiernovellen für den Arten- und Naturschutz. Früh kritisierte er die geringen Möglichkeiten des staatlichen Naturschutzes, der nur singulär und nicht ganzheitlich agieren würde. Löns war ebenfalls derjenige, der die damalige Natur- und Heimatschutzbewegung um Ernst Rudorff, die sich noch primär auf den konservativen Erhalt von Bau- und Naturdenkmälern fokussierte, nicht nur ökologisierte, sondern auch für den Artenschutz und vor allem für den Schutz auch weniger populärer Tierarten wie Amphibien und Reptilien sensibilisierte. Denn: „Die Natur ist nämlich nicht ganz so einfach zusammengesetzt wie eine Taschenuhr.“
Die Folgen der anthropogenen Naturzerstörung waren für Löns nicht nur ökologische und landschaftsästhetische, sondern er bewertete sie auch bemerkenswert früh umweltpsychologisch und umweltsoziologisch als negativ für den einzelnen Menschen und die gesamte Gesellschaft, da der Verarmung der Tierwelt im kollektiven Bewusstsein eine „Verarmung der Volksseele“ folgen würde und „so kahl wie die Landschaft auch das Gemüt des Menschen werde“.
Nur in einer fortschrittlichen Naturschutzgesetzgebung und der Umweltpädagogik, die er selbst als narrative Didaktik in seinen zahlreichen Natur- und Tiernovellen vor allem für die Jugend umsetzte, sah er nachhaltige Instrumente für einen erfolgreichen Arten- und Naturschutz. Denn: „Die Natur ist unser Jungbrunnen. Schwächen wir sie, so schwächen wir uns, morden wir sie, so begehen wir Selbstmord.“
Inhalt:
Zum historisch-ökologischen Geleit
Genese der Naturschutzbewegung in Deutschland 1874 - 1905
Gefährdete Tierarten und Ursachen des Artensterbens bei Karl Wartenburg und Hermann Löns 1874 - 1914
Frühe ethische, umweltsoziologische und ökonomisch-ökologische Begründung des Artenschutzes
Von Friedrich Schillers Naturempfinden 1795 zu Hermann Löns´ Umweltpsychologie der „Volksseele“ 1905
Hermann Löns – ein Leben für den Naturschutz 1894 - 1914
Hermann Löns´ Naturschutzlyrik
Gründungsdokumente des Artenschutzes:
1874 Die Arche Noah in tausend Jahren
1905 Die Gefährdung unserer Tierwelt
Literatur vor 1914
Sekundärliteratur
Wartenburg identifizierte früh die Jagd auf Vögel, Bisons, Elefanten, Wale und heimische Säugetiere (u.a. Biber und Wolf), die Vernichtung ihrer Biotope, die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und bei den Fischen die Vergiftung und Aufheizung von Flüssen als Hauptursachen des Artenrückgangs und befürchtete schon bald einen „Stummen Frühling“.
30 Jahre danach musste in Hannover der Wahl-Niedersachse Hermann Löns (1866 - 1914) 1905 in „Die Gefährdung unserer Tierwelt“ feststellen, dass sich an den damaligen Gefährdungsursachen nichts verändert hatte und noch neue Gefährdungen wie das Sammeln von Vogeleiern, Schmetterlingen, Amphibien und Reptilien, die großflächige Vergiftung von Feldhamsterbauten sowie der Massentourismus und vor allem die Nivellierung der Landschaft durch Flurbereinigung („Verkoppelung“) und Begradigungen von Bächen hinzugekommen waren.
Löns forderte deshalb früh eine nachhaltige Jagd, Forst- und Landwirtschaft und den besonderen Schutz u.a. von Biber und Wiesel sowie einen Stopp des „Hasenmassenmordes“ und der barbarischen Tötung des Eisvogels sowie zahlreicher weiterer als „schädlich“ diskriminierter Vogelarten. Nur in der Ausweisung großflächiger Nationalparks (Naturparks) wie der Lüneburger Heide und dem Harz sah er eine Möglichkeit, diese Naturräume mit ihrer Tierwelt für kommende Generationen dauerhaft zu erhalten.
Ein Leben lang bis zu seinem Soldatentod 1914 engagierte Löns sich in zahlreichen Essays, Sachartikeln, Natur- und Tiernovellen für den Arten- und Naturschutz. Früh kritisierte er die geringen Möglichkeiten des staatlichen Naturschutzes, der nur singulär und nicht ganzheitlich agieren würde. Löns war ebenfalls derjenige, der die damalige Natur- und Heimatschutzbewegung um Ernst Rudorff, die sich noch primär auf den konservativen Erhalt von Bau- und Naturdenkmälern fokussierte, nicht nur ökologisierte, sondern auch für den Artenschutz und vor allem für den Schutz auch weniger populärer Tierarten wie Amphibien und Reptilien sensibilisierte. Denn: „Die Natur ist nämlich nicht ganz so einfach zusammengesetzt wie eine Taschenuhr.“
Die Folgen der anthropogenen Naturzerstörung waren für Löns nicht nur ökologische und landschaftsästhetische, sondern er bewertete sie auch bemerkenswert früh umweltpsychologisch und umweltsoziologisch als negativ für den einzelnen Menschen und die gesamte Gesellschaft, da der Verarmung der Tierwelt im kollektiven Bewusstsein eine „Verarmung der Volksseele“ folgen würde und „so kahl wie die Landschaft auch das Gemüt des Menschen werde“.
Nur in einer fortschrittlichen Naturschutzgesetzgebung und der Umweltpädagogik, die er selbst als narrative Didaktik in seinen zahlreichen Natur- und Tiernovellen vor allem für die Jugend umsetzte, sah er nachhaltige Instrumente für einen erfolgreichen Arten- und Naturschutz. Denn: „Die Natur ist unser Jungbrunnen. Schwächen wir sie, so schwächen wir uns, morden wir sie, so begehen wir Selbstmord.“
Inhalt:
Zum historisch-ökologischen Geleit
Genese der Naturschutzbewegung in Deutschland 1874 - 1905
Gefährdete Tierarten und Ursachen des Artensterbens bei Karl Wartenburg und Hermann Löns 1874 - 1914
Frühe ethische, umweltsoziologische und ökonomisch-ökologische Begründung des Artenschutzes
Von Friedrich Schillers Naturempfinden 1795 zu Hermann Löns´ Umweltpsychologie der „Volksseele“ 1905
Hermann Löns – ein Leben für den Naturschutz 1894 - 1914
Hermann Löns´ Naturschutzlyrik
Gründungsdokumente des Artenschutzes:
1874 Die Arche Noah in tausend Jahren
1905 Die Gefährdung unserer Tierwelt
Literatur vor 1914
Sekundärliteratur
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