Cover-Bild Segelschiff "Thor Heyerdahl" - Eine schwimmende Jugendbildungsstätte
Band 3 der Reihe "Kleine Schriften zur Erlebnispädagogik"
4,25
inkl. MwSt
  • Verlag: ZIEL
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Pädagogik
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 31.07.1991
  • ISBN: 9783929058413
Detlef Soitzek, Peter Weinberg, Jörg W. Ziegenspeck

Segelschiff "Thor Heyerdahl" - Eine schwimmende Jugendbildungsstätte

Konzept - Programm - Erfahrungen
Erziehung ist wie Zur-See-fahren-Lernen - zunächst auf einem kleinen Segelboot: Da gibt es Mächte, unbestimmbare oder nur in Grenzen bestimmbare Elemente; es gibt ein nicht von mir gemachtes aber verstehbares, weil von Menschen absichtsvoll und kunstreich konstruiertes Gefährt; es gibt vermutlich ein Fahrtziel; man kann die Elemente nutzen und
dabei geschickt, zu kühn, zu feige sein; man kann ihnen erliegen; es ist gut, auf jemanden zu hören, der sich darauf
schon versteht; es ist gut, ihn zu fragen, die eigenen Unsicherheiten und Schwierigkeiten zuzugeben; es ist gut, ständig zu beobachten und seine Beobachtungen mitzuteilen; es ist gut, auf alle möglichen Fälle vorbereitet zu sein; "wenn ... dann ... " - so sehen die ersten Erkenntnisse aus; gut gehen wird es nur, wenn alle auf dem Boot zusammenarbeiten und zusammenhalten, wenn jeder das Seine tut; Arbeitsteilung, Zuständigkeit, Sonderkompetenz und darum Planung und Kommunikation sind nötig; für den Notfall, aber auch damit man die nicht ohnedies schon beschränkte Bewegungsfreiheit noch weiter einengt, ist es gut, Ordnung zu halten; man muß die Dinge schnell finden können und sie müssen in brauchbarem Zustand sein; es gibt außerdem vieles, was einfach Spaß macht, man muß es nur zu seiner Zeit tun; man kann für manches ein "Gefühl" entwickeln, das mehr hilft als sagbares Wissen; man kann selbst Neues entdecken, Verbesserungen erfinden, die die alten Seeleute an Bord nicht kennen; man kann nicht nur den Kurs, sondern auch das Ziel ändern ... und so fort. Und all dies teilt sich nicht so sehr durch "Belehrung" mit - es kommt aus dem Umgang mit der Sache! (Quelle: Hartmut von Hentig: Logomythie - Über das Verhältnis von Anschauung und Abstraktion. Aus: Hentig, Hartmut von (Hrsg.): Erkennen durch Handeln. Versuche über das Verhältnis von Pädagogik und Erziehungswissenschaft.
Stuttgart (Klett-Cotta) 1982, S. 63 - 83, hier: S. 70 f.

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