Hält nicht was es verspricht
Cassandra Holloway braucht dringend eine Auszeit, nachdem sie sich jahrelang in einer unbefriedigenden Lebenssituation befunden hat. Als sie sich von ihrem ehebrecherischen Mann getrennt hat, hängt sie ...
Cassandra Holloway braucht dringend eine Auszeit, nachdem sie sich jahrelang in einer unbefriedigenden Lebenssituation befunden hat. Als sie sich von ihrem ehebrecherischen Mann getrennt hat, hängt sie auch ihren Job an den Nagel und verlässt die Stadt Sydney um in einem kleinen Küstenort zur Ruhe zu kommen und sich über ihre Zukunft klar zu werden.
Hier trifft sie schnell sehr nette Menschen, verliebt sich neu und entwickelt eine neue Idee für ihren beruflichen Weg.
Ihre neue Liebe, der Tierarzt Michael, ist Teil einer großen und bekannten Fischerfamilie, die ihren Ursprung beim Einwanderer Guiseppe d‘Aquino hat, welcher nach dem ersten Weltkrieg aus Italien nach Australien übersiedelte. Guiseppe baute sich mit viel Fleiß eine hohe berufliche Anerkennung als Fischer auf und gründete eine Familie, die über die Jahrzehnte zu einer großen Sippe anwuchs.
Eines Tages erbt Cassandra unerwartet von Michaels Großonkel eine viertel Million und wird von Michaels Verwandten der Erbschleicherei beschuldigt.
Da die Familie noch immer sehr beliebt und anerkannt ist, droht Cassandra der Verlust ihrer neuen Existenz.
Bei der Suche nach einer Erklärung, warum ausgerechnet sie, von einem für sie Fremden, so eine hohe Geldsumme erben soll, stößt sie auf überraschende Informationen, die ihre Welt erschüttern.
Phasenweise musste ich mich ziemlich durch das Buch quälen. Obwohl es eigentlich eine schöne Familiengeschichte ist.
Die Erzählung beginnt im Jahr 1906 und dreht sich ausgesprochen ausführlich und teilweise mit Wiederholungen über sehr viele Seite um das Leben von Guiseppe d‘Aquino. Es dauerte bestimmt fast ein Viertel des Buches, ehe das erste Mal Cassandras Name auftauchte.
Und das ist auch der Punkt, der mir persönlich nicht gefällt. Der Klappentext wirbt mit einer Liebesgeschichte einer Frau, die sich nach einer Krise neu sortiert. Aber über die Hälfte des Buches geht es dabei um die längst vergangene Familiengeschichte der d‘Aquinos. Und auch wenn es am Ende eine Verbindung gibt, ist es für meinen Geschmack zu sehr ausgeschmückt, künstlich in die Länge gezogen und hält in meinen Augen nicht das, was es versprochen hat.
Das Buch ist deswegen nicht schlecht, doch es hätte um einige Stellen gekürzt sein können ohne die Zusammenhänge in der Geschichte dadurch zu verändern.
Der Schreibstil ist ganz angenehm. Ich konnte mir die beschrieben Orte und Charaktere ganz gut vorstellen. Trotzdem passierte es immer mal wieder, dass ich während des Lesens gedanklich woanders war und nicht richtig gefesselt. Dies lag aber möglicherweise auch an dem Langziehen der Story. Das nächste Buch von Di Morrissey habe ich grade begonnen und ich bin gespannt, wie es sich da verhalten wird.
Fazit:
Eine eigentlich schöne Geschichte, aber zu sehr in die Länge gezogen und der Fokus lag eher auf der Familiengeschichte der d‘Aquinos statt wie im Klappentext beschrieben bei Cassandra Holloway. Dies fand ich doch etwas enttäuschend, da ich aufgrund des Klappentext eine schön ausgeschmückte Erzählung einer Frau, die sich neu definiert erwartet hatte. Diese blieb aber,nach meinem Empfinden, ziemlich oberflächlich dargestellt.