Cover-Bild Unfallstruktur- und Wirkpotenzialanalysen zu den AKTIV-Applikationen auf der Basis von Pkw-Haftpflichtschäden mit Personenschaden
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  • Verlag: Allianz Deutschland AG - Firmenhistorisches Archiv
  • Genre: Sachbücher / Nachschlagewerke
  • Seitenzahl: 290
  • Ersterscheinung: 03.2010
  • ISBN: 9783942022026
Dieter Daschner, Johann Gwehenberger, Stephan Schwarz, Gisbert Wermuth, Marcel Schönfelder, Florian Hofmann

Unfallstruktur- und Wirkpotenzialanalysen zu den AKTIV-Applikationen auf der Basis von Pkw-Haftpflichtschäden mit Personenschaden

Im Rahmen des AKTIV Teilprojektes „Fahrsicherheit und Aufmerksamkeit“ wurden Unfallstruktur- und Wirksamkeitsanalysen anhand von etwa 1730 Pkw-Schadenakten der Allianz Versicherungs-AG durchgeführt. Untersucht wurde dabei das Wirkpotenzial der vier Fahrerassistenzsysteme „Aktive Gefahrenbremsung“ (AGB), „Kreuzungsassistenz“ (KAS), „Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“ (SFR) und „Integrierte Querführung“ (IQF) mit den Teilsystemen „Spurhalteassistenz“ und „Spurwechselassistenz“. Das Wirkpotenzial der einzelnen FAS wurde sowohl auf das jeweilige Wirkfeld (relevante Unfälle für ein FAS, z. B. Wirksamkeit des SFR bei allen Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern) als auch auf alle Unfälle (z. B. Wirksamkeit des SFR bei allen Unfällen) bezogen.

Abhängig vom Funktionsumfang des FAS „Aktive Gefahrenbremsung“ liegt der Anteil aller vermeidbaren Unfälle zwischen 32,5 % und 42,3 %, bezogen auf das Wirkfeld sogar zwischen 72,8 % und 94,8 %. Beim FAS „Kreuzungsassistenz“ liegt der Anteil der vermeidbaren Unfälle des Wirkfeldes zwischen 83,9 % und 100 %, bezogen auf alle Unfälle entspricht dies einem Anteil zwischen 28 % und 33,3 %. Der Anteil der vermeidbaren Unfälle variiert, abhängig vom Systemumfang, bei der „Integrierten Querführung“ sehr stark. Zwischen 9,1 % und 95,5 % der Unfälle des Wirkfeldes beziehungsweise zwischen 0,6 % und 6,1 % aller Unfälle sind durch das FAS „IQF“ vermeidbar. Für das FAS „Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer“ lässt sich eine maximale Vermeidbarkeit von 22,3 % der Unfälle des Wirkfeldes beziehungsweise 3,4 % aller Unfälle bestimmen. Sobald das Fahrerassistenzsystem „SFR“ bestimmte Unfallkonfigurationen nicht adressieren kann, nimmt die Wirksamkeit teilweise erheblich ab.

Die Ergebnisse der Forschungsarbeit dienen im Wesentlichen zur verbesserten Auslegung von zukünftigen Fahrerassistenzsystemen und zur Abschätzung der zukünftigen Unfallvermeidungspotentiale.

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