Cover-Bild Die organisatorische Revolution
10,80
inkl. MwSt
  • Verlag: VSA
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 112
  • Ersterscheinung: 10.2013
  • ISBN: 9783899655704
Dieter Sauer

Die organisatorische Revolution

Umbrüche in der Arbeitswelt – Ursachen, Auswirkungen und arbeitspolitische Antworten
'Die Arbeitnehmer heute sind flexibel, mobil und ständig erreichbar. Sie arbeiten hochmotiviert, projektbezogen, übernehmen mehr Verantwortung für ihr Unternehmen, als sie müssten – und brechen eines Tages zusammen.'
(AOK-Fehlzeiten-Report 2012)

Die zunehmende Verlagerung von unternehmerischer Verantwortung auf Arbeitnehmer ist eine Folge neuer Organisations- und Steuerungsformen in den Unternehmen. Sie sind der Kern eines radikalen Wandels der Arbeitswelt in den letzten zwei Jahrzehnten. Die Beschäftigten sollen selbständig auf ständig restriktivere Konkurrenzbedingungen und vom Management vorgegebene Erfolgsmaßstäbe reagieren ('Indirekte Steuerung').

Die Auswirkungen dieser organisatorischen Revolution sind ambivalent: Die Freiheit in der Arbeit ist angesichts flacherer Hierarchien und höherer Eigenverantwortung gestiegen. Sie führten jedoch zu mehr Arbeitsdruck und Arbeitsleid. Gleichzeitig laufen traditionelle Formen, sich interessenpolitisch gegen Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen zu wehren, ins Leere. Die Beschäftigten geraten in eine Lage, in der sie, um ihre Arbeitsanforderungen zu erfüllen, von sich aus auf ihnen zustehende Rechte verzichten. Deswegen gilt es, neue Ansatzpunkte arbeitspolitischer Reformperspektiven zu entwickeln. Auf der Unternehmensebene steht dabei das 'Verhältnis von Gesundheit und Leistung' im Fokus. Zudem soll ein neues Verhältnis von individueller Interessenwahrnehmung und kollektiver Interessenvertretung erprobt werden. Das entscheidende politische Prinzip ist das der direkten Partizipation.

Notwendige Voraussetzung dafür ist eine Revitalisierung staatlicher Arbeitspolitik. An Beispielen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, der Mitbestimmung und der sozialpolitischen Absicherung kann gezeigt werden, dass es ohne die 'Hebelwirkung' staatlicher Interventionen schwierig wird, partizipative Prozesse nicht nur anzustoßen, sondern auch institutionell abzusichern und auf Dauer zu stellen.

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