Die große Abschiedsshow
Noch 24 Tage bis zu Kommissar Henning Bröhmanns 50. Geburtstag, noch 23 bis zur großen Party, schließlich will er ganz cool reinfeiern. „Ich bin wieder zurück. Nicht nur in Bad Salzhausen, sondern auch ...
Noch 24 Tage bis zu Kommissar Henning Bröhmanns 50. Geburtstag, noch 23 bis zur großen Party, schließlich will er ganz cool reinfeiern. „Ich bin wieder zurück. Nicht nur in Bad Salzhausen, sondern auch bei der Polizei.“ (S. 11) Ja, Bröhmann ist wieder im Dienst und motivierter als je zuvor. Darum reißt er auch den Todesfall im Coaching- und Beratungs-Institut an sich. Einer der Besitzer treibt tot im Pool, Fremdeinwirkung nicht ausgeschlossen. Henning stürzt sich voller Elan und im Alleingang in die Ermittlungen, sein Chef ist nicht begeistert. Doch er will Daria, eine junge Trainerin des Instituts, unbedingt beeindrucken – schließlich findet die ihn „interessant“, hört ihm zu und gibt ihm Tipps, sich zu optimieren. Dass sie ihm nur teure Kurse verkaufen will, wie ihm seine Frau auf den Kopf zusagt, will er nicht wahrhaben. „Nur weil ich ein paar ... Ansätze dieser Leute ganz interessant finde, verliere ich doch nicht gleich die Distanz.“ (S. 147)
Dietrich Faber hat mit „Sorge dich nicht, stirb!“ einen würdigen Abschluss der Reihe um den (Ex-)Kommissar Henning Bröhmann geschafft. Der 50. Geburtstag seines Protagonisten ist die perfekte Bühne, um noch mal alle wichtigen Personen auftreten zu lassen – bei Manni und Hessi im wahrsten Sinne des Wortes.
Es hat mir unglaublichen Spaß gemacht zu lesen, wie Henning den Fall immer mehr aus den Augen verliert und dafür Schnupperstunden im Institut belegt, weil Daria ihn manipuliert. Dafür sehe ich Dietrich Faber auch nach, dass der Kriminalfall an sich etwas wenig Raum einnimmt und die Spannung erst zum Ende aufkommt.
Fabers Humor ist genau meine Kragenweite. Die Geburtstagsparty und alles, was dabei anders läuft als geplant hat man garantiert schon mal so oder ähnlich erlebt, da bleibt kaum ein Auge trocken. „Soll man zu einem runden Geburtstag nur die Leute einladen, die man mag, oder auch die Verwandtschaft?“ (S. 6)
Zudem nimmt er sich am Ende des Buches als Autor auch selbst auf die Schippe.
Mein Fazit: Manipulativ, lustig, traurig – der perfekte Abschied.