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- Verlag: TEXTEM VERLAG
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 116
- Ersterscheinung: 29.07.2022
- ISBN: 9783864852770
ferne nahe ... WELT
Dirk Meinzer hat eines der fotografischen Werke eines Sonderlings, nämlich Wolf Spillners Fotobuch Ferne… nahe Welt… seinem Collagen-Buch zugrunde gelegt. Meinzer verarbeitet, Sticker – Aufkleber, Idiotien, Slogans abgeknippelt von Laternenpfosten.
Meinzer gibt dem Verhältnis von Nah und Fern einen neuen, aktuellen Sinn. Bezieht man »Ferne« auf alle optischen Distanzverhältnisse und »Nähe« auf alles, was haptisch, an Körperliches gebunden ist, Nähe signalisiert, egal ob Schnapsflasche oder Schwanz, Muschi oder Milchtüte, so bewegt man sich in einer Welt mit doppeltem Boden, sei es im physikalischen, sozialen oder sexuellen Sinn.
Die Collage jedoch, als bedeutungsvoll ernsthafte oder humoristisch aufsässige Verwirrung der nachbarschaftlichen Ordnung der Dinge, egal ob für High-, Low- oder No-Art angewendet, ist zu einer selbstverständlichen Matrix kreativer Beschäftigungen geworden. So auch für Dirk Meinzer. (...)
Er fügt der tragikomischen Seite der Begehrensfantasien eine tragisch-lächerliche hinzu. (Was denkt die Perserkatze über Rotwein?). Ironisch im Hinblick auf Verdinglichungen im gängigen Identity-Diskurs, aber zugleich extrem subversiv nimmt sein Vektor mit humoristisch »umwerfendem Einverständnis« (Brecht) die zum trivialen Klischee gewordenen Begehrensmasken aufs Korn, wie sie in Sprachbildern und im ikonografischen Bilderarsenal ubiquitär geworden sind – Menschen sind nicht so verschieden, wie noble Abgrenzungen es gerne hätten.
Meinzer gibt dem Verhältnis von Nah und Fern einen neuen, aktuellen Sinn. Bezieht man »Ferne« auf alle optischen Distanzverhältnisse und »Nähe« auf alles, was haptisch, an Körperliches gebunden ist, Nähe signalisiert, egal ob Schnapsflasche oder Schwanz, Muschi oder Milchtüte, so bewegt man sich in einer Welt mit doppeltem Boden, sei es im physikalischen, sozialen oder sexuellen Sinn.
Die Collage jedoch, als bedeutungsvoll ernsthafte oder humoristisch aufsässige Verwirrung der nachbarschaftlichen Ordnung der Dinge, egal ob für High-, Low- oder No-Art angewendet, ist zu einer selbstverständlichen Matrix kreativer Beschäftigungen geworden. So auch für Dirk Meinzer. (...)
Er fügt der tragikomischen Seite der Begehrensfantasien eine tragisch-lächerliche hinzu. (Was denkt die Perserkatze über Rotwein?). Ironisch im Hinblick auf Verdinglichungen im gängigen Identity-Diskurs, aber zugleich extrem subversiv nimmt sein Vektor mit humoristisch »umwerfendem Einverständnis« (Brecht) die zum trivialen Klischee gewordenen Begehrensmasken aufs Korn, wie sie in Sprachbildern und im ikonografischen Bilderarsenal ubiquitär geworden sind – Menschen sind nicht so verschieden, wie noble Abgrenzungen es gerne hätten.
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