Von den Herausforderungen der Adoleszenz
Der Roman "Alles, was ich weiß über die Liebe" ist eine Autobiografie der britischen Journalistin Dolly Alderton. Darin schildert diese ihre Erfahrungen mit schlechten Dates, wilden Partyexzessen, Therapiestunden ...
Der Roman "Alles, was ich weiß über die Liebe" ist eine Autobiografie der britischen Journalistin Dolly Alderton. Darin schildert diese ihre Erfahrungen mit schlechten Dates, wilden Partyexzessen, Therapiestunden und der Bedeutung von Freundschaften. Das Buch erschien im Februar 2019 im Verlag Kiepenheuer und Witsch.
Aufgrund des großen Erfolgs des Buches, welches immerhin den National Book Award gewann, hatte ich große Erwartungen an den Inhalt. Den Beginn habe ich als verwirrend und wenig aufklärend empfunden, den Inhalt eher dünn und wenig erkenntnisreich. Alles, was ich weiß über die Liebe war keinesfalls sofort ein Wohlfühlbuch für mich. Hauptsächlich geht es in den ersten Kapiteln um den hohen Alkoholkonsum der Protagonistin, mit welchem sie offensichtlich ihre Verletzlichkeit und nagenden Selbstzweifel wegzuspülen versucht, kurz gesagt: sie durchlebt eine Identitätskrise, wie er in der Adoleszenz nicht unüblich ist.
Der Erzählstil ist nicht aussergewöhnlich, dennoch gelingt es Alderton mit ihrem ehrlichen, humorvollen und ganz eigenen Stil sicher besonders junge Leser anzusprechen, da diese sich mit den Erfahrungen der Autorin identifizieren können und sich verstanden fühlen. Die Wichtigkeit von Freundschaft, die Suche nach sich selbst und der großen Liebe machen einen Großteil des Inhaltes aus. Das gewisse Etwas hat für meinen persönlichen Geschmack leider gefehlt. Zwischenzeitlich gab es jedoch starke Momente, in denen das Schreibtalent Aldertons aufblitzen konnte.
Die Trauererfahrung durch den Tod ihrer guten Bekannten und Schwester ihrer besten Freundin Farly sowie die Trennung des langjährigen Partners von eben dieser werden berührend und nahegehend geschildert, sodass es einem als Leser, unabhängig welchen Alters, unweigerlich ans Herz gehen muss. Insgesamt fehlte es mir jedoch an Tiefgründigkeit und Lebensweisheit.