Cover-Bild Die Außerirdischen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 255
  • Ersterscheinung: 07.08.2017
  • ISBN: 9783518427613
Doron Rabinovici

Die Außerirdischen

Roman

Erschreckend die Nachricht, die eines Morgens von sämtlichen Sendern gemeldet wird: Eine extraterrestrische Macht hat über Nacht die Erde erobert. Sol, Mitbegründer eines Online-Magazins, ist sofort von der Wahrheit der Meldung überzeugt, seine Frau Astrid ist skeptisch. Nach der ersten allgemeinen Panik sickern Neuigkeiten durch: Die Außerirdischen sind sanftmütig; sie meiden scheu jeden Kontakt; sie bringen Aufschwung und Frieden. Da ist nur ein kleiner Haken – sie bitten um Menschenopfer auf freiwilliger Basis. Überall werden Spiele ausgerichtet, um die Auserwählten zu bestimmen. Wer mitmacht, dem winken enorme finanzielle Vorteile.

Sols Online-Magazin ist mit einer rasch etablierten Talkshow dicht dran an den Ereignissen. Als sich aber Sols junger Nachbar Elliot als Kandidat für die Spiele meldet, stellt das Sol und Astrid auf die Probe. Und die Fragen werden drängend: Wer ist mitschuldig, wer profitiert, wer begehrt auf?

Doron Rabinovici, der Meister des »fein austarierten Spiels der Übertreibung« ( FAZ ), erzählt mit der ihm eigenen Rasanz und Ironie von einer Gesellschaft, die keine Außerirdischen braucht, um sich selbst unheimlich zu werden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2017

Die Apokalypse kommt im Gewand greller Überzeichnung — und hinterlässt den Leser ratlos.

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“Die Außerirdischen” war mein erstes Buch von Doron Rabinovici. Erwartet habe ich alles, nur nicht das, was ich bekommen habe. Ob das gut oder schlecht ist, erfahrt ihr hier in meiner Rezension. ? Es geht ...

“Die Außerirdischen” war mein erstes Buch von Doron Rabinovici. Erwartet habe ich alles, nur nicht das, was ich bekommen habe. Ob das gut oder schlecht ist, erfahrt ihr hier in meiner Rezension. ? Es geht um Webdesigner Sol, der morgens im Radio davon erfährt, dass die Erde ihren ersten außerirdischen Kontakt hergestellt hat und diese Außerirdischen nun die Erde quasi “übernommen” haben. Sols Frau Astrid glaubt zunächst an einen Scherz, doch als die Nachrichtenerstattung im Fernsehen, online und im Radio nicht mehr länger zu ignorieren ist, schließt sie sich der inzwischen allgemein herrschenden Panik an. Die Menschen rennen angsterfüllt auf den Straßen umher, beginnen Läden auszurauben, und Überfälle auf andere Passanten sind keine Seltenheit mehr. Mitten im Chaos beschließt Sol, Mitgründer eines Online-Magazins für erlesene Köstlichkeiten, von den Außerirdischen und der gesamten Situation in Form eines Talk-Formats zu berichten. Was zunächst von seinem Chefredakteur abgelehnt wird, erscheint doch bereits kurze Zeit später sinnvoll, als auf der ganzen Welt bekannt wird, die Aliens würden die Menschen gerne essen – jedoch auf der Basis eines freiwilligen Opfers. Da bietet sich das Format der Talkshow an, um den Menschen eine Plattform zum Austausch über Für und Wider der Opferung zu bieten, auch wenn man nur vom Sofa aus zuschaut. Um den Menschen das Opfer, das sie bringen sollen, schmackhaft zu machen und um selbst auch nur gesunde, “nahrhafte” Exemplare zu verspeisen, bieten die Außerirdischen die “Spiele” an: ein Wettbewerb mit verschiedensten Disziplinen, aus denen nur die Stärksten und Fittesten hervor gehen. Dem Sieger aus mehreren Runden winkt unermesslicher Reichtum, Exobilien (Immobilien im Weltraum) sowie die Mitreise bei den Außerirdischen. Während des Ablaufs sollen die Teilnehmer auf einer paradiesischen Insel wohnen und im Luxus schwelgen; die Familien der Hinterbliebenen werden finanziell vergütet: Die Verlierer einer jeden Runde werden nämlich verspeist. Was relativ harmlos beginnt, da die Teilnahme absolut freiwillig ist, eskaliert schnell und die Spiele werden zum Desaster. Die Frage stellt sich, was geschehen wird, wenn sich keine Freiwilligen melden oder der Strom an Teilnehmern versiegt…

Sie kamen über Nacht. Wir schliefen tief. Eng umschlungen. Der Hund des Nachbarn schlug nicht an. Der Säugling aus dem ersten Stock, der uns so oft schon aufgeschreckt hatte, blieb ruhig. […] Als wir aufwachten, war über uns entschieden.

Rabinovici erzählt in seinem Werk “Die Außerirdischen” von dem still gehegten Traum der Menschen, Kontakt mit einer anderen Spezies aufzunehmen, und was passiert, wenn dies über Nacht geschieht. Mehrere Monate habe ich auf den Erscheinungstermin dieses Buches gewartet und mich auf diese spannend klingende Geschichte gefreut, die so komplett anders als das war, was man aktuell so auf dem Markt findet. Da ich Sci-Fi liebe, musste ich “Die Außerirdischen” einfach sofort lesen, auch wenn dieses Buch an sich kein Sci-Fi ist, sondern ein Roman mit Sci-Fi-Elementen. Die ersten Seiten habe ich voller Aufregung verschlungen und war rasch in der Mitte des Buches, bis ich dann gemerkt habe, dass “Die Außerirdischen” irgendwie doch nicht so gut ist wie es anfangs schien. Die Handlung verstrickt sich immer mehr und der Protagonist hinterfragt das Geschehen nicht einmal ansatzweise. Es wird immer skurriler und gegen Ende habe ich mich doch etwas an die Konzentrationslager unter Hitler erinnert gefühlt.

Die vollständige Rezension findet ihr auf dem Blog: http://killmonotony.wordpress.com