Cover-Bild Die französische Besatzungspolitik in Berlin von 1945 bis 1949
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inkl. MwSt
  • Verlag: Weißensee Verlag
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 421
  • Ersterscheinung: 08.2001
  • ISBN: 9783934479531
Dorothea Führe

Die französische Besatzungspolitik in Berlin von 1945 bis 1949

Déprussianisation und Décentralisation
Die Untersuchung rekonstruiert die Besatzungspolitik im französischen Sektor und in Berlin insbesondere auf der Grundlage der im Colmarer Archiv recherchierten Quellen.
Die französischen Pläne in Berlin nach dem Zweiten Weltkrieg wurden überdeckt von der Politik der beiden Großmächte Sowjetunion und USA.
In dieser Arbeit werden französische Politikhandlungen im Detail und ihren Widersprüchen sichtbar gemacht: Auf sektoraler Ebene stellten sich die Franzosen in erster Linie die Aufgabe, die Alltagsprobleme der Berlinerinnen und Berliner zu lösen. Sie stießen dabei an organisatorische und materielle Grenzen. Doch aufgrund ihrer miserablen Ausstattung waren lang andauernde Beschlagnahmungen erforderlich. Das sollte aber nicht als Rache für das durch die Deutschen erlittene Unrecht während des Zweiten Weltkrieges verstanden werden. Hier demonstrierte eine Siegermacht nicht ihre Größe, sondern folgte den Gesetzen der eigenen Notlage. In der Öffentlichkeit entstand das Bild vom armen Besatzer.
Weit über die Sektorengrenzen hinaus belebte die französische Besatzungsmacht die Berliner Kulturszene mit französischen Filmen, Theateraufführungen, Kunstausstellungen und der Einrichtung von Bibliotheken, getragen von der Hoffnung, eine Demokratisierung des deutschen Geisteslebens befördern zu können (déprussianisation).
Die Wirtschaftspolitik orientierte sich an der Idee der décentralisation, deshalb war der französische Sektor nicht an das zentrale Verteilungsamt der Stadt angeschlossen; Versorgungsengpässe bei ausbleibenden französischen Lieferungen folgten zwangsläufig. Auf gesamtberliner Ebene konnten sich die Franzosen erst nach den Wahlen im Dezember 1948 dazu durchringen, die städtische Selbstverwaltung als eigenständige politische Kraft zu akzeptieren.

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