Spannend, berührend und unterhaltsam ist der sehr gelungene dritte Band um die Skelf-Frauen
Die Skelf Frauen sehen sich auch in diesem dritten Band der Reihe mit großen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur der Ermittlungsbereich ihrer Firma stellt sie vor Probleme, auch im Bestattungsunternehmen ...
Die Skelf Frauen sehen sich auch in diesem dritten Band der Reihe mit großen Herausforderungen konfrontiert. Nicht nur der Ermittlungsbereich ihrer Firma stellt sie vor Probleme, auch im Bestattungsunternehmen sind rätselhafte Aufgaben zu bewältigen, die ebenfalls Recherche und Erkundigungen benötigen.
Nachdem bei Hannah und Indy eingebrochen wurde, ziehen die beiden zu Dorothy, so dass alle Frauen nun unter einem Dach leben. Die Skelf-Frauen sind starke Persönlichkeiten, die gelassene Dorothy liebt das Gemeinschaftsgefühl, das in der Familie herrscht, Enkelin Hannah hat eine optimistische Weltsicht, ist glücklich in ihrer Beziehung zu Indy und weiß, auch durch die Physik, dass alles mit allem zusammenhängt, während Tochter Jenny immer noch verletzt ist durch das Verhalten ihres Ex-Manns Craig und sie auf Distanz achtet.
Obwohl die Frauen sich der Zerbrechlichkeit des Lebens bewusst sind, stehen sie mit beiden Beinen im Leben und wissen sich zu behaupten. Besonders Jennys Entwicklung zu verfolgen, hat mir sehr gefallen. Auch die Informationen über die Astrophysik, das Einbalsamieren und das Schlagzeug spielen fand ich spannend zu lesen, alle Themen scheinbar mühelos in die Handlung integriert.
Erzählt wird wechselnd aus den Perspektiven der drei Skelf-Frauen, die oft mit unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt sind, aber immer Unterstützung und Loyalität durch ihre Familie erfahren.
Doug Johnstones Schreibstil ist lebendig, bildhaft, einfühlsam und unverblümt. Viele Figuren sind skurril, ebenso wie manche Situationen, und trotzdem würde ich sie lebensnah geschildert nennen, sie sind vielleicht nicht unbedingt wahrscheinlich, aber durchaus möglich. Die Charaktere erscheinen authentisch und treiben die Geschichte genau so voran wie die vielfältige Handlung, in der vordergründig verrückte Dinge geschehen und es thematisch um Moral, Schuld und Verantwortung geht, ebenso um Einsamkeit, Verlust, Trauer und ihre Bewältigung.
'Einbalsamiert' ist Johnstone rundum gelungen, der Autor schreibt warmherzig, humorvoll und emotional, seine Protagonistinnen und auch die Nebenfiguren sind glaubwürdig, gleichzeitig ist die Geschichte spannend und düster. Edinburgh wird durch Johnstones Beschreibung so lebendig, dass ich Straßen und Stadtteile wiedererkennen würde bei einem Besuch der Stadt.
Das Cover mit dem düsteren Blattwerk passt zu diesem dritten Band um die Skelf-Frauen. 'Einbalsamiert' ist gut eigenständig lesbar, dennoch lohnt es sich, auch die beiden Vorgängerbücher zu lesen, um die Vorgeschichte der Skelfs zu erfahren. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf eine Fortsetzung.