Cover-Bild Cyberempathy
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Nova MD
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 552
  • Ersterscheinung: 06.07.2018
  • ISBN: 9783961115792
E.F. v. Hainwald

Cyberempathy

Sicherheit, Gleichheit und Einigkeit; Freiheit, Gerechtigkeit und Individualität

Das weltumspannende Cybernet ist der Segen der Zukunft – es verbindet die Empfindungen der Menschen. Kybernetik, Genetik und Holografie sorgen für ein langes Leben voller Gesundheit, Kraft und Schönheit. Die Welt scheint endlich Frieden gefunden zu haben und die Menschheit bereit, in das Universum vorzudringen. Der renommierte Erinnerungskonstrukteur Leon lebt in den oberen Ebenen der vertikalen Stadt Skyscrape und schon bald wird er mit seiner großen Liebe Janica verheiratet sein. Doch die fatalen Folgen eines dubiosen Auftrages werden ihm zum Verhängnis. Er wird zum Spielball der Mächtigen und sein bisher so von Erfolg beschienenes Leben liegt innerhalb kürzester Zeit in Scherben. Als er schließlich in die unteren Ebenen der Stadt abgeschoben wird, erlebt er eine Welt voller Gewalt und Ungerechtigkeit. Der menschliche Körper ist nur eine austauschbare Puppe und die dort fehlende Verbindung zum Cybernet stellt sein gesamtes Sein als Mensch infrage. Doch ausgerechnet an diesem gefühlskalten Ort berührt jemand unerwartet sein Wesen – und das intensiver, als es die künstliche Empathie jemals hätte ermöglichen können. Ist der vermeintliche Segen vielleicht doch ein Fluch oder nur der logische Schritt der Evolution?

Verheißungsvolle Utopie, verstörende Dystopie, glaubwürdige Science-Fiction - willkommen im Cyberpunk.

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Lesejury-Facts

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  • Dieser Titel ist das Lieblingsbuch von aly53.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2019

Rasant, beklemmend und enorm wendungsreich

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Ein neues Werkhat das Licht der Welt erblickt und besticht nicht nur durch sein aussagekräftiges Cover.
Es dauert auch nicht lange und man ist sofort tief in der Story versunken.
Der Autor hat einen sehr ...

Ein neues Werkhat das Licht der Welt erblickt und besticht nicht nur durch sein aussagekräftiges Cover.
Es dauert auch nicht lange und man ist sofort tief in der Story versunken.
Der Autor hat einen sehr fließenden , lebendigen und bildgewaltigen Schreibstil, der nicht nur komplett unter die Haut geht, sondern komplett mitreißt und in Atem hält.
Hierbei erfahren wir die Perspektive von Leon , was ihn enorm greifbar macht und Tiefe verleiht.
Leon ist ein Mensch , der sprichwörtlich alles hat , was das Herz begehrt. Er ist Erinnerungskontrolleur und geht komplett in seiner Arbeit auf. Seine Liebe zu Sängerin Janica macht sein Leben perfekt.
Zu perfekt?
Doch die Begegnung mit einem Kunden verändert sein Leben komplett und plötzlich ist nichts mehr wie es war.
Die Zeichen stehen auf Sturm, die Dinge überschlagen sich und Leon findet sich mit einer Situation konfrontiert, von der er nicht dachte , das sie überhaupt existiert.
Wird Leon einen Ausweg finden oder ist er längst dem Untergang geweiht?

Ich mag die Story , die Charaktere und die vielschichtige Welt , die uns hier präsentiert wird.
In Skyscrape gibt es verschiedene Ebenen. In der Oberstadt ist alles auf höchstem Niveau. Alles läuft auf technischer Ebene, was automatisch die Frage aufbringt , ob es die wirkliche Erfüllung ist.
Und die wichtigste Frage: In einer Welt in der alles von Technik dominiert wird.
Wieviel Persönlichkeit hat man da überhaupt noch?
Was gehört einem selbst und wie fühlt man sich dabei?
Und dann existiert auch noch die Unterstadt. Eine Ebene in der jede Sekunde , dem Überleben geschuldet ist. In der man nicht weiß, was als nächstes geschieht und man einfach nur noch kämpft.

Nicht nur durch die mehr als detailreichen Beschreibungen erhält man einen sehr guten Einblick. Immer mehr begreift und verinnerlicht man , was es bedeutet ein Teil dieser Welt zu sein.
Beklemmung und pure Angst machen sich breit und führen die unterschiedlichsten Gedankengänge zutage.
Die Atmosphäre ist dabei sehr elektrisierend, düster und beängstigend.
Die Story gewinnt an Tempo und plötzlich kämpft man einfach nur noch.
Die Dinge überschlagen sich förmlich und man weiß gar nicht , was man zuerst denken oder fühlen soll.
Leon ging mir mit seinem Wesen komplett unter die Haut. Ich konnte nicht anders. Ich fühlte mich ihm verbunden, fieberte und zitterte stetig mit ihm mit. Er hat seine eigenen Prüfungen, die ihn vor gewaltige Herausforderungen stellen. Es türmen sich Gefahren auf , denen man kaum gewachsen ist. Die ein Teil von einem selbst fordern und und auch einiges an Entwicklungen mit sich bringen. Besonders Leons Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen, verlangte aber auch einiges ab. Irgendwann kam einfach der Zeitpunkt, wo alles richtig schien und man einfach wusste, hier bin ich angekommen.
Doch ehe man es sich versieht wird man erneut auf die Probe gestellt und es zog sich alles in einem vor Schmerz und Angst zusammen.
Die Wendungen haben mich sprichwörtlich entsetzt , kaum zu Atem kommen lassen und einfach geschmerzt. Aber sie haben einfach auch noch neue Wege offenbart. Dinge gezeigt , die man nie erwarten würde.

Neben Leon , haben mir auch Rade, Skylynn und Lux sehr gut gefallen. Sie haben mich zum lachen gebracht und einfach mein Herz im Sturm erobert. Sie sind vollkommen unterschiedlich und nehmen völlig für sich ein.
Besonders Skylynn hat einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen.
Neben dieser sehr interessanten und faszinierenden Welt kommt auch die Zwischenmenschlichkeit nicht zu kurz. Es machte sich ein Zauber breit , dem man einfach nicht entkommen wollte und konnte.

Der Autor hat hier eine Welt ins Leben gerufen, in der es vordergründig um Gefühle geht.
Gefühle , die verletzbar machen.
Die stärken, aber auch facettenreich und ausdrucksstark sind.
Die dreidimensional sind und nicht einfach zu durchschauen.
Daneben geht es auch um einen selbst. Den stetigen Kampf, den es mit sich bringt.
Es geht um Freundschaft , Liebe und Loyalität.
Darum mehr zu sein , als man erwarten würde.
Kalkül , Perfidität und Abgründigkeit.
Ängste , Verzweiflung und innere Zerrissenheit.
Ein Auf und Ab, das sprichwörtlich an den Nerven zehrt und die Emotionen völlig durcheinanderbringt.
Ein Roman, der mich vollkommen überrollt hat und dem ich einfach nichts entgegensetzen kann.

Fazit:
Leon , Rade und Skylynn.
Charaktere die mein Herz zum bersten brachten , mich alles fühlen ließen.
Eine Welt in der es um alles oder nichts geht.
In der nichts schwarz oder weiß ist und jede Sekunde ein neuer Kampf ist.
Rasant, beklemmend und enorm wendungsreich.
Verstörend, explosiv und niederschmetternd.
Ein Roman der nicht nur sehr vielschichtig und emotional ist. Sondern vor allem mit seiner herausragend gut ausgearbeiteten Grundidee punktet und mitreißt.
Bitte mehr davon. Ich hoffe so sehr auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.09.2018

Außergewöhnliche Dystopie mit hohem Unterhaltungswert und tiefgreifendem Sinn!

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Kurzbeschreibung
In der perfekten Welt sind alle Menschen durch das Cybernet emotional miteinander verbunden. Kriege gehören der Vergangenheit an, Verbrechen gibt es kaum noch, die Menschheit erlebt Glück ...

Kurzbeschreibung
In der perfekten Welt sind alle Menschen durch das Cybernet emotional miteinander verbunden. Kriege gehören der Vergangenheit an, Verbrechen gibt es kaum noch, die Menschheit erlebt Glück und Wohlstand in nie gekanntem Ausmaß.
Hier, in der wolkenhohen Metropole Skyscrape, lebt Erinnerungskonstrukteur Leon, der mit seiner Arbeit anderen hilft, negative und möglicherweise traumatisierende Erlebnisse in positive Erinnerungen zu verwandeln.
Leons Karriere, wie auch sein Privatleben scheinen auf dem Höhepunkt, als er unerwartet in Ungnade fällt und mit einem Schlag alles verliert. Er wird in die „Unterstadt“ verbannt, eine archaische Welt voller Leid und Gewalt, in der er abgeschnitten vom Cybernet nun ums Überleben kämpfen muss.

Cover
Im Hintergrund, in Grün- und Blautönen gehalten, erkennt man gerade so die Silhouette einer städtischen Umgebung. Davor, im Zentrum, sieht man ein metallisches Wesen, das sich zu einer Pflanze herabbeugt. Das Wesen wirkt auf den ersten Blick wie ein Roboter und doch erscheint es sehr menschlich. Ein helles, rötliches Licht wird von einem Punkt im Hintergrund ausgestrahlt und trifft das Wesen scheinbar zufällig an genau der Stelle, wo sich beim Menschen das Herz befindet. In futuristischen, jedoch sehr eleganten Großbuchstaben ergänzt der Titel die Gesamtdarstellung.
Ich interessiere mich üblicherweise nicht für Cover, aber dieses weckt auf den ersten Blick meine Aufmerksamkeit und ich kann es lange betrachten. Es spiegelt meiner Meinung nach gut die Stimmung des Inhalts wider und hinterlässt bei mir das gleiche Gefühl wie der Roman selbst. Gefällt mir sehr.

Schreibstil
Bedingt durch das Cybernet spielen Emotionen für die Figuren des Romans eine große Rolle. Fast hätte mich das ein wenig abgeschreckt, da ich Gefühlsduselei nicht mag. Aber glücklicherweise ist es Autor E.F. v. Hainwald hervorragend gelungen, die Gefühle seiner Figuren deutlich aber schnörkellos darzustellen. Dieser Stil zieht sich durch den ganzen Roman; ich hatte immer den Eindruck, die Dinge werden genau so dargestellt wie sie sind, direkt, ohne überflüssige blumige oder ausweichende Formulierungen.
Die Figuren, insbesondere Protagonist Leon, sind detailliert und glaubhaft dargestellt. Ihre Verhaltensweisen sind nachvollziehbar, was umso erstaunlicher ist, da es sich doch um eher außergewöhnliche Personen handelt. Obwohl man schnell einen Bezug zu den wichtigsten Figuren herstellen kann, das Gefühl entwickelt sie zu kennen, bleiben sie doch undurchschaubar genug um die Spannung zu erhalten.
Skyscrape, Ober- wie Unterstadt sind ebenso detailliert dargestellt, so dass alles gut vorstellbar wird. Auch bei den Bewohnern der Stadt wurde nicht mit außergewöhnlichen Charakteristika gegeizt, so dass die gesamte Welt vielfältig und interessant wirkt.

Meinung
Da es sich bei Cyberempathy um eine Dystopie handelt und ich dem Genre sehr zugetan bin, war ich von Beginn an recht kritisch. Offengestanden habe ich allenfalls oberflächliche, angenehme Unterhaltung erwartet. Umso überraschter war ich, als es doch recht schnell ans Eingemachte ging und ich von Szenen überrumpelt wurde, die tatsächlich unter die Haut gehen. Der Roman bietet nicht nur eine futuristische Umgebung und eine spannende Geschichte darin, sondern genau das, was ich von einem dystopischen Roman erwarte: Kritische Betrachtung unangenehmer Themen mit Bezug zur Realität. Schleichend lernt man die Figuren und ihre Lebensbedingungen kennen und merkt gar nicht wie man sich daran gewöhnt, die Dinge als gegeben hinzunehmen. Und plötzlich offenbart der Autor eine andere Perspektive, verschiebt nur ein klein wenig den Blickwinkel, und schon sieht alles ganz anders aus. Dabei weicht er keinem Dilemma und keiner noch so beschämenden Gefühlsregung aus. Als Leser hat man schnell das Gefühl da „irgendwie mit drin zu stecken“, Beobachter von moralisch zweifelhaften aber auch viel zu privaten Szenen zu werden. Durch die detaillierte Innensicht fühlt man sich der Hauptfigur schnell verbunden, da die übrigen Figuren aber auch immer mehr von sich preisgeben, wird die Intensität des Erlebens beim Lesen immer stärker. Die Beziehungen der Figuren untereinander darzustellen ist dem Autor meiner Meinung nach besonders gut gelungen. Es finden sich keine schwarz-weiß Situationen, keine klaren Stempel die den Figuren aufgedrückt werden, sondern lebensnahe Verbindungen zwischen Menschen in all ihrer Kompliziertheit. Das ist beim Lesen gleichzeitig anstrengend und wunderschön.
Inhaltlich wurde ich häufig überrascht, so dass ich während des Lesens kaum ein Schema erkennen konnte. Ich hatte zwar eine ungefähre Vorstellung, wo der Roman hinführen könnte, aber die Art und Weise war für mich gänzlich undurchschaubar. Das hat mir wirklich gut gefallen!
Der bereits erwähnte schnörkellose Schreibstil hat mich ebenfalls sehr angesprochen. Ich schätze normalerweise blumige Formulierungen und ausufernde Metaphern, aber bei Cyberempathy hatte ich immer das Gefühl, dass jede Formulierung nur genau so weit „dekoriert“ wurde wie es notwendig war um die Sache auf den Punkt zu bringen. Was nicht heißt, dass an schönen und bildhaften Formulierungen gespart wurde, es wurde nur eben nicht damit übertrieben. Der Roman hat mich durchweg begeistert und mich sogar ein paar Stunden Schlaf gekostet, was wirklich selten ist :)