Zwischen den Zeilen

"Zwischen den Zeilen" ist eine Aufforderung an die Leser, sich mit andersartigen, fremden Menschen trotz ihrer Andersartigkeit vorurteilsfrei und interessiert auseinanderzusetzen. Denn nur so können sie den seelischen Reichtum, die Lebenserfahrung und die Gedanken ihres Gegenübers erfahren und kennenlernen.
Mit Lyrik in ihrer komprimierten Form kommt man sehr schnell auf das Wesentliche. Und dem Autor ist genau das wichtig: Ohne Umschweife und auf den Punkt zu beschreiben, was für ihn von Bedeutung ist.
Wie zuvor schon in "Grenzgänger", steht auch hier die inzwischen vollständig überwundene psychische Erkrankung des Autors im Vordergrund, der er sich dieses Mal aber auf künstlerische Weise nähert.
Es finden sich hier Gedichte über Depression, Einsamkeit und Verzweiflung - buchstäblich von der Seele geschrieben. Und trotzdem gibt es immer wieder einen Hoffnungsschimmer - nämlich dann, wenn Neuhoff über Freundschaft und über glückliche Momente reflektiert, die seine unmitelbar bevorstehende vollständige seelische Befreiung bereits erahnen lassen. Denn trotz aller Düsternis im Inneren ist Neuhoff ein Kämpfer, für den zu Resignieren keine Option ist. Statt dessen sucht er auch in seinen Gedichten immer wieder die Versöhnung mit sich selber und der Welt, die ihm so große Probleme beschert hat.
Auf diese Weise wird dieses Buch zum Mutmacher und zum Lichtstrahl, das berührt und bewegt. Wenn die Menschen bereit sind, sich darauf einzulassen.