Nicht nur für Mathematiker
Eine etwas andere Lektüre, die mir von meinem Bruder wärmstens ans Herz gelegt wurde. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt, aus der Sicht eines Vierecks, das in Flächenland lebt. Das Buch ...
Eine etwas andere Lektüre, die mir von meinem Bruder wärmstens ans Herz gelegt wurde. Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt, aus der Sicht eines Vierecks, das in Flächenland lebt. Das Buch ist Teil I und Teil II unterteilt. Im ersten Teil erklärt das Viereck die Zusammensetzung der Gesellschaft im Flächenland und gleichzeitig verübt der Autor, gut verpackt in mathematische Beschreibungen, Gesellschaftskritik. Gut, das Buch ist von 1884, aber vieles trifft in gewisser Weise noch heute zu. Ich habe folgende Kritikpunkte rausgelesen: Religion (Kirche), Rasse (Rassismus), Erziehung (schulische und elterliche), Emanzipation (die Rolle der Frau), Regierungsformen, Genetik (Vererbungslehre).
Frauen werden im Flächenland als Striche (Geraden) dargestellt, Arbeiter sind Dreiecke, Kaufleute Vierecke, Ärzte und Anwälte Pentagons, Kriminelle sind unförmig, ungleichmäßig, usw. Der Protagonist ist ein Mathematiker. Im Flächenland sehen sie nur zweidimensional, es gibt in Teil II aber noch ein Punkteland, wo nur eine eindimensionale Sicht existiert. Und dann entdeckt der Protagonist noch das Raumland, mit der 3D Ansicht. Für diese "Propaganda", als die es seine Regierung ausgibt, wird er zu lebenslanger Haft verurteilt.
Sehr interessante Ansichten des Autors. Würde ich unbedingt empfehlen zu lesen.