Cover-Bild Kunstschätze des Mittelalters
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Tiroler Landesmuseum
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 20.05.2011
  • ISBN: 9783900083304
Eleonore Gürtler, Ulrich Söding, Claudia Mark, Lukas Madersbacher, Waltraud Kofler-Engl, Helmuth Öhler, Ulrike Fuchsberger-Schwab, Marlene Sprenger-Kranz

Kunstschätze des Mittelalters

Der vorliegende Band erscheint als Begleitband zur Ausstellung "Kunstschätze des Mittelalters", die im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck vom 25. Mai 2011 bis zum 15. Jänner 2010 gezeigt wird. Er ist zugleich als ein Bestandkatalog in Auswahl zur hauseigenen Mittelaltersammlung zu verstehen.

Mit der Sonderausstellung „Kunstschätze des Mittelalters“ zeigen die Tiroler Landesmuseen im Ferdinandeum Meisterwerke der Spätromanik, der Früh- und Spätgotik vorwiegend aus eigenen Beständen. Einige davon waren seit 2005 nicht mehr in der Dauerausstellung zu sehen, da einige Schauräume in ein Not-Depot umgewandelt werden mussten. Das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum sah nicht zuletzt darin die Erfordernis, dem Publikum diese und viele andere herausragende Kunstschätze des Mittelalters im Rahmen einer Ausstellung – auf einer Fläche von 800 m² – zu präsentieren.
Ein Highlight der Ausstellung und damit des Bandes stellen die realienkundlich und kostümgeschichtlich interessanten Wandmalereien aus der Burg Lichtenberg im Vinschgau dar, die erstmalig geschlossen präsentiert werden. Durch den Verfall der Burg im 19. Jahrhundert ging schätzungsweise mehr als die Hälfte der Bilder verloren. Elf Wandbilder konnten durch ihre Abnahme 1908 vor der Zerstörung gerettet werden und gelangten im selben Jahr in das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Die ritterliche Vorstellungs- und Lebenswelt bestimmt das Bildgramm: Auf Schöpfung und Sündenfall folgen Szenen aus der höfischen Epik und Minne, die zu den Darstellungen der adeligen Unterhaltungs- und Festkultur überleiten. Die Wandbilder zählen neben den Malereien in Schloss Runkelstein bei Bozen zu den bedeutendsten profanen Ausstattungen um 1400 in Tirol.
Die tief religiöse Geisteshaltung des Mittelalters vermitteln als Gesamtensemble oder als Einzelbilder erhaltene Flügelaltäre, Tafelbilder, Skulpturen und liturgische Goldschmiedearbeiten. Sie dokumentieren die stilistische Entwicklung des Kunstschaffens in Tirol und die Auswirkungen überregionaler Einflüsse.
Eines der herausragenden Werke ist der „Altar von Schloss Tirol“ aus der Zeit um 1370/72, der einst in der Kapelle der landesfürstlichen Residenz Schloss Tirol stand. Er gilt als der älteste erhaltene Flügelaltar des Alpenraums und als wichtiges politisches Manifest seiner Zeit.
Eine eigens für die Ausstellung produzierte Computeranimation bietet den Besuchern die Möglichkeit, sich über das komplexe Bildprogramm des Altars zu informieren.
Die seit dem 12. Jahrhundert zunehmende Marienverehrung führte zur Entstehung verschiedener Madonnentypen: So gehört die „Götzner Madonna“, um 1180/90, zu den in der Romanik verbreiteten „Thronenden Madonnen“. Zwei Marienfiguren aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts repräsentieren den Typus der „Schönen Madonna“. Sie veranschaulichen die vollzogene Wandlung der unnahbaren Himmelskönigin zur Gottesmutter. Eine weitere Form des Andachtsbilds ist seit dem frühen 14. Jahrhundert die Pietà (Vesperbild), die Darstellung der trauernden Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß, die den Gläubigen zum Mitleiden anregen sollte.
Namhafte Künstler prägten nachhaltig das Kunstschaffen in Tirol: Vom Ulmer Meister Hans Multscher sind in der Ausstellung fünf Skulpturen zu sehen, die dem 1458 in der Sterzinger Pfarrkirche errichteten spätgotischen Flügelaltar angehörten, der 1871 durch ein neugotisches Retabel ersetzt wurde.
Auch der in Brixen wirkende Hans Klocker ist mit einer Erbärmdegruppe aus der Predella des Hochaltars von St. Stephan in Pinzon, 1490/95, und einem Auferstandenen, um 1500, vertreten.
Eine weitgehend getreue Kopie des Kirchenväteraltars von Michael Pacher entstand nur ca. 40 Jahre nach der Fertigung des Originals in einer Brixner Werkstatt und verdeutlicht dessen damalige Berühmtheit.

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