Ottos Leben in Briefen
Otto hat es nicht leicht. Seine Eltern drängen ihn drauf, dass er schnellstmöglich nach Schweden ausreist, um den Nazis zu entgehen. Die Entscheidung liegt schwer auf den Schulten von Ottos Eltern, aber ...
Otto hat es nicht leicht. Seine Eltern drängen ihn drauf, dass er schnellstmöglich nach Schweden ausreist, um den Nazis zu entgehen. Die Entscheidung liegt schwer auf den Schulten von Ottos Eltern, aber die Alternative macht es ihnen wiederum leicht, Otto in diese ungewisse Zukunft zu entlassen.
Das Schicksal nagt schwer an Otto. Während er sich im Heim einzuleben versucht, verfasst er Briefe und darin auch seine Sehnsucht nach Wien. Es findet ein reger Briefwechsel mit seiner so geliebten Mutti statt. Trotz liebender und aufbauender Worte kann Otte jedoch nicht verstehen, warum ausgerechnet er nicht in eine Pflegefamilien aufgenommen wird. Doch dann findet Otto eine Arbeitsstelle in einer Gärtnerei während Hitler in Tschechien einmarschiert.
Die Angst in Wien ist groß. Aber davon bekommt Otto nichts mit. Das Leben für die zurückgebliebene Familie ist hart, doch dank ihrer alten Haushaltshilfe Mizzi jedoch noch mit kleinen Lichtblicken unterbrochen.
Ingvar lernen wir als einen jungen, motivierten und durchweg intelligenten jungen Mann kennen, der seine Großmutter über allen Maßen liebt. Er tritt bei den Nazis ein und fühlt sich dort wohl und auch verstanden. Die Werbestrategie und die Hochglanzbroschüren haben ihren Dienst dazu beigetragen.
Für den Leser wechselt die Szenerie immer zwischen völliger Euphorie Ingvars und dem tristen Alltag Ottos hin und her.
Åsbrink hat aus einem fast 500-teiligen erhaltenen Briefwechsel Otto und Ingvars Leben sichtbar gemacht. Innige Sehnsucht nach der Familie und der Anerkennung im Krieg zeigen auf, dass die Kinder damals so jung und so gar keine Wahl hatten.
Die Geschichte Ottos und Ingvars ist aus dem regen Briefwechsel entstanden.
Wie die Geschichte ausgeht, ist allen Lesern klar. Schonungslos offen legt Åsbrink auch die Deportation, die Flucht und die gnadenlose Mobilmachung in der Hoffnung, dass unseren Kindern diese Zeit für immer verschont bleiben wird.