19,95
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inkl. MwSt
- Verlag: Reichert, L
- Themenbereich: Kunst
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 112
- Ersterscheinung: 10.10.2017
- ISBN: 9783954902736
Wissenschaft und Turbulenz
Wolfgang Fritz Volbach, ein Wissenschaftler zwischen den beiden Weltkriegen
Wissenschaft und Turbulenz prägten das Leben des Archäologen und Kunsthistorikers Wolfgang Fritz Volbach (1892-1988). In Mainz geboren, wurde er nach dem Studium der Archäologie und Kunstgeschichte 1915 in Gießen promoviert. Von 1917 bis 1933 arbeitete er bei den Berliner Museen, zuerst als Mitarbeiter von Oskar Wulff (1864-1946), Direktor der Frühchristlich-Byzantinischen Sammlung, seit 1927 als dessen Nachfolger.
In seiner Berliner Zeit erwarb sich Volbach internationales Renommee durch grundlegende, teils sammlungsübergreifende Kataloge. Dazu gehörten der Bestandskatalog der spätantik-byzantinischen Textilien aus Ägypten, eine Zusammenstellung sämtlicher spätantiker Elfenbeinarbeiten und die Neubearbeitung eines älteren Bestandskatalogs. Seine Fachkenntnisse vertiefte er auf Studienreisen, unter denen die nach Ägypten 1927/1928 die wichtigste war. 1933 stellte er die Berliner Sammlung nach damals modernsten ästhetischen und wissenschaftlichen Kriterien neu auf.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten beendete Volbachs Berliner Karriere. Seine Mutter Käthe, geb. Dernburg, stammte aus einer jüdischen, zum Christentum konvertierten Familie. Er wurde deshalb unter Bezug auf das antisemitische Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zum 1. Dezember 1933 aus dem Museumsdienst entlassen.
Volbach überlebte die NS-Zeit in Rom. Von 1934 an fand er Anstellung im Museo Sacro im Vatikan. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland in seine Heimatstadt Mainz zurück. Dort brachte er es bis zum Direktor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Er starb am 23. Dezember 1988.
Wolfgang Fritz Volbach gehört zu den Wissenschaftlern, die Deutschland auf Grund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verlassen mussten. Er steht als ein Beispiel für den Verlust, den die Vertreibung führender Wissenschaftler ins Ausland durch die Nationalsozialisten verursacht hat. Was Volbach an den Berliner Museen geleistet hat, lässt ahnen, welche fruchtbare weitere Wirksamkeit den Museen durch seine Entlassung entgangen ist. Der mit Wissenschaft und Turbulenz betitelte Ausstellungskatalog konzentriert sich auf Volbachs Berliner Zeit. Unveröffentlichte Materialien aus seinem Nachlass und Objekte, die mit seiner Museumsarbeit zusammenhängen, lassen seine Tätigkeit für das Museum und die Umstände seiner Entlassung lebendig werden. Der Katalog leistet somit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Museumsgeschichte wie nationalsozialistischen Unrechts.
In seiner Berliner Zeit erwarb sich Volbach internationales Renommee durch grundlegende, teils sammlungsübergreifende Kataloge. Dazu gehörten der Bestandskatalog der spätantik-byzantinischen Textilien aus Ägypten, eine Zusammenstellung sämtlicher spätantiker Elfenbeinarbeiten und die Neubearbeitung eines älteren Bestandskatalogs. Seine Fachkenntnisse vertiefte er auf Studienreisen, unter denen die nach Ägypten 1927/1928 die wichtigste war. 1933 stellte er die Berliner Sammlung nach damals modernsten ästhetischen und wissenschaftlichen Kriterien neu auf.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten beendete Volbachs Berliner Karriere. Seine Mutter Käthe, geb. Dernburg, stammte aus einer jüdischen, zum Christentum konvertierten Familie. Er wurde deshalb unter Bezug auf das antisemitische Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums zum 1. Dezember 1933 aus dem Museumsdienst entlassen.
Volbach überlebte die NS-Zeit in Rom. Von 1934 an fand er Anstellung im Museo Sacro im Vatikan. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Deutschland in seine Heimatstadt Mainz zurück. Dort brachte er es bis zum Direktor des Römisch-Germanischen Zentralmuseums in Mainz. Er starb am 23. Dezember 1988.
Wolfgang Fritz Volbach gehört zu den Wissenschaftlern, die Deutschland auf Grund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten verlassen mussten. Er steht als ein Beispiel für den Verlust, den die Vertreibung führender Wissenschaftler ins Ausland durch die Nationalsozialisten verursacht hat. Was Volbach an den Berliner Museen geleistet hat, lässt ahnen, welche fruchtbare weitere Wirksamkeit den Museen durch seine Entlassung entgangen ist. Der mit Wissenschaft und Turbulenz betitelte Ausstellungskatalog konzentriert sich auf Volbachs Berliner Zeit. Unveröffentlichte Materialien aus seinem Nachlass und Objekte, die mit seiner Museumsarbeit zusammenhängen, lassen seine Tätigkeit für das Museum und die Umstände seiner Entlassung lebendig werden. Der Katalog leistet somit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Museumsgeschichte wie nationalsozialistischen Unrechts.
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