Das Mädchen Ella Blau aus Bad Tölz träumt 1911 von eigenen Schuhen aus Leder, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen auf das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Geht es nur um verlorene Bilder oder doch um viel größere Verluste? Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln.
Eindrucksvoll und ergreifend gelesen von Elisabeth Günther.
Diese fulminante Roman mit dem auffallendem Titel " Porträt auf grüner Wandfarbe " von Elisabeth Sandmann zeichnet sich durch seine intensive Beschreibung der starken weiblichen Protagonistinnen aus.
Der ...
Diese fulminante Roman mit dem auffallendem Titel " Porträt auf grüner Wandfarbe " von Elisabeth Sandmann zeichnet sich durch seine intensive Beschreibung der starken weiblichen Protagonistinnen aus.
Der Roman hat mich von den ersten Zeilen an gefesselt, so dass ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören konnte und immer weiter und weiter lesen musste.
In der Handlung des Buches geht es um die Frauen Ella, eine einfache und klar denkende Frau mit eigenen Lebenszielen und um die glamouröse Ilsabé, die genau das Gegenteil von Ella ist. Die Dritte im Bunde ist Gwen,die Enkelin von Ilsabé, die Jahrzehnte später die Tagebuchaufzeichnungen von Ella entdeckt und von ihnen so fasziniert ist, dass sie sich auf Spurensuche nach dem Leben von Ella und Ilsabé begibt. Es geht in dem Roman um verlorene Bilder, die nicht mmer leichte Freundschaft von Ella und Ilsabé, sowie um eine teilweise etwas verstrickte Familiengeschichte.
Der Roman, der in zwei Zeitebenen geschrieben ist, überzeugt durch seinen flüssigen und gut lesbaren Schreibstil. Er ist spannend geschrieben und gibt einen guten Einblick in die vergangenen Zeiten.
MEINE MEINUNG
Mit ihrem bemerkenswerten Romandebüt „Portrait auf grüner Wandfarbe“ ist der deutschen Autorin, Verlagsbuchhändlerin und Verlegerin Elisabeth Sandmann ein bewegender und unterhaltsamer Generationenroman ...
MEINE MEINUNG
Mit ihrem bemerkenswerten Romandebüt „Portrait auf grüner Wandfarbe“ ist der deutschen Autorin, Verlagsbuchhändlerin und Verlegerin Elisabeth Sandmann ein bewegender und unterhaltsamer Generationenroman gelungen, in dessen Mittelpunkt drei Generationen von außergewöhnlichen, starken Frauen und ihre faszinierenden Lebensgeschichten vor dem Panorama des 20. Jahrhunderts stehen.
Das vielschichtige und mitreißend erzählte Familienepos nimmt uns nicht nur mit auf eine spannende Reise quer durch Europa sondern die ereignisreiche Spurensuche der Protagonistin Gwen führt uns auch zurück in die bewegte Vergangenheit des letzten Jahrhunderts.
Es ist eine hochkomplexe und nachdenklich stimmende Familiengeschichte, die von Hoffnungen, Sehnsüchten und Träumen erzählt, von turbulenten Verwicklungen, folgenschweren Entscheidungen, sorgsam gehüteten, dunklen Geheimnissen, unbewältigten Traumata, traurigen Verlusten und hinterhältigen Intrigen, die bis in die Gegenwart nachwirken – kurzum ein fesselnder Roman, der bestens unterhält und ganz nebenbei ein wichtiges Stück Zeitgeschichte vermittelt.
Die sich abwechselnden, auf unterschiedlichen Zeitebenen angesiedelten Erzählstränge haben mich bald in ihren Bann gezogen. Einfühlsam und mit angenehmer Leichtigkeit zeichnet die Autorin in den Rückblicken bedeutsame Lebensstationen ihrer Figuren aus der Vergangenheit nach und nimmt uns mit auf eine faszinierende Zeitreise, in der sie geschickt die politischen Verwerfungen im 20. Jahrhundert aufzeigt, die durch zwei Weltkriege, Judenverfolgung, Enteignung, Flucht und Vertreibung deutlich Spuren im Leben der Menschen hinterlassen haben. Atmosphärisch dicht und anschaulich sind die unterschiedlichen Schauplätze beschrieben, die uns nach Berlin, London, Köslin in Polen, Salzburg, Bad Tölz und schließlich zum elitären Schloss Elmau in Oberbayern führen. Sehr eindrücklich sind auch die spannenden Einblicke in das Alltagsleben, die uns die Zwänge der damaligen gesellschaftlichen Realität im Wandel der Zeiten vermitteln zu denen neben Armut und Not, Verlusten und Neuanfängen auch der Kampf um Gleichberechtigung und Selbstverwirklichung gehörten.
Elisabeth Sandmann hat mit ihrer Familiengeschichte sehr beeindruckende, vielschichtige Frauenfiguren geschaffen, die mit ihren Leidenschaften und Träumen, Stärken und Verletzlichkeiten lebensnah und lebendig wirken. Sie versteht es, uns im Laufe der Handlung deren schillernde Persönlichkeiten, ihr Innenleben und Wunsch nach Selbstbestimmung näherzubringen, so dass man sich recht gut in sie hineinversetzen kann. Ob nun die lebenskluge und ehrgeizige Bauerntochter aus Bad Tölz als eine der zentralen Charakter, der es gelungen ist, die damaligen Standesschranken zu überwinden, oder die mondäne, bis ins hohe Alter exzentrische Ilsabé, die sich als Tochter aus großbürgerlichem Haus stets alles Freiheiten herausgenommen hat, oder schließlich Ilsabés Enkeltochter Gwen, die sich aufmacht die vielen Leerstellen in ihrer verworrenen Familiengeschichte mit Wahrheiten zu füllen, Geheimnisse aus der Vergangenheit aufzudecken und ihr eigenes Leben zu ordnen – sie alle sind äußerst liebevoll gezeichnete Heldinnen und faszinierende Charaktere, die sich nicht unterkriegen lassen und die man gerne durch die bewegende Geschichte begleitet.
Einige Episoden, in denen schließlich bislang verschwiegene Familiengeheimnisse, Lügen und Verrat aufgedeckt werden, wurden für meinen Geschmack etwas zu rasch und oberflächlich abgehandelt, auch kamen etwaige Reaktionen auf ungeheuerliche Enthüllungen deutlich zu kurz.
Zum Hörbuch
Die Schauspielerin und Sprecherin Elisabeth Günther liest den Roman sehr eindrucksvoll und abwechslungsreich, dass man schnell ins Geschehen hineingezogen wird. Aufgrund der Fülle der Personen und der Beziehungen zueinander ist der Einstieg nicht ganz einfach und erfordert zunächst erhöhte Aufmerksamkeit. Mit ihrer ausdrucksstarken sowie einfühlsamen Stimme nimmt uns Elisabeth Günther mit auf eine mitreißende und ergreifende Reise. Überzeugend schlüpft sie in die einzelnen Rollen und versteht es mit ihrer variantenreichen Stimme den verschiedenen Charakteren Leben einzuhauchen.
Ein rundum gelungenes Hörbuch, das einfach für gute Unterhaltung sorgt.
FAZIT
Ein bewegender und unterhaltsamer Generationenroman mit einer fesselnden, vielschichtigen Familiengeschichte, vielen Geheimnissen und starken Frauenpersönlichkeiten.
Alles beginnt mit dem Anruf, den die Übersetzerin Gwen erhält. Ihren geplanten Urlaub muss sie wohl verschieben, da ein Auftrag nicht vollständig erledigt ist. Da dies zum wiederholten Male nicht an ihr ...
Alles beginnt mit dem Anruf, den die Übersetzerin Gwen erhält. Ihren geplanten Urlaub muss sie wohl verschieben, da ein Auftrag nicht vollständig erledigt ist. Da dies zum wiederholten Male nicht an ihr liegt, will sie endlich einen Schlussstrich ziehen, zumal diese Übersetzungen sowieso nicht sehr gut bezahlt werden. So kündigt sie kurzerhand und macht sich auf den Weg von London zu ihrer Tante Lily nach Berlin und nach Köslin, das heute in Polen liegt. Bald findet sie Tagebücher, deren Inhalt sie in die Vergangenheit, in tief Verborgenes führen.
Es sind die Erinnerungen von Ella, die sie bis 1938 aufgeschrieben hat. Gwen beginnt zu lesen, taucht immer tiefer ab, befindet sich gedanklich auf Schloss Elmau und auf einem Gutshof bei Köslin, das damals der preußischen Provinz Pommern angehörte und es verschlägt sie auch in das Berlin der 1920er Jahre. Mit Ella ist auch Ilsabé dabei und hier spannt sich der Bogen um Gwens Familiengeschichte, Ilsabé ist ihre rüstige, 94jährige Großmutter.
Es ist die Zeit nach dem Ersten bis hinein in den Zweiten Weltkrieg. Das Leben während dieser schweren Jahre wird greifbar, die weit verzweigte Familie und deren Schicksal fordert nicht nur Gwens ganze Aufmerksamkeit. Es dauert schon, bis die einzelnen Figuren halbwegs zuzuordnen sind. Ist man erst man drin im Familiengefüge, macht das Hören doppelt Spaß. Denn ich habe dem Hörbuch, wundervoll vorgetragen von Elisabeth Günther, gelauscht. Sie gibt jedem einzelnen Darsteller seinen ganz eigenen Charakter und, was mir sofort aufgefallen ist, was mir gut gefallen hat, war die zuweilen bayerische Klangfärbung.
Wie die einzelnen Erzählstränge in Beziehung zueinander stehen, schimmert durch und wird später dann zunehmend sichtbar. Elisabeth Günther ist eine vielschichtige Familiengeschichte gelungen, ein Porträt, das Zeiten und Orte überdauert.
Auf der Spur der Vorfahren. Dieser Roman ist interessant. Das war schon aus der Leseprobe ersichtlich. Gwen wird durch ihre betagte aber noch sehr rührige Tante zur Ahnenforschung aufgefordert. Gwen erklärt ...
Auf der Spur der Vorfahren. Dieser Roman ist interessant. Das war schon aus der Leseprobe ersichtlich. Gwen wird durch ihre betagte aber noch sehr rührige Tante zur Ahnenforschung aufgefordert. Gwen erklärt sich bereit und entdeckt Geheimnisse, verworrene Zusammenhänge, echte Überraschungen und eisern verschwiegene Verwandtschaftsverhältnisse. Wirklich Unglaubliches kommt ans Tageslicht. Ich muss gestehen, zeitweise war ich verwirrt. Es wäre hier empfehlenswert einen Familienstammbaum dem Roman beizufügen. Was ich gut fand, die schwierigen Zeiten vor, während und nach den großen Kriegen in Europa wurden nur am Rand angesprochen. Junge Frauen, die leben wollen, sind der Mittelpunkt der Handlung. Armut, Dünkelhaftigkeit und auch der Judenhass bilden den Rahmen der Handlung. Eine Familiengeschichte wie diese ist besonders erzählenswert. Vor allem weil hier auch drei Generationen verbunden sind. Das Cover ist sehr ansprechend. Es ist nicht knallig oder aufregend, sondern einfach ein Porträt zweier junger Frauen, die anscheinend Geheimnisse miteinander teilen. Das Buch mit seiner feinen Gebundenheit in hellgrauer Farbe mit der stilisierten Blüte rechts unten ist ganz einfach nur als edel zu bezeichnen. Gefällt mir sehr gut. Ah ja – nicht zu vergessen: Endlich wieder einmal ein Buch mit einem eingearbeiteten Lesezeichen. Der Roman hat Klasse.