Cover-Bild Die Vergessenen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Ersterscheinung: 27.12.2017
  • ISBN: 9783641202507
Ellen Sandberg

Die Vergessenen

Roman
Die einen wollen vergessen. Die anderen können es nicht.1944. Kathrin Mändler tritt eine Stelle als Krankenschwester an und meint, endlich ihren Platz im Leben gefunden zu haben. Als die junge Frau kurz darauf dem charismatischen Arzt Karl Landmann begegnet, fühlt sie sich unweigerlich zu ihm hingezogen. Zu spät merkt sie, dass Landmanns Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht – auch ihr eigenes.2013. In München lebt ein Mann für besondere Aufträge, Manolis Lefteris. Als er geheimnisvolle Akten aufspüren soll, die sich im Besitz einer alten Dame befinden, hält er das für reine Routine. Er ahnt nicht, dass er im Begriff ist, ein Verbrechen aufzudecken, das Generationen überdauert hat ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2018

tiefgründig....

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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Buch, welches während des zweiten Weltkrieges seinen Ursprung hat, ist spannend und sehr flüssig erzählt.

Es geht um geheime Akten, die Ärger bringen und ...

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Buch, welches während des zweiten Weltkrieges seinen Ursprung hat, ist spannend und sehr flüssig erzählt.

Es geht um geheime Akten, die Ärger bringen und deshalb vernichtet werden müssen. Manolis Lefteris bekommt den Auftrag diese Dokumente zu finden und dem Auftraggeber zu zu stellen. Manolis kennt den Inhalt der Unterlagen nicht, doch weshalb sind ausser ihm noch weitere Personen daran interessiert? Als Veras Cousin Chris getötet wird, bemerkt sie, dass er dabei war, jemanden zu erpressen. Ihre Nachforschungen ergeben, dass ihre Tante während des 2. Weltkrieges als Krankenschwester in einem Pflegeheim gearbeitet hat. Es herrschten unmenschliche Zustände, in Hungerhäusern mussten Kranke qualvoll verhungern. Ebenfalls wurden Menschen mutwillig mit Lungenentzündungen und TBC infiziert. Vera ist entsetzt und gräbt immer tiefer. Erst sehr spät merkt sie, dass es Leute gibt, die jede Grenze überschreiten um ihre Geheimnisse zu bewahren.

Die Handlung geschieht in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Manolis Lefteris und die Journalistin Vera. In die Vergangenheit tauchen wir mit Kathrin Mändler. Manolis ist ein grosser Sympathieträger, auch wenn er viele Fehler gemacht hat. Er ist verletzlich und seine Vergangenheit hat mich berührt. Die Journalistin Vera wirkt immer irgendwie verzweifelt und ist noch nicht richtig im Leben angekommen. Das lässt sie aber sehr echt wirken. Ebenfalls ist ihre Wissbegierde sehr beeindruckend.

Bei der Figur von Kathrin fühlte ich mich hin und her gerissen. Sie hätte ihre Verbrechen sühnen können, tat es aber nicht. Doch ich möchte über die Verhältnisse in der damaligen Zeit und ihre Liebe zu Landmann nicht urteilen.

„Die Vergessenen“ befasst sich mit dem Unrecht an wehrlosen Menschen. Ebenfalls steht auch das Thema Schuld und Sühne im Mittelpunkt. Krieg ist ein Ausnahmezustand, es gab keine Regeln und Kriegsverbrecher mussten sich nie für Ihre Vergehen verantworten.

Das Buch stimmt in jedem Fall sehr nachdenklich. Mich persönlich hat das Buch unglaublich berührt und traurig gemacht. Es ist ein Buch mit Tiefgang und ich kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Gegen das Vergessen

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Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig. Als großer Fan ihrer Krimis um den Münchener Kommissar Konstantin Dühnfort und seine Frau Gina war dieses Buch für mich schon fast ein Muss.
Die Vergessenen ...

Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig. Als großer Fan ihrer Krimis um den Münchener Kommissar Konstantin Dühnfort und seine Frau Gina war dieses Buch für mich schon fast ein Muss.
Die Vergessenen wird auf zwei Ebenen erzählt. Die eine spielt im Jahr 1944 in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Wir begleiten die junge Krankenschwester Kathrin bei ihrer Arbeit mit Kranken und Behinderten. Erst nach und nach wird ihr bewusst was in dieser Anstalt wirklich geschieht. Die zweite Ebene spielt 2013 in München. Die Journalistin Vera Mändler entdeckt ein Familiengeheimnis und versucht ihm auf den Grund zu gehen.
In diesem Roman erzählt Ellen Sandberg äußerst spannend, einfühlsam und gekonnt über Kriegsverbrechen und Familiengeschichten die sich über Generationen hinweg ziehen und diese stark beeinflussen. Der Roman ist sehr emotional und macht einen nachdenklich und betroffen. Man merkt sofort wieviel Herzblut die Autorin Ellen Sandberg / Inge Löhnig in diesen Roman gelegt hat. Durch ihren hervorragenden Schreibstil werden beide Handlungsstränge geschickt mit einander zu einem großen Ganzen verwoben.
Von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für dieses fesselnde, spannungsgeladene Buch und gerne vergebe ich volle 5 Sterne. ( Leider gibt es keine höhere Punktzahl )

Veröffentlicht am 31.12.2017

ungesühnte Morde, spannend erzählt

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Dieser spannendende Krimi wird durch zwei Hauptfiguren geprägt. Da ist Manoli Lefteris dem sein Vater als er noch viel zu jung dafür war seine traumatischen Kindheitserlebnisse während der Nazizeit geschildert ...

Dieser spannendende Krimi wird durch zwei Hauptfiguren geprägt. Da ist Manoli Lefteris dem sein Vater als er noch viel zu jung dafür war seine traumatischen Kindheitserlebnisse während der Nazizeit geschildert hat, bei denen seine gesamte Familie bis auf seinen Vater ausgelöscht wurde. Seither kämpft Manoli mit den Bildern, die sich nach diesen Schilderungen in sein Gehirn eingebrannt haben.
Dann ist da noch Vera, unglückliche Journalistin bei einer Beautyzeitschrift, die auf ein lang gehütetes Geheimnis ihrer heißgeliebten Tante Kathrin stößt. Die hat während der Nazizeit in einer Klinik für psychisch Kranke als Schwester gearbeitet. War die Tante in die Euthanasiemorde mit verwickelt? Vera beginnt mit ihrer Recherche, der Suche nach Dokumenten sie sich im Besitz ihrer Tante wähnt. Dabei geht sie nicht immer gesetzeskonform vor und gerät auch in die Beobachtung der Menschen, die mit allen Mitteln versuchen die Beweise ihrer damaligen Taten zu vernichten. Spannend entwickelt die Autorin diese Geschichte, die den Leser nicht mehr aus ihren Bann lässt. Bei mir schraubte sich die Spannung wie eine Spirale immer höher. Dabei ist Ellen Sandberg sehr detailliert auf die damaligen Methoden der Umsetzung des Euthanasie-Programms eingegangen. Von Hungerhäusern hatte ich bisher noch nie etwas gehört. Daher haben mir die Rückblenden in die Vergangenheit von Schwester Kathrin und damit das Kennenlernen der Beweggründe ihres Handelns auch wunderbar gefallen. Es war für mich nachvollziehbar und ich konnte sie einfach nicht verurteilen.
Für mich war das ein wunderbar spannendes, unterhaltsames, nachdenklich stimmendes Lesevergnügen für das ich wohlverdiente 5 Lese-Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Spannend und interessant

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Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren Krimis sich gut und interessant lesen. Mit dem Roman „Die Vergessenen“ wird eine besondere schwere Zeit beschrieben.
1944 arbeitet Kathrin Mändler ...

Ellen Sandberg ist das Pseudonym von Inge Löhnig, deren Krimis sich gut und interessant lesen. Mit dem Roman „Die Vergessenen“ wird eine besondere schwere Zeit beschrieben.
1944 arbeitet Kathrin Mändler in der Klinik in der behinderte Kinder und auch Erwachsene als nicht lebenswert eingestuft werden.
2013 fragt sich ihre Nichte Vera, ob die Tante an den Morden beteiligt war, die Tante hatte einen Schlaganfall und kann nicht befragt werden.
Manolis Lefteris, ist ein Mann für besondere Aufträge. Er ist hinter Akten her, die bei Kathrin sein sollen.
Der Roman ist spannend und wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her.. Die Vergangenheit ist eine grausame Geschichte, in der die Verursacher nicht zur Verantwortung gezogen werden. Diese Berichte von 1944 lesen sich erschütternd, obwohl ich schon davon wusste. Besonders unfassbar sind dann immer das es so viele Personen gibt, die das richtig fanden.
Ellen Sandberg hat einen wahren Krimi, mir einem Thema, das nicht in Vergessenheit geraten darf, geschrieben. Witzigerweise begegnen wir Kommissar Dühnford, aus den Krimis Inge Löhnigs, hier kurz auf einer Treppe.
Dieser Roman lässt den Leser nicht los.
Er hat eine fesselnde und spannende Atmosphäre.
Eine empfehlenswerte Lektüre.


Veröffentlicht am 06.03.2019

Spannendes Thema wenig spannend umgesetzt

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Kathrin Mändler erlebt 1944 einen Albtraum, von dem ihre Nichte Vera anfangs noch nichts ahnt. Während Vera langsam hinter das Geheimnis ihrer Tante kommt, wird sie von Manolis Lefteris beschattet, einem ...

Kathrin Mändler erlebt 1944 einen Albtraum, von dem ihre Nichte Vera anfangs noch nichts ahnt. Während Vera langsam hinter das Geheimnis ihrer Tante kommt, wird sie von Manolis Lefteris beschattet, einem Mann für spezielle Aufträge.

Ellen Sandberg (aka Inge Löhning) führt uns mit „Die Vergessenen“ ein Stück Geschichte vor Augen, das – wie der Titel schon vermuten lässt – nach Ungerechtigkeit schreit, nach etwas, von dem alle erfahren sollten. Es geht um die NS-Aufarbeitung und die Schwierigkeit dabei, ein Maß anzusetzen, das „gerecht“ ausgleicht, was an Unrecht begangen wurde. Und es stellt sich dabei auch die Frage, wie man darüber richten will, ohne dass man sich wirklich in die Zeit zurückversetzen kann und die Umstände begreifen kann, die manche machtbesessen und andere ohnmächtig werden ließ.

Man merkt dem Roman seine sorgfältige Recherche an. Die Eindrücke aus dem Jahr 1944 wirken sehr authentisch und selbst für den dazugedachten Teil bzw. die Verknüpfung mit dem Jahr 2013 mag man die Möglichkeit einräumen, dass es sich wirklich so ähnlich zugetragen haben könnte.

Die Erzähl-Perspektive springt zwischen Kathrin im Jahr 1944 und Vera und Manolis im Jahr 2013. Auch wenn alle Charaktere in sich stimmig sind, fand ich nicht alle gleichsam interessant und wie immer, wenn mit Perspektiv-Wechseln gearbeitet wird, besteht das Risiko, dass man eigentlich nur darauf wartet, dass sein Lieblingscharakter endlich wieder an der Reihe ist und so war es bei mir auch dieses Mal.

Für einen Krimi hielt sich die Spannung stark in Grenzen. Möglich, dass es daran lag, dass ich schon absehen konnte, welchen Verlauf die Geschichte nimmt. Einzelne Momente beschreiben sehr eindrücklich Gräueltaten des 2. Weltkriegs, doch ist es für mich kein Buch, das packt und lange nachwirkt. Das Buch ist nicht mehr und nicht weniger als eine unterhaltende Erzählung mit NS-Bezug und dem Sinnieren über Gerechtigkeit, was alles in allem meinen Geschmack traf.