Band 8
der Reihe "Studien zur Bamberger Bistumsgeschichte"
49,95
€
inkl. MwSt
- Verlag: Michael Imhof Verlag
- Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 384
- Ersterscheinung: 14.06.2018
- ISBN: 9783731906186
Der „weiße Rabe“ Johannes Grandinger (1869–1941)
Leben und Wirken eines liberalkatholischen Pfarrers und bayerischen Landtagsabgeordneten
Den „Fall Grandinger“ thematisierten zu Beginn des 20. Jahrhunderts führende Satirezeitschriften Deutschlands, wie der „Simplicissimus“ oder die „Jugend“, in Wort und Karikatur über Jahre hinweg. Auch Tageszeitungen versorgten ihre Leser immer wieder mit Neuigkeiten über den liberalkatholischen Pfarrer Johannes Grandinger aus der Erzdiözese Bamberg.
Der Lebensweg Grandingers begann jedoch wesentlich unspektakulärer: Er wuchs in eher einfachen Verhältnissen in der aufstrebenden Industriestadt Nürnberg auf. 1891 wurde er in Bamberg zum katholischen Priester geweiht. Der rhetorisch wie journalistisch hochbegabte Kaplan machte wenig später vor allem durch die Gründung des „St. Heinrichsblattes“, der heutigen Kirchenzeitung für das Erzbistum Bamberg, auf sich aufmerksam.
Durch sein sozialpolitisches Wirken als Pfarrer von Nordhalben im strukturschwachen Frankenwald verschaffte sich Grandinger großes Ansehen bei Freunden und Gegnern. Zur Sensationsfigur in ganz Deutschland wurde er jedoch, als er sich vom politischen Katholizismus distanzierte und sich stattdessen öffentlich zum liberalen Gedankengut bekannte. 1907 zog er als erster katholischer Geistlicher überhaupt – offiziell fraktionslos – für die Liberalen in den Bayerischen Landtag ein.
Die Freiheit des Denkens und die freie Meinungsäußerung waren für Grandinger stets von zentraler Bedeutung. Wie kaum ein anderer Kleriker seiner Zeit hat er daher die Grenzen seiner persönlichen und politischen Freiheit ausgelotet, hierbei Tabus gebrochen und auch Hürden übersprungen, die vorher als unüberwindbar galten.
Der Lebensweg Grandingers begann jedoch wesentlich unspektakulärer: Er wuchs in eher einfachen Verhältnissen in der aufstrebenden Industriestadt Nürnberg auf. 1891 wurde er in Bamberg zum katholischen Priester geweiht. Der rhetorisch wie journalistisch hochbegabte Kaplan machte wenig später vor allem durch die Gründung des „St. Heinrichsblattes“, der heutigen Kirchenzeitung für das Erzbistum Bamberg, auf sich aufmerksam.
Durch sein sozialpolitisches Wirken als Pfarrer von Nordhalben im strukturschwachen Frankenwald verschaffte sich Grandinger großes Ansehen bei Freunden und Gegnern. Zur Sensationsfigur in ganz Deutschland wurde er jedoch, als er sich vom politischen Katholizismus distanzierte und sich stattdessen öffentlich zum liberalen Gedankengut bekannte. 1907 zog er als erster katholischer Geistlicher überhaupt – offiziell fraktionslos – für die Liberalen in den Bayerischen Landtag ein.
Die Freiheit des Denkens und die freie Meinungsäußerung waren für Grandinger stets von zentraler Bedeutung. Wie kaum ein anderer Kleriker seiner Zeit hat er daher die Grenzen seiner persönlichen und politischen Freiheit ausgelotet, hierbei Tabus gebrochen und auch Hürden übersprungen, die vorher als unüberwindbar galten.
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