Cover-Bild Couscous mit Zimt
Band der Reihe "Debütromane in der FVA"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Frankfurter Verlagsanstalt
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 27.08.2020
  • ISBN: 9783627002787
Elsa Koester

Couscous mit Zimt

Elsa Koester porträtiert drei charakterstarke Frauen, deren Schicksale von gesellschaftlichen Umbrüchen und Krisen gezeichnet sind. Die hinreißende Leichtigkeit, mit der sie die Perspektiven von drei Generationen verwebt, die gewinnende Eigenwilligkeit ihrer Figuren und der gesellschaftlich-scharfsichtige Blick der Autorin machen »Couscous mit Zimt« zu einer mitreißenden Lektüre, ein Familienroman voller emotionaler Wärme, Empathie und einer sprühenden Lust am Erzählen.

Zigaretten, Cognac und Bücher – ihre letzten Jahre verbringt die über hundertjährige Lucile am liebsten lesend im Bett ihrer Pariser Wohnung. Als kurz nach Luciles Tod auch ihre Tochter Marie stirbt, erbt Lisa das Appartement in der Avenue de Flandre. Ihr bleiben nur noch die Erinnerungen an die zwei eigenständigen, vom Leben gezeichneten Frauen der Familie. Das Verhältnis von Mutter und Großmutter war explosiv. Die starke, aber auch selbstbezogene Französin Lucile musste nach der Unabhängigkeit Tunesiens mit ihren Töchtern überstürzt nach Frankreich fliehen, ein Heimatverlust, den die in Tunesien geborene, temperamentvolle Marie nie verwunden hat. »Fische haben empfindliche Füße«, pflegte Marie zu sagen, die immer wieder ins Straucheln geriet bei dem Versuch, im neuen Land Fuß zu fassen. Der schmerzhafte Abschied von Tunesien, die erste dramatische Liebe im Pariser Mai 1968, die Flucht vor den Übergriffen Luciles nach Berlin, wo Lisa Jahre später zur Welt kam – von all dem hat Marie ihrer Tochter erzählt. Doch kann Lisa den Erzählungen ihrer Mutter trauen?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.01.2021

Eine Geschichte von drei Frauen und drei Generationen - mitreißend, berührend und interessant erzählt.

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Es geht in dem packenden Debutroman von Elsa Koester um drei aufrechte, respektable und eigenwillige Frauen, die in ihrem Leben so allerlei mitgemacht haben.

Lisa kommt in den Genuss einer Eigentumswohnung ...

Es geht in dem packenden Debutroman von Elsa Koester um drei aufrechte, respektable und eigenwillige Frauen, die in ihrem Leben so allerlei mitgemacht haben.

Lisa kommt in den Genuss einer Eigentumswohnung in Paris, nachdem ihre Großmutter Lucile mit über 100 Jahren und kurz danach ihre Mutter Marie an Krebs gestorben sind...zwei charakterstarke und unabhängige Frauen, deren Verhältnis alles andere als harmonisch war.

Lucile hat ihre letzten Jahre zurückgezogen in dem Pariser Apartment verbracht. Ihre Begleiter waren Zigaretten, Alkohol und Bücher.

Lisa weiß von ihrer Mutter Marie so Einiges aus ihrer Vergangenheit. Aber es ist eben nur eine Sicht der Dinge und wer weiß schon, ob ihr vollständig und wirklich zu trauen ist.

Ihre willensstarke Großmutter Lucile musste nach der Unabhängigkeit Tunesiens mit ihren Töchtern Marie und Solange Hals über Kopf die Heimat verlassen.
In Frankreich wurden sie sesshaft, aber die energiegeladene lebhafte Marie verkraftete den Weggang aus ihrem Geburtsland nie zur Gänze. Immer wieder geriet sie in der neuen Heimat aus dem Tritt, nie gelang es ihr, wirklich anzukommen und Fuss zu fassen.
Marie hatte nicht nur diese qualvolle Entwurzelung, sondern auch eine aufwühlende erste Liebe zu verdauen, bevor sie schließlich vor ihrer zudringlichen Mutter Lucile nach Berlin floh, wo schließlich Lisa zur Welt kam.

Nachdem Lisa nach dem Tod der beiden Frauen in Paris ankommt, um sich um den Nachlass zu kümmern und das Notwendige zu regeln, wird sie von Erinnerungen an ihre chaotische und komplizierte Familie eingeholt.

Die Autorin erzählt einfühlsam, feinfühlig, voller Natürlichkeit und mit spürbarer Freude und Wärme, die die Lektüre zu einem Genuss machen.
Mit scheinbarer Leichtigkeit verknüpft sie die Schicksale ihrer in all ihrer Vielschichtigkeit gezeichneten Figuren, so dass ein harmonisches und stimmiges Ganzes entsteht.
Gut herausgearbeitet hat sie die transgenerationale Weitergabe von Konflikten und das Nach- und Hineinwirken vergangener Erfahrungen und Geschehnisse in die Gegenwart.
Zeitweise ist es harte Kost, die es zu verdauen gilt, aber das ist der schonungslos offenen, ehrlichen und schnörkellosen Schilderung geschuldet, was meines Erachtens ein Pluspunkt des Buches ist.

Die 1984 in Berlin geborene Elsa Koester hat mit „Couscous mit Zimt“ einen bewegenden, authentisch wirkenden, bildgewaltigen und lesenswerten Familienroman geschrieben, bei dem ich Neues erfuhr und den ich sehr gerne weiterempfehle.
Vor der Lektüre hatte ich keine Ahnung, was der Begriff „Pied noir“ bedeutete und dass er die Algerienfranzosen meint, die nach dem Ende des Algerienkriegs 1962 in ihre ursprüngliche Heimat zurückkehrten.

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