Elsa trifft auf Mister Right…äh Wrong…..nein…Q…“
Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen von Elsa Stern
Die Suche nach dem einen perfekten Menschen in unserem Leben, mit dem wir genau dieses bis ans Ende verbringen wollen, beschäftigt uns ja ...
Liebe, Männer, Eierlikör und andere Katastrophen von Elsa Stern
Die Suche nach dem einen perfekten Menschen in unserem Leben, mit dem wir genau dieses bis ans Ende verbringen wollen, beschäftigt uns ja schon sehr. Nicht nur in der Realität. Auch in filmen, in Büchern, in Liedern, Geschichten. Die wahre Liebe zu finden, ist nicht einfach. Manche nehmen ihr Glück selbst in die Hand, andere glauben ans Schicksal. Manche nehmen es locker, und lassen alles auf sich zukommen, andere sind so verzweifelt, dass sie nach jedem Trinkhalm packen. Oder alternativ nach jedem Partner, Hauptsache nicht allein. Und eventuell verbirgt sich dann ja genau unter DIESEM EINEN der Richtige auf immer und ewig? Tja, wer weiß das schon so genau?! Vielleicht steht ja wirklich alles in den Sternen geschrieben. Vielleicht aber auch irgendwie in uns selbst. Fakt ist, dass es schon so manche schicksalshafte Begegnung gegeben hat, und daraus eine Liebe versponnen wurde. Solche Zufälle gibt es, genau wie Ratgeber, die einem sagen, was man zu tun und zu lassen hat, um dem Richtigen oder der Richtigen zu begegnen. Nicht ganz so romantisch, ich weiß. Tjaaaa. Aber wenn nun das Zufallsschicksal zuschlägt, und uns Geschichten von Dingen erzählt, die beinahe unglaublich scheinen, von Liebenden, die sich kennengelernt haben, weil Dinge eingetroffen sind, die es eigentlich gar nicht g eben kann, dann ist das doch……….Awww <3 :D. Und weil ich so etwas auch mag, und es an meiner romantischen Ader rührt, habe ich dieses Buch wohl auch so liebgewonnen. Worum es eigentlich geht? Ach so. Um die Liebe, und das Finden von dieser.
Welche Geschichte uns im Buch erzählt wird:
Alles beginnt mit einem Tagebuch, nämlich genau DEM Tagebuch der 16jährigen Elsa Stern, unserer Hauptprotagonistin, die im Heute keine 16 mehr ist, sondern eine Frau, kurz vor der magischen 30. Weitere Einzelheiten der Geschichte sind ein Auffahrunfall, die Suche nach dem Mann, der einem vorherbestimmt ist, eine abergläubige Freundin, die Vorhersage eines…..äh….Geistes? :D, und ein gegnerischer Anwalt namens……… ja wie heißt er eigentlich? :D. Beinahe könnte man die Geschichte so stehen lassen, weil man sich den Rest einfach selbst durchlesen sollte, um aus dem Schmunzeln nicht mehr rauszukommen. Trotzdem ein paar Worte. Elsa wurde als junges Mädchen ihr Traummann vorhergesagt. Ihre beste Freundin, damals selbst dabei, möchte sie nun an der Seite eines Mannes sehen, damit sie kein Single mehr ist. Dies möchte auch Elsas Mutter, wenn auch aus anderen Gründen. Läuft die Zeit ihrer Tochter doch davon, noch einen anständigen Kerl abzubekommen. Elsas Freundin will da für sie eher den Einen, wenn möglich den vom Schicksal vorhergesagten. Aber wer soll das eigentlich sein?! Wenn das Schicksal es gut mit ihr meint, kann es doch niemals wollen, dass Elsa mit diesen Kerlen anbandelt, die sie auf einmal umgeben. Oder doch? Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert. Den Rest der Geschichte muss man einfach selbst erleben.
Cover:
Wir haben hier ein knallbuntes Cover, das sofort gute Laune macht. Dazu Symbole für Männer, Liebe, und Eierlikör. Aber Katastrophen sehe ich auf dem Cover definitiv NICHT. Ebenfalls schön finde ich, den angedeuteten Hintergrund, der aussieht wie Sterne. Und in denen liegt doch unser Schicksal, oder? ;)
Fazit und Gedankenallerlei:
Elsa ist einer dieser Menschen, der nicht pragmatisch mathematisch wissenschaftlich geordnet lebt, und nicht alles schafft, was sie in Angriff nimmt. Zumindest nicht gradlinig und ohne Umwege. Sie ist vielmehr Herrin der Ordnung in ihrem eigenen Chaos, das Fettnapftreten ist mir dann auch sympathisch. Denn Tatsache ist, dass ich mit Perfektion und auf Pragmatismus ausgerichteten Personen ebenfalls nie etwas anfangen konnte. Elsa ist nicht dumm, und nicht schusselig, nein, viel mehr grätscht ihr das Schicksal und das Universum ständig in ein wohlgeordnetes Leben hinein, so, dass wir sehr häufig Missgeschicke erleben, und peinliche Situationen, die gar nicht peinlich sind, sondern eher zum Schmunzeln, oder gar zum Grinsen. Hier wimmelt es nur so von Kuriositäten. Sowohl in Situationen, als auch in Menschenform.
Alles läuft schief, und mit Volldampf wird in jede noch so peinliche Situation gelaufen. Doch richtig gut ist es, dass uns aufgezeigt wird, in einer sehr überzogenen Art und Weise, dass man auch mit Peinlichkeiten im Leben klarkommen kann, selbst wenn man sich darüber ärgert. Vielleicht eine kleine, aber feine Lehre im Buch. Denn schlimmer geht es immer. Und auch wenn ich sehr tollpatschig bin, so ist Elsa tollpatschiger. Wo ich im Boden vor Scham versunken wäre, da packt Elsa noch einen drauf. Aber genau das macht den Geist des Buches aus. Das Ganze ist somit chaotisch liebenswert und liebenswert chaotisch. Also in etwa so, wie unsere Protagonistin Elsa Stern.
Elsa trifft auf ihrer Katastrophenreise auf mehrere Mistertypen. Wrong, Right, Q….. und dann ist da ja noch die Liebe, die einem irgendwie zwischendrin auch begegnet, und die wie ein Stern vom Himmel fällt, und schicksalshaft einfach da ist :D. Doch welcher der vielen Misters Elsas Sternenherz erobern wird, das bleibt die Frage, auf die ihr tatsächlich am Ende eine Antwort bekommt. Denn Fehlschläge und Missverständnisse gehören doch zu jedem ordentlichen Weg, dessen Endziel eine ordentliche und wunderbare Liebesbeziehung ist, oder? Tarnt sich hier das Glück in Form von Unglücken, Katastrophen und Missverständnissen, oder läuft alles auf eine Schicksalsform der Sterne hinaus, Frau Stern? Was einem das Ganze noch näherbringt an der Geschichte ist, dass uns alles Aus Elsas Sicht erzählt wird. Und nicht nur das. Wir bekommen die Geschichte und alte Kalauer und verschiedene Geschichten aus Elsas Leben direkt von ihr erzählt. Sie richtet das Wort direkt an uns, und gibt uns somit einen Einblick in ihre Geschichte, ihre Missgeschicke, ihre Tollpatschigkeit und ihre Fettnäpfe, die keine Näpfchen mehr sind. Jaja. Die Elsa, das Fräulein Stern, ist schon etwas ganz Besonderes, finde übrigens nicht nur ich, sondern auch Herr Q. Und Besonderheiten kann man ja immer so auslegen, wie man sie möchte.
Ich habe die Geschichte wirklich genossen, weil ein lustiges Highlight das nächste gejagt hat. An manchen Stellen war es gar wirklich schwarzhumorig, mit Zynismus, Sarkasmus und Ironie gespickt. DA muss man mit jeder Lebenslage, und dem gesamten Leben in seiner Buntheit klarkommen, der Verkettung von Missverständnissen und Ereignissen. Das ist alles auf so eine fröhlich spritzige Weise geschrieben, die uns rasant durch die Liebeleien, die nicht vorhanden sind, nervende Verwandte, nicht immer beste Freundinnen, und Traummänner pustet. Und das in Sternengeschwindigkeit. Falls es die gibt. Falls nicht, tut es das ab heute. Ohne alle Szenen im Buch zu ernst zu nehmen, nehmen die Szenerien sich nicht zu wichtig. Die Komik ist da, die Pannen ebenso, fast schon überzogen. Aber so, dass sie wohl auch über sich selbst lachen können. Die Geschichte ist somit herrlich originell und witzig, ein wenig aus der Realität gefallen, und doch in ihr stattfindend.
Jaja, das böse böse Schicksal (oder ist es eine andere höhere Geistermacht?! :D), überlegt es sich hier ständig anders, macht Bögen, läuft nicht gradlinig aufs Ziel zu, will alles auflösen, und tut es dann doch nicht, um sich einen Moment länger über Elsa lustig zu machen, und ihr dann doch wieder Steine in den Weg zu legen, damit sie ihre Bogenumwege geht. An einigen Stellen steht man soooo kurz vor einer Lösung des Problems und der Verwicklungen, und in der nächsten Sekunde ist man doch wieder tiefer in der Bredouille, als vorher. Das bedeutet für den Leser, zumindest für mich, dann natürlich auch, dass man während der Lektüre gerne mal dauergrrrrrt, sich die Hand gegen den Kopf schlägt (aua!), und irgendwie…… nun ja………… mitfiebert, und sich fragt, wann das endlich ein Ende hat. Natürlich nicht das Buch! Sondern die Qual der Elsa Stern, die doch endlich mal ihr Happy End bekommen sollte (und ich mein Leserhappyend). Doch manche Menschen sind wohl so chaotischtollpatschigschusselig und irgendwie mit einem liebenswerten Brett vor dem Kopf gesegnet, dass es immer neue „Katastrophenabenteuer“ geben wird. Und auf die würde ich mich dann auch tatsächlich freuen. Natürlich in Buchform.
Trotz, dass wir von dem Mann, der am meisten im Buch herumspukt, den Name nie erfahren, merkt man doch die Atmosphäre, die sich sternenhaft und schicksalslastig zwischen Elsa und…. nuja… eben Herr Q… ausbreitet. Und dieser Wortwitz macht das Ganze noch humoriger. Denn trotz, dass wir von einigen Figuren keine Namen erfahren, und sie nur „Die A. oder die E. oder eben Herr Q“ sind, bleiben sie nicht grau, sondern leben in der Geschichte, und die Geschichte lebt irgendwie von ihnen. Dabei hat jeder seinen Spleen. Esoterisch angehauchte Freundinnen, die an das Schicksal glauben, Freundinnen die Systeme erfinden, wie Männer und Frauen am besten zusammen agieren, kommen hier genauso vor, wie eine Mutter, die ihre Tochter unbedingt an den Mann bringen will. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Männercasting? Verrückt :D
Die Geschichte nimmt sich selber nicht zu ernst, ehrlich gesagt sogar gar nicht, und spielt mit den Klischees der Suche von Singlefrauen nach dem passenden Mann fürs Leben. Hinzu kommt die Weisheit einer Mutter Bennett, die ihre Töchter in Stolz und Vorurteil auch unbedingt unter der Haube sehen wollte. Und eine kleine Prise der schusseligen Abenteuer von Bridget Jones. Wenngleich Elsa wohl noch ein klein wenig schlimmer ist, was diese Dinge anbelangt. Das Hineinmanövrieren in die Absurditäten des Schicksals und Elsas Leben, ist dann wirklich so humorig, dass man dauerhaft und bei jedem Satz nur lachen könnte. Ich bin ja nie niemals fürs Verkuppeln, aber was Elsas Freundin E. und ihre Mutter hier so treiben, das ist dann doch so lustig, dass man es nicht ernst nehmen kann, was aber genau den Reiz ausmacht. Elsa stampft und stolpert von einer Katastrophe in die nächste. Ja, und irgendwie zieht Elsa den Schlamassel auch magisch an, was sie allerdings nur umso sympathischer macht. Doch Elsa tritt nicht von einem Fettnäpfchen ins andere, nein, sie tritt von einem Eierlikörbecherchen ins nächste, doch ohne die Macht des Fettnapfes, der alles verkompliziert. Denn obwohl hier nicht alles nach einem festen Plan läuft, läuft es. Punkt. Und wohin? Natürlich in Richtung des Schicksals, das sich eine ganz besondere Pointe ausgedacht hat, und alle ein wenig in seiner Veräppelung mitnimmt. Also alles leichter, als es klingt, denn Elsa verliert ihren Zynismus nie. Man sollte das Ganze nicht zu ernst nehmen, und so ist es wohl auch gar nicht gewollt. Denn die Lektüre und Situationskomik ist einfach nur erheiternd und dauerpräsent.
Ja, Elsa, das Sternderl, ist Österreicherin, und das bekommt man in einigen Worten des Buches auch genau mit. Trotzdem. Es ist nicht wirklich störend, oder zumindest habe ich es nicht als störend empfunden. Und trotz, dass mal der ein oder andere Begriff auftaucht, kann man das Buch und die Geschichte trotzdem verstehen, weiß im Groben, was damit gemeint ist, und lernt dazu noch ein paar Wörter :)
Die Welt ist ein Dorf, und so ist es auch in diesem Buch. Alles hängt miteinander zusammen. Jeder hat eine Verbindung zu jedem. Und das Schicksal, oder auch das Sternenuniversum, schleicht um alle herum, und hat für jeden einen Plan. Mal mehr, mal weniger. Die Verwicklungen und Verwirrungen, passen alle ineinander, fügen sich in die Linie der Geschichte, und das, obwohl nichts planmäßig läuft. Das Schicksal nimmt hier einen sehr wackligen, merkwürdigen und holprigen Weg. Irrungen und Wirrungen eben. Dann sind da noch jede Menge Missverständnisse und falsches Verstehen, sowie Dinge einfach anders zu deuten als die, auf die es dabei ankommt. Kurz gesagt. Hier gibt es nicht nur eine Menge Irrungen und Wirrungen, das Buch besteht daraus. Und das ist ein Kompliment. Denn diese Irrwirrungen machen das Ganze rasant, und gleichzeitig gemütlich, aber vor allen Dingen humorig wundervoll und chaotisch lustig. Und das Unheil, oder gar Unglück nimmt seinen Lauf. Oder ist es gar das Glück, das in Form des Unglückes erscheint? Das gilt es herauszufinden.
Und weil die Sterne auf dem Cover schon magisch anziehend sind, und voller Schicksal leuchten. Und weil Elsa eine Stern ihres Namens ist. Und weil es schwer ist, ein Herz einzufangen, und die Liebe zu finden, dachte ich, das heutige Rezensionslied passt zum Buch:
„Trying to catch your heart, is like trying to catch a star. So many people love you, baby. That must be what you are.
Waiting for a star to fall, and carry your heart into my arms, that's where you belong, in my arms, baby, yeah.“