So düster kann das Sammeln von Büchern sein
Mumien, Seuchen und der Tod zwischen den Seiten.
Ich erwähne selten die Gestaltung eines Buches in meinem Rezensionen. Aber diesmal erscheint mir das angebracht, denn in diesem Fall macht die Gestaltung ...
Mumien, Seuchen und der Tod zwischen den Seiten.
Ich erwähne selten die Gestaltung eines Buches in meinem Rezensionen. Aber diesmal erscheint mir das angebracht, denn in diesem Fall macht die Gestaltung einen großen Teil des Reizes dieses Buches aus. Der Einband ist sehr hochwertig gestaltet und die zweifarbige Schrift sowie kleine Illustrationen im Innenteil unterstreichen den teilweise sehr morbiden Inhalt.
Man kennt ja Bücher die in Leder gebunden wurden, Leim der aus Knochen gewonnen wurde oder auch so unheimliche Dinge, wie vergiftete Seiten á la “Der Name der Rose”.
Aber wusstet ihr auch, dass es Bücher gibt, die man in die Haut von Menschen gebunden hat? Oder dass es beliebte Praxis war Mumien oder Skelette in Bibliotheken auszustellen? Diese und weitere unheimliche Tatsachen stellt diese Buch vor. Da nisten todbringende Erreger zwischen alten Folianten und die Lektüre bestimmter Texte soll finstere Wesen anlocken. Die Kombination aus ziemlich gruseligen Texten und der Gestaltung mit blutroten Überschriften und Illustrationen von Ratten, Schädeln und Fledermäusen erzeugen eine fesselnde Stimmung. Man wird sich bewusst, dass der Verfall und scheinbar dunkle Mächte auch an einem gemütlichen Ort, wie einer Bibliothek lauern. Für Bücher-Begeisterte sind die Texte wirklich interessant. Man lernt eine ganz andere Seite von Bibliotheken und Büchersammlungen kennen. Wobei der Inhalt zum Teil nichts für schwache Nerven ist.
Der Sprachstil wirkt hin und wieder etwas gestelzt und aufgesetzt. Manch einer fühlt sich vielleicht an ein Literatur- oder Germanistikstudium erinnert. Trotzdem lassen dich die Texte flüssig lesen und konnten mich fesseln.
Fazit:
Wir haben hier keine durchgängige Gruselgeschichte. Und wahrscheinlich lässt sich das Buch auch mehr schlecht als recht in die Abteilung Sachbuch einordnen. Wenn man Interesse an ungewöhnlichen und morbiden Hintergründen zum Thema Bücher hat, dann wird man hier gut unterhalten. Auf den Sprachstil muss man sich einlassen können. Mir erschien er sehr passend und ich fand das Buch sehr kurzweilig und informativ.