Cover-Bild Victor Hugo
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Splitter-Verlag
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 120
  • Ersterscheinung: 23.07.2019
  • ISBN: 9783962193003
Esther Gil

Victor Hugo

Im Exil
Laurent Paturaud (Illustrator)

Für seinen Widerstand gegen den Staatsstreich von Napoleon III. verbannt dieser den genialen Dichter Victor Hugo aus Frankreich. 1853 fristet der Poet sein Exil auf der Insel Jersey und widmet sich neben dem Schreiben dem Spiritismus. Bei einer Séance erscheint ihm der Geist seiner tragisch verstorbenen Tochter Leopoldine, über deren Verlust Victor Hugo nicht hinwegkommt. Leopoldine fordert ihn auf, das Drama ihres Todes näher zu untersuchen, und so verlässt der Dichter heimlich sein Exil und dringt tief in das Herz von Paris vor auf der Suche nach Hinweisen. Das menschliche Elend, das ihn dort erwartet, wird ihn zu seinem größten Werk inspirieren: »Les Miserables«. Die Handlung von »Victor Hugo« ist fiktiv, aber die Hintergründe sind es nicht. Victor Hugo, der leidenschaftliche Sozialkritiker, war davon überzeugt, mit seiner verstorbenen Tochter kommunizieren zu können und Eingaben aus der Welt der Geister zu erhalten. In einem illustrierten Anhang stellen Esther Gil und Laurent Paturaud Fakten und Fiktion einander gegenüber.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.08.2019

Die facettenreiche Persönlichkeit von Victor Hugo wird anhand einer gelungenen Geschichte aus Historie und Fiktion und den beeindruckenden Bildern von Laurent Paturaud in diesem Comic gekonnt in Szene gesetzt

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Meine Meinung

Der historische Comic »Victor Hugo – Im Exil« von Esther Gil und Laurent Paturaud befasst sich mit einem Ausschnitt des Leben und Wirkens eines der bekanntesten französischen Schriftsteller, ...

Meine Meinung

Der historische Comic »Victor Hugo – Im Exil« von Esther Gil und Laurent Paturaud befasst sich mit einem Ausschnitt des Leben und Wirkens eines der bekanntesten französischen Schriftsteller, Victor Hugo, der für den Widerstand gegen den Staatstreich von Napoleon III. aus Frankreich verbannt wurde und sein Exil zuerst auf der britischen Kanalinseln Jersey und dann auf Guernsey verbrachte. Zu seinen bekanntesten Werken zählen »Der Glöckner von Notre Dame« und »Die Elenden« (»Les Misérables«).

Die Handlung des Comics basiert zwar auf realen historischen Hintergründen und bezieht bekanntes Wissen über den genialen Autor und leidenschaftlichen Sozialkritiker Victor Hugo mit ein, wird dann aber mit einer fiktiven Handlung durchbrochen, die Victor Hugo aus seinem Exil zurück nach Paris lockt, um dort mehr über die tragischen Umstände des Todes seiner geliebten Tochter Leopoldine in Erfahrung zu bringen. Der Tod von Victor Hugos Tochter ereignet sich tatsächlich 1843 kurz nach ihrer Hochzeit mit Charles Vacquerie, als sie zusammen bei einem Bootsunfall in der Seine ertrinken.

In einem umfangreichen illustrierten Dossier werden im Nachgang zum Comic die Fakten und Fiktion dieser Geschichte einander gegenübergestellt und man bekommt eindrucksvoll bebilderte Portraits der historischen Persönlichkeiten, Informationen zu der Politik während des zweiten Kaiserreiches sowie Zeitungsausschnitte über den Bootsunfall vorgelegt.

Während einer Séance erscheint der Geist von Leopoldine. Fest überzeugt davon, mit seiner verstorbenen Tochter kommunizieren zu können, begibt sich der Schriftsteller auf eine gefährliche Reise nach Frankreich, um die Umstände zu Leopoldines Tod aufzudecken und ihrem Geist damit Frieden zu schenken. Ein weiterer Handlungsstrang wird um den Engländer John Charles Tapner gesponnen, der sich parallel zur Story entwickelt und erst zum Ende hin mit den Panels über Victor Hugo verschmilzt.

Die Zeichnungen von Laurent Paturaud bestechen mit vielen Details und fein gezeichneten Gesichtern, die sich besonders durch eine ausdrucksstarken Mimik auszeichnen. Die Szenerien spielen sich teilweise auf den britischen Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie in Paris ab, egal ob die Meeresküste oder enge Gassen den Hintergrund bilden, Paturaud fängt die Kulissen gekonnt in seinen Panels ein. Die meist beige Farbgebung passt hervorragend zur historischen Geschichte und wechselt zum Teil in düstere Farben, die das menschliche Elend der damaligen Zeit abbilden.

Esther Gil und Laurent Paturaud ist es gelungen einen mitreißenden Comic zu kreieren, der einen interessanten Abschnitt aus dem Leben von Victor Hugo behandelt und dem Leser einen Blick auf die Persönlichkeit hinter den beliebten Romanen und Gedichten zulässt, auch wenn das düstere und beinahe kriminalistische Abenteuer in Frankreich der Fantasie der Autoren entsprungen ist. Dabei erhält man auch einen Blick auf Hugos freizügiges Liebesleben und bekommt ein Paris präsentiert, dass ihn zu seinem größten Werk »Les Miserables« inspirierte.

Fazit

Die facettenreiche Persönlichkeit von Victor Hugo wird anhand einer gelungenen Geschichte aus Historie und Fiktion und den beeindruckenden Bildern von Laurent Paturaud in diesem Comic gekonnt in Szene gesetzt.

Veröffentlicht am 18.08.2019

Eine wunderbare Geschichte

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★★★★★ (5 von 5 Sterne)

„Aber was könnte ich ihr mitteilen, was sie nicht schon wüsste ?
Ich war auf Reisen, als es geschah,
Und ich weiß nur das, was ich in den Zeitungen las.“

Inhalt:
Der erfolgreiche ...

★★★★★ (5 von 5 Sterne)

„Aber was könnte ich ihr mitteilen, was sie nicht schon wüsste ?
Ich war auf Reisen, als es geschah,
Und ich weiß nur das, was ich in den Zeitungen las.“

Inhalt:
Der erfolgreiche Gedichtenschreiber Victor Hugo trauert. Im Jahre 1843 verstarb seine geliebte Tochter Leopoldine bei einem Bootsunglück. Durch eine Séonce, versucht er ihr wieder nah zu sein. Doch als Leopoldine erschien, fragte sie nur, warum vier Menschen sterben mussten. Kurz darauf verblasste ihre Gestalt wieder.
Victor Hugo lebt im Exil, nachdem er aus Frankreich verbannt wurde - aber genau dorthin zieht es ihn nun zurück, um zu erfahren, was vor zehn Jahren bei dem Bootsunglück passiert ist. Heimlich reist er nach Frankreich, immer mit der Angst entdeckt zu werden, und der Ungewissheit, je zu erfahren was wirklich an diesen Tag mit Leopoldine geschah.


Meinung:
Ein wunderbares Comic, mit einer interessanten und emotionalen Geschichte. Am Ende erfährt man noch einige Details, und auch Zeichnungen der Charaktere sind auf den letzten Seiten zu sehen, wodurch es diese Graphic Novel zu etwas besonderen macht. Die Geschichte ist teils Wahrheit und teils Fiktion. Esther Gil und Laurent Paturaud haben beide Teile kombiniert und eine fantastische Geschichte daraus gemacht.

Das Cover:
Das Cover ist wunderschön gestaltet. Man sieht Victor Hugo wie er nachdenklich auf den Klippen steht und aufs Meer schaut. Man spürt sofort die Melancholie durch die dunklen Farben.

Die Geschichte:
Die Geschichte ist teils Wahrheit und teils Fiktion. 1853, Napoleon regiert Frankreich - doch Victor Hugo lehnt sich politisch gegen ihn auf und wird aus Frankreich verbannt. Er flüchtet mit seiner Familie ins Exil, auf die Insel Jersey. Victor Hugo kommt noch immer nicht über den Tod seiner Tochter hinweg, weshalb er noch einmal nach Frankreich kehrt, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Die Charaktere:
Auf der einen Seite geht es um Victor Hugo und seinen Lieben, und auf der anderen Seite um einen Ganoven namens John Tapner. Welcher um sein Leben fürchten muss. Doch erst zum Ende hin, kommt die Verbindung zu Victor Hugo zum Vorschein.
Auch lernt man Victor Hugos Geliebte kennen. Obwohl er verheiratet ist, schlägt sein Herz noch für zwei andere Damen.

Grafiken und Text:
Die Grafiken sind in Sephia gehalten, wodurch man auch die Melancholie und die düstere Stimmung, die damals herrschte, spürt. Die dunklen Bilder und die wunderschön geschriebenen Texte, runden die Graphic Novel ab.


Fazit:
Ein toller Comic von den man einiges lernen kann und die bis zum Ende hin, die Spannung aufrecht halten kann. Ich kann dieses Comic wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 08.11.2019

ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren

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Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und ...

Victor Hugo – Im Exil ist ein faszinierender, empfehlenswerter Graphic Novel über einen der wohl bekanntesten französischen Autoren, der eine fesselnde und düstere Geschichte erzählt, in der Fakten und Phantasie gekonnt miteinander verschmelzen.
Der Schriftsteller Victor Hugo ist hier selbst der Protagonist und als Vater auf der Suche nach der Wahrheit über den Tod seiner geliebten Tochter Leopoldine. Er hatte ihren Tod ohnehin nie ganz verwunden, doch seit ihr Geist ihm erschienen ist, lässt ihn die Vergangenheit nicht mehr los. Obwohl die Rückkehr nach Frankreich für ihn als gesuchten Regimegegner überaus gefährlich ist und ihm schlimmstenfalls der Tod droht, wenn er gefasst wird, nimmt er dieses Risiko in Kauf und verlässt das Exil, um in seiner ehemaligen Heimat herauszufinden, was damals wirklich geschah. Dies führt zu spannenden Ermittlungen mit einem mehr als überraschenden Ergebnis, das man so sicher nicht erwartet hätte. Am Rande spielen zudem auch politische Intrigen eine Rolle.

Esther Gil hat im Vorfeld offenkundig ausgiebig recherchiert und es dadurch geschafft einen gelungenen, fließenden Übergang zwischen fiktiver Geschichte und wahren, historischen Ereignissen, realen Personen sowie tatsächlichen Begebenheiten zu gestalten, sodass man nicht ohne Weiteres erkennt, was welcher Quelle zuzuordnen ist. Die Idee Fakten und Fiktion derartig zu vermischen ist eine interessante Herangehensweise, die hier wunderbar umgesetzt wurde. Es erscheint beim Lesen nicht abwegig, dass sich viele Elemente der Handlung in der Tat so ereignet haben könnten.

Die eigentliche Geschichte, die insgesamt etwas weniger als 100 Seiten lang ist, spielt 1853 und die historischen Schauplätze umfassen die beiden Kanalinseln Jersey und Guernsey sowie das französische Festland, einschließlich der Hauptstadt. Die Zustände zur damaligen Zeit in Paris erinnern sofort an Victor Hugos bekanntestes Werk Les Misérables, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass diese Erlebnisse und das Elend auf den Straßen ihn zu diesem Werk inspirierten.

Das Ende ist einerseits erfreulich, andererseits aber auch ein wenig trostlos. Man ist froh, dass diese Zeiten bereits in der Vergangenheit liegen und die Todesstrafe zumindest in Europa mittlerweile endgültig abgeschafft wurde. Außerdem werden am Schluss wichtige Botschaften vermittelt: Vergebung kann manchmal wichtiger und richtiger sein als Rache, vor allem wenn man um die Konsequenzen weiß, und die Trauer über die Toten sollten einen nicht die Lebenden vergessen lassen.

Abschließend folgt noch ein vielseitiges, aufschlussreiches Dossier über Victor Hugo und die realen Hintergründe, auf denen der Graphic Novel basiert, insbesondere die Figuren bzw. Personen, die zwischenmenschlichen Beziehungen und die geschichtlichen Begebenheiten, sowie die Verbindung des Autors Esther Gil zu dem französischen Schriftsteller.

Die gelungenen Illustrationen stammen von Laurent Paturaud, der über einen sehr ansprechenden, aufwendigen und detailreichen Zeichenstil verfügt und mit vielen Schattierungen arbeitet. Die Farben sind durchgängig dunkel und gedeckt gehalten, erinnern manchmal an Sepia, was perfekt zur finsteren Atmosphäre und dem historischen Setting der Geschichte passt. Das Stadtbild von Paris wurde ebenfalls wunderbar eingefangen. Dieses war damals allerdings noch ein ganz anderes, wenngleich einige wenige der bis heute bekannten Sehenswürdigkeiten, darunter die Notre-Dame, bereits standen. Ein weiteres, auch aus heutiger Sicht charakteristisches Bauwerk, das man auf den Zeichnungen entdecken kann, ist zum Beispiel das Pariser Panthéon.

FAZIT
Wer düstere Graphic Novels mit historischem Setting mag, ohne enorm großen Wert auf geschichtliche Genauigkeit zu legen bzw. nichts dagegen hat, dass Fakten hier mit Fiktion vermischt werden, sollte sich Victor Hugo – Im Exil unbedingt näher anschauen.