Aufbruch in eine neue Welt
Die alte Ordnung in der Wolkenwelt von Skyle bröckelt. Unter der Oberfläche schwelen Konflikte zwischen den Völkern und Kulturen, die lange Zeit (mehr oder weniger) friedlich nebeneinander gelebt haben. ...
Die alte Ordnung in der Wolkenwelt von Skyle bröckelt. Unter der Oberfläche schwelen Konflikte zwischen den Völkern und Kulturen, die lange Zeit (mehr oder weniger) friedlich nebeneinander gelebt haben. Inmitten all dieser Unruhen machen sich der Schiffsbauer Wolf, der Headhunter Raven, die Wirtin Lynx und der Berater Hawk mit einem Luftschiff auf die Reise. Allerdings müssen sie sich inmitten all der Konflikte bald überlegen, auf welcher Seite sie stehen wollen und wie ihre Zukunft aussehen soll.
Drachen sind in der Welt von Skyle zwar einerseits genau die echsenartigen Wesen, die man sich unter dem begriff vorstellt, andererseits können sie aber auch eine menschenähnliche Gestalt annehmen. Die Zeit der Drachen scheint sich in den vier Reichen von Skyle dem Ende zuzuneigen. Die Menschen lassen Jagd auf sie machen und man begegnet ihnen zunehmend feindseliger. Dabei entsteht beim Lesen der Eindruck, dass es unerheblich ist, wer gerade gegen wenn vorgeht. Vielmehr werden die politischen Machtstrukturen deutlich, die sich ebenso gut auf jede andere Gesellschaft übertragen lassen. „Skyle – Himmelsbeben“ erzählt aber auch die Geschichte von dem Traum, in Frieden leben zu können.
Ester K. Bertram erschafft eine vielschichtige Welt mit einer unglaublichen Figurenvielfalt, bei der man erst einmal ein paar Seiten mehr braucht, um sich zu zurechtzufinden. Der Handlungsort, die Wolkenwelt Skyle, täuscht dabei geschickt darüber hinweg, dass einige der Machtstrukturen und Mittel zur Machterhaltung dabei zutiefst politisch und gar nicht so weit weg von der Realität sind. Darüber hinaus nimmt sich die Autorin Zeit für ihre Figuren und thematisiert deren Vorlieben ebenso wie deren Ängste, was dazu beiträgt, dass man beim Lesen das Gefühl hat, die Charaktere wirklich kennenzulernen.