Cover-Bild Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 25.10.2021
  • ISBN: 9783570104439
Fabio Geda, Enaiatollah Akbari

Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr

Vom Autor des Bestsellers »Im Meer schwimmen Krokodile«
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Kann die Fremde zur Heimat werden?

Als der Afghane Enaiatollah Akbari nach jahrelanger Flucht Europa erreichte, ohne Eltern, ohne Schulbildung, war er fünfzehn Jahre alt. Aus eigener Kraft musste er sich eine neue Existenz aufbauen. Dann lernte er den Schriftsteller Fabio Geda kennen und sein Leben nahm eine Wendung. Zusammen erzählen die beiden, wie es Enaiatollah trotz unüberwindlich scheinender Hürden gelang, den Schulabschluss zu machen und Politikwissenschaft zu studieren. Wie ihm die fremde Kultur immer vertrauter wurde, er Freundschaften schloss und sich trotzdem täglich nach seiner Mutter und der Familie in Afghanistan sehnte. Eines Tages werden Heimweh und Sorge um sie so groß, dass er aufbricht, um nach Jahren seine Familie endlich wiederzusehen …

Geda und Akbari erzählen die Geschichte des weltweiten Bestsellers »Im Meer schwimmen Krokodile« eindrucksvoll weiter – wahrhaftig, spannend und voller Charme. Ein wichtiges, berührendes Buch über die Frage nach Identität, Zugehörigkeit und Heimat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2021

Über Leben, Tod, Freude, Krieg und dem Leben und Wahnsinn dazwischen

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Ich habe die dazugehörige Geschichte „Im Meer schwimmen Krokodile“ nicht gelesen. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, werde ich das aber definitiv noch tun! Denn dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt ...

Ich habe die dazugehörige Geschichte „Im Meer schwimmen Krokodile“ nicht gelesen. Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, werde ich das aber definitiv noch tun! Denn dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt und einfach nicht mehr losgelassen.

Zum einen lag das mit Sicherheit an dem tollen Schreibstil. Dieser ist Sachlich, aber nicht distanziert, stellenweise humorvoll, aber nie albern, ernst an den richtigen Stellen und dennoch immer lebhaft. Zum anderen aber auch an den Emotionen, die dieses Buch gut zu vermitteln weiß. Man taucht richtig mit Enaiat in sein Leben ein. In die tragischen, aber auch wunderschönen Momente, die er erlebt hat. 

Soweit ich verstanden habe, geht „Im Meer schwimmen Krokodile“ hauptsächlich um Enaiats Flucht. „Im Winter Schnee, nachts Sterne“ hingegen geht mehr über sein Leben danach. Auch wenn an manchen Stellen Dinge aus seiner Vergangenheit aufgegriffen werden. Vermutlich aber auch, dass Leser ohne das wissen aus dem anderen Buch die erzählte Geschichte gut nachvollziehen können. Dies ist zu jeder Zeit der Fall.

Ich habe mit Enaiat mitgelitten, mich mit ihm gefreut, gebangt und mich über diverse Bürokratien geärgert. Oder war einfach nur erstaunt, wie es in Ländern wie Iran, Irak, Pakistan oder eben auch Afghanistan läuft. Von Polizeikontrollen zu Wohnungsmieten. So konnte ich die Kultur mit den Licht- und Schattenseiten ein wenig kennenlernen. Selten wertend (nehmen wir mal die Behördengänge aus, da wäre ich wahnsinnig geworden!), sehr sachlich und gut erklärt. 

Dass Enaiat seine Geschichte erzählt, finde ich mutig. Denn sicherlich macht er sich damit nicht nur Freunde. Und dennoch sind solche Bücher in meinen Augen unglaublich wichtig, denn nur erzählte Geschichten können etwas bewegen.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Schwerer, schöner Weg

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In diesem Buch begleite ich Enaiatollah Akbari auf einem Stück seiner Lebensreise. Dies ist die zweite Publikation des Autorenduos. „Im Meer schwimmen Krokodile“ – welches ich (noch) nicht gelesen habe ...

In diesem Buch begleite ich Enaiatollah Akbari auf einem Stück seiner Lebensreise. Dies ist die zweite Publikation des Autorenduos. „Im Meer schwimmen Krokodile“ – welches ich (noch) nicht gelesen habe – handelte von der Flucht des Kindes. „Im Winter Schnee, nachts Sterne“ begleitet den jungen Mann auf der Suche nach seiner Familie und dem Wunsch nach Heimkehr.

Dabei werde ich als Leserin an die Hand genommen, in den Lebenslauf mit einbezogen, indem mir ein kurzer Blick auf den bisherigen Weg Akbaris ermöglicht wird und ich problemlos den Fortgang der Ereignisse nachvollziehen kann. Es erfolgt auch ein kurzer Abriss der wendungsvollen Historie Afghanistans, was meinen Horizont erweitert und mich die Probleme in diesem Land mehr nachvollziehen lässt, als es in den täglichen Nachrichten vermittelt wird.

Das Leben eines Flüchtlings ist schwere Kost, was die Bereitschaft voraussetzt, sich dieser zu stellen, hinzusehen und emotional mitzuerleben. Den Autoren gelingt es ungeachtet aller Realität auf angenehme Weise, die Last des Gelesenen zu erleichtern, indem auch wunderschöne Bilder gezeichnet werden, Raum zum Wegträumen bleibt und ein feiner, augenzwinkender Humor ein Lächeln schenkt.

Ich habe Enaiatollah auf seinem wechselvollen Weg sehr gerne begleitet, habe mit ihm geweint, gelacht und von Herzen gefreut. Die Geschichte Akbaris ist für mich ein wertvolles Zeitzeugnis, welches eine ungefähre Ahnung vermittelt, was es bedeutet, in diesen Tagen Flüchtling zu sein, ein Status, welcher den gesamten Lebensweg überschatten wird. Die Schönheit der Sprache, welche einfache Worte wählt, lädt m. E. dazu ein, dass jede*r dieses Buch im wahrsten Wortsinn erleben könnte.

Das verlockende, schön gestaltete Cover bildet für mich treffend die Handlung des Geschriebenen ab, lädt es doch schon zum Träumen ein, obwohl ein langer Weg sich erahnen lässt.

„Im Winter Schnee, nachts Sterne“ ist ein Buch, welches evtl. sogar dazu geeignet wäre, als Schullektüre junge Menschen an ein aktuelles Thema heranzuführen.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Sehr bewegend und macht nachdenklich.

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Vornweg: dieses Buch ist der Nachfolgeband von „Im Meer schwimmen Krokodile“. Man kann es zwar auch ohne Vorkenntnisse hervorragend lesen und verstehen, aber es ist natürlich viel bewegender, wenn man ...

Vornweg: dieses Buch ist der Nachfolgeband von „Im Meer schwimmen Krokodile“. Man kann es zwar auch ohne Vorkenntnisse hervorragend lesen und verstehen, aber es ist natürlich viel bewegender, wenn man bereits den ersten Teil gelesen hat.

„Drei Dinge darfst du nie im Leben tun, Enaiat, aus keinem Grund, niemals: Erstens, Drogen nehmen. Zweitens, zu den Waffen greifen. Versprich mir, dass deine Hand nicht einmal einen Holzlöffel halten wird, wenn er dazu dient, einen Menschen zu verletzen. Drittens, stehlen. Was dein ist, ist dein, was nicht dein ist, nicht. Und merke dir, dass es sich immer zu leben lohnt, wenn man einen Wunsch vor Augen hat.“

Mit diesem Versprächen hat seine Mutter Enaiatollah, damals 9-Jahre alt, von Afghanistan ins Pakistan geschmuggelt und dort ohne Schutz, ohne Geld allein gelassen. Wo er als 9-jähriger Arbeit finden konnte, arbeitete er hart, sparte seine ohnehin wenige Groschen für Schlepper. Großenteils zu Fuß, teilweise versteckt in LKWs durchquerte er Iran und Türkei und landet irgendwann in Griechenland. Mit fünfzehn kam er nach Italien und als er die Stimme seiner Mutter zum ersten mal hören konnte, sind schon sieben Jahre verstrichen, ohne Lebenszeichen von beiden Seiten. Als Enaiat den Schriftsteller Fabio Geda zufällig kennenlernte, nahm sein Leben eine Wendung. Mittlerweile ist er ein junger Mann, lebt in Italien, beherrscht die Sprache, arbeitet gern, studiert Politik, hat eine eigene Wohnung. Doch je mehr er in Sicherheit auf eigenen Beinen lebt, desto mehr macht er sich Sorgen um seine Familie in Afghanistan. Als ein Unglück passierte, reist Enaiatollah trotz der Gefahr nach Afghanistan und obwohl er inzwischen mehr Italiener als Afghane ist, findet er sein Glück in seiner Heimat...

Mit einer sehr leichte, ruhige und bildhafte Sprache erzählt Enaiat aus seinem Leben und lässt seine Leser mit vielen persönlichen Momente als Flüchtling teilnehmen. Wir erfahren auch, wie es seine Familie in Afghanistan geht und wie die Umstände dort sind. Einfühlsam, bewegend und sanft berichtet Enaiat, mithilfe der italienische Bestseller-Autor Fabio Geda über Heimat, Identität, Krieg, Armut, Integration und über die Beweggründe für Flucht.

Die beiden Bücher sind aktuell den je und ich kann die nur allen ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 17.12.2021

Für mich ist es ein Jugendbuch

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Enaiatollah Akbari ist als Kind von seiner Mutter nach Quetta (Pakistan) gebracht worden, damit er eine Chance auf ein Leben, weit ab von Hunger und Terror, hat. Im Buch wird diese traumatische Erinnerung ...

Enaiatollah Akbari ist als Kind von seiner Mutter nach Quetta (Pakistan) gebracht worden, damit er eine Chance auf ein Leben, weit ab von Hunger und Terror, hat. Im Buch wird diese traumatische Erinnerung nochmals erwähnt und die Flucht, über die das erfolgreiche Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“ erzählt, kurz aufgegriffen.
Enaiatollah ist nun seit einigen Jahren in Italien. Er lernt und arbeitet nebenbei in verschiedenen Berufen, er studiert und findet Arbeit in einer Universitätsfakultät. Die Sehnsucht nach seiner Mutter und seinen Geschwistern, die Erinnerungen und inneren Schmerzen vergehen auch nach vielen Jahren nicht und so versucht er von Italien aus, seine Familie wiederzufinden.

"Dieser unendlichen Leere hilflos ausgeliefert, konnte ich mich nur noch an eine vorgegebene Routine klammern: Uni – Zuhause – Arbeit, Arbeit – Uni – Zuhause. Zuhause – Arbeit – Uni."

Er darf dabei auf die Unterstützung eines Onkels zählen, der durch seine Hartnäckigkeit aber auch sein Gespür schlussendlich die Familie findet. Enaiat ist überglücklich und unterstützt Mutter und Geschwister so gut er kann. Doch dann geschehen einige Familienereignisse und er begibt sich auf eine Reise in seine Vergangenheit und gleichzeitig in seine Zukunft.

Meine persönlichen Leseeindrücke
Ich kenne das erste Buch „Im Meer schwimmen Krokodile“ nicht, an welches dieses anschließt. Dennoch kann ich problemlos der Geschichte von Enaiatollah Akbari folgen und vieles über ihn und Afghanistan erfahren. Die kurze Einführung in die afghanische Geschichte finde ich sehr gelungen, denn sie verschafft einen ganz guten Überblick über das Land.
Der Schreibstil des Buches ist sehr einfach. Enaiat äußert folgenden Wunsch:
"Es wäre schön, wenn es auch junge Menschen lesen könnten. Und wenn e nicht nur meine Geschichte wäre, sondern auch die von allen anderen, denen es ebenso ergeht."
So gesehen, kann die verwendete Sprache durchaus gerechtfertigt erscheinen.
Was mich während des Lesens doch sehr erstaunt hat, ist die beschriebene Korruption, die nicht nur in Afghanistan herrscht, sondern auch in den Nachbarstaaten, sowie die menschenverachtenden Umstände, denen Menschen dort alltäglich schutzlos ausgeliefert sind. Das ist mir schon sehr nahe gegangen.

Fazit
„Im Winter Schnee, nachts Sterne“ ist ein Buch, das es leicht macht, mit Flüchtlingen mitzufühlen und Verständnis für sie aufzubringen. Ich klassifiziere es als Jugendbuch, da mir der Schreibstil ein wenig zu simpel für einen Erwachsenenroman erscheint. Doch die Empathie, die die Worte hervorzurufen vermögen, machen vieles wett.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Heimat

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Im Nachfolgeband vom „Im Meer schwimmen Krokodile“ erzählt Enaiat seine Lebensgeschichte weiter. Davon, wie Italien langsam seine zweite Heimat wird, aber auch von seiner Suche nach seiner Familie in Afghanistan. ...

Im Nachfolgeband vom „Im Meer schwimmen Krokodile“ erzählt Enaiat seine Lebensgeschichte weiter. Davon, wie Italien langsam seine zweite Heimat wird, aber auch von seiner Suche nach seiner Familie in Afghanistan. Von seiner Freude die Mutter und die Schwester wiederzufinden. Aber auch von seinem tragischen Schicksalsschlag und seinen größten Glück.

Er lädt uns ein teilzuhaben an seinen kulturellen Hintergrund, seinem Heimweh, seinen Wünschen und Hoffnungen. Und man erkennt, dass wir eigentlich alle gar nicht so verschieden sind. Ein sympathisch geschriebenes Buch, welches ganz ruhig und sanft erzählt. Sehr angenehm zu lesen und überaus informativ.

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