Band 44
der Reihe "Materialien der Ferdinand-Tönnies-Arbeitsstelle am Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt / Tönnies Werkausgabe (TWA)"
82,00
€
inkl. MwSt
- Verlag: Profil Mchn.
- Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
- Genre: keine Angabe / keine Angabe
- Seitenzahl: 540
- Ersterscheinung: 02.06.2022
- ISBN: 9783890197654
Ferdinand Tönnies: Politische Schriften 1916 ‒ 1918
Arno Bammé (Herausgeber)
Auch in den „Politischen Schriften“, die im vorliegenden Band zusammengefasst sind, stehen der Krieg und die Kriegsschuldfrage im Vordergrund der Themen, die Tönnies in jener Zeit beschäftigt haben. Allerdings beginnt sich sein Interesse an England als einem der Verursacher des Krieges langsam auf Russland zu verschieben, um später schließlich in zwei größeren Monographien zu kulminieren: „Die Schuldfrage“ (1919) und „Der Zarismus und seine Bundesgenossen 1914“ (1922).
Eindeutig und mit vollem Bewusstsein stellt Tönnies sich in den Dienst der deutschen Kriegspolitik und -propaganda mit den Kompetenzen und Möglichkeiten, die ihm im fortgeschrittenen Alter zur Verfügung stehen. Politische „Aufklärungsarbeit“ in Inneren und im (neutralen) Ausland werden zu einem zentralen Betätigungsfeld seiner zahlreichen Essays, Zeitungsartikel und Dossiers. Mit ihnen reiht er sich ein in die großen intellektuellen Debatten jener Jahre. Seine scharfen Polemiken und schneidenden Invektiven, gepaart mit einem immensen historischen und geopolitischen Wissen, offenbaren einen bislang weitgehend unbekannten Tönnies, der das Handwerk eines streitbaren „Influencers“ souverän beherrscht.
Auch wenn es sich hierbei um keine soziologischen Analysen im eigentlichen Sinn handelt, sondern um „Streitschriften“, wie er selbst sagt, sind sie, anders als die seinerzeit üblichen Hasstiraden vieler seiner Professorenkollegen, um Faktentreue bemüht. In den „Chor der Hassgesänge“ des Deutschen Flottenvereins, des Alldeutschen Verbandes oder des Deutschen Wehrvereins habe er „niemals eingestimmt“. Und vieles von dem, was er vortrug, ist inzwischen von der historischen Forschung bestätigt worden.
Eindeutig und mit vollem Bewusstsein stellt Tönnies sich in den Dienst der deutschen Kriegspolitik und -propaganda mit den Kompetenzen und Möglichkeiten, die ihm im fortgeschrittenen Alter zur Verfügung stehen. Politische „Aufklärungsarbeit“ in Inneren und im (neutralen) Ausland werden zu einem zentralen Betätigungsfeld seiner zahlreichen Essays, Zeitungsartikel und Dossiers. Mit ihnen reiht er sich ein in die großen intellektuellen Debatten jener Jahre. Seine scharfen Polemiken und schneidenden Invektiven, gepaart mit einem immensen historischen und geopolitischen Wissen, offenbaren einen bislang weitgehend unbekannten Tönnies, der das Handwerk eines streitbaren „Influencers“ souverän beherrscht.
Auch wenn es sich hierbei um keine soziologischen Analysen im eigentlichen Sinn handelt, sondern um „Streitschriften“, wie er selbst sagt, sind sie, anders als die seinerzeit üblichen Hasstiraden vieler seiner Professorenkollegen, um Faktentreue bemüht. In den „Chor der Hassgesänge“ des Deutschen Flottenvereins, des Alldeutschen Verbandes oder des Deutschen Wehrvereins habe er „niemals eingestimmt“. Und vieles von dem, was er vortrug, ist inzwischen von der historischen Forschung bestätigt worden.
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