Cover-Bild Gemeinschaft und Gesellschaft
39,80
inkl. MwSt
  • Verlag: Boer Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziologie und Anthropologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 2024
  • ISBN: 9783966624244
Ferdinand Tönnies

Gemeinschaft und Gesellschaft

Grundbegriffe der reinen Soziologie
»Gemeinschaft und Gesellschaft« ist Tönnies' 1887 erschienenes Früh- und Hauptwerk, es kann als Musterbeispiel Reiner Soziologie betrachtet werden. Im Buch geht Tönnies davon aus, daß es zwei grundlegend unterschiedliche Formen des menschlichen Zusammenlebens gibt. Gemeinschaften sind organisch gewachsene Systeme, Gesellschaften dagegen künstlich geschaffene. Beide gehen auf unterschiedliche Willensformen zurück. Der Wesenwille erschafft Gemeinschaft, der Kürwille Gesellschaft. Wesenwille drückt sich als Handeln nach Instinkt, Gefühl, Gewohnheit und Tradition aus. Zweck und Mittel bilden eine Einheit, wie etwa handwerkliche Traditionen, und haben stets auch ihren Eigenwert. Der Kürwille erschafft Gesellschaft, er impliziert zweckrationales Handeln, ordnet die Mittel den Zwecken unter, stellt ein grundsätzlich instrumentales Verhältnis zur Welt her und agiert mit analytischen Verstandesleistungen wie Bedacht, Beschluß, Begriff. Ein typisches Beispiel für Wesenwillen ist die Mutterliebe, die unbedingt und nicht berechnend ist. Gemeinschaft und Gesellschaft sind Begriffe im doppelten Sinn. Erstens sind es abstrakt-typologische Kategorien, mit deren Hilfe man alle zwischenmenschlichen Beziehungen in unterschiedlichen sozialen Gruppen unabhängig vom geschichtlichen Zusammenhang analysieren kann. Zweitens sind sie historische Begriffe, die bestimmte Stadien der gesellschaftlichen Entwicklung beschreiben, wobei die Umwandlung der ständisch-patriarchalischen in die kapitalistische Sozialform besonders beleuchtet wird.

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