Das Glück der fast perfekten Tage
Schon das Äußere dieses kleinen Büchleins mit seiner zartgrünen Farbe macht auf sich aufmerksam. Und auch innen wird jedes neue Kapitel mit einer schönen Zeichnung versehen und die Überschrift ist in Schreibschrift ...
Schon das Äußere dieses kleinen Büchleins mit seiner zartgrünen Farbe macht auf sich aufmerksam. Und auch innen wird jedes neue Kapitel mit einer schönen Zeichnung versehen und die Überschrift ist in Schreibschrift gestaltet. Wunderhübsch. Der Inhalt ist sehr melancholisch, teilweise auch sehr traurig. Anita ist Mitte 30, hat einen Beruf, der sie zwar ernährt, aber nicht ausfüllt und ist seit 15 Jahren mit einem Mann zusammen. In die Beziehung hat sich schon lange der Alltagstrott eingeschlichen. Da erkrankt ihre Mutter unheilbar an Krebs. Um der Mutter Mut zu machen, schreibt sie ihr jeden Tag eine email, wo sie ihr Leben in den buntesten Farben beschreibt und von einer baldigen Hochzeit spricht. Dann stirbt die Mutter und Anita verfällt in die tiefsten Depressionen. Da lernt sie auf der Zugfahrt einen Mann kennen, der sein Notizbuch um Zug liegen gelassen hat. Wird dies ihr Leben ändern? Die Autorin geht dem Leser bis in die Seele, sie zeigt auf, wie kostbar das Leben ist und wie unachtsam man damit umgeht. Sie beschreibt die Anita so, dass man beim Lesen teilweise seinen eigenen Stil bei ihr wiederfindet. Die kurzen Kapitel lassen einen Nachhall zurück. Sehr traurig zu lesen, man besinnt sich wieder auf das Wesentliche.