Cover-Bild Schuld und Sühne
26,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Manesse
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 956
  • Ersterscheinung: 18.09.2006
  • ISBN: 9783717521181
Fjodor M. Dostojewskij

Schuld und Sühne

Roman
Werner Bergengruen (Übersetzer)

Dostojewskijs Meisterroman kreist um das ewige Menschheitsthema von Verfehlung und Vergeltung. Raskolnikow, sein zu Weltruhm gelangter Protagonist, ist das Urbild eines Täters aus Überzeugung, der dennoch keine endgültige Gewissheit über Gut und Böse, Richtig und Falsch erlangen kann und so immer tiefer in einen bedrohlichen existentiellen Zwiespalt gerät.Ein junger Student übertritt die Grenze des moralisch und rechtlich Legitimen vorsätzlich durch ein Gewaltverbrechen, eine Todsünde. Die Ermordung einer Wucherin, von langer Hand geplant und kaltblütig ausgeführt, zieht ein zweites, allerdings ungewolltes Verbrechen nach sich: Raskolnikow tötet auch die schwachsinnige Stiefschwester seines Opfers, die unerwartet am Tatort auftaucht. Dank einer Reihe glückhafter Zufälle gelingt dem Täter die Flucht, es scheint ein perfekter Mord zu sein. Doch der Verbrecher, innerlich zutiefst gespalten (»Raskol« heißt auf russisch »Spaltung«), hält seiner Untat auf Dauer nicht stand. Ein rationales, westeuropäisch aufgeklärtes, ja nihilistisch zersetztes Ich, das zur Selbstverabsolutierung neigt, liegt in seinem Innersten im Widerstreit mit einem diametral entgegen gesetzten Empfinden, das volkstümlich-russisch, christlich-religiös geartet ist und sich nach Liebe sehnt. Der Mörder stellt sich schließlich der Polizei und setzt aus freien Stücken den Prozess moralischer Sühne und juristischer Ahndung in Gang.Werner Bergengruens Übertragung wird dem metaphysischen Gehalt dieser großen Romantragödie ebenso umfassend gerecht wie der psychologischen und stilistischen Meisterschaft Dostojewskijs.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.12.2021

Absolut lesenswert

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Mit Raskolnikow hat Dostojewski einen großartigen Protagonisten geschaffen. Er ist so wunderbar zwiegespalten, dass ich, war ich erst einmal in die Geschichte eingetaucht, mit den dunklen Abgründen seiner ...

Mit Raskolnikow hat Dostojewski einen großartigen Protagonisten geschaffen. Er ist so wunderbar zwiegespalten, dass ich, war ich erst einmal in die Geschichte eingetaucht, mit den dunklen Abgründen seiner Gedanken konfrontiert wurde, und es mir einfach schwer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Dostojewski vereint in seiner Erzählung viele wichtige Dinge jener Zeit. Sicher es geht um Verbrechen und Bestrafung, aber auch um Unzurechnungsfähigkeit, Schuld, Gewissen, Reichtum und Armut. Dabei schafft es der Autor seine Charaktere sehr komplex und tiefgründig zu beschreiben und schafft dadurch ein sehr lebensechtes Ambiente.
Fazit: In „Schuld und Sühne“ beschreibt Dostojekwski sehr überzeugend die menschliche Fähigkeit zum Bösen, aber auch zu Scham und Reue. Und lässt letztlich Raskolnikow als Sühne an seiner Schuld an den Rand des Wahnsinns treiben. Was für eine hervorragende Parabel – absolut lesenswert.