Sommer bei Gesomina
Es ist ein schrecklich verregneter Sommer in Berlin. Ein heruntergekommenes Arbeiterviertel. Hier wohnt Gesomina, die ihre Kindheit und Jugend in Mogadischu verbracht hat. Inzwischen ist sie schon seit ...
Es ist ein schrecklich verregneter Sommer in Berlin. Ein heruntergekommenes Arbeiterviertel. Hier wohnt Gesomina, die ihre Kindheit und Jugend in Mogadischu verbracht hat. Inzwischen ist sie schon seit über 40 Jahren in dieser Stadt. Früher hat sie als Babysitterin viel Zeit bei Jona verbracht. Inzwischen sind darüber fünf Jahr vergangen. Da meldet sich plötzlich wieder Jonas Mutter. Sie und ihr Mann wären im Ausland, ob sie den Jungen nicht in den Ferien bei sich aufnehmen wolle. Natürlich macht Gesomina das sehr gerne. Sie kocht ihm seine Lieblingsgerichte aus einem alten Kochbuch und erzählt ihm ihre Lebensgeschichte. Auch, dass sie einen kleinen Jungen gehabt habe und ihn vor 50 Jahren verlassen habe. In Jona erwacht der Wunsch, für seine alte Kinderfrau den verlorenen Sohn zu finden und er beginnt im Internet zu recherchieren. Jona lernt nach die Nachbarn kennen, einfach Leute, die zu kämpfen haben, aber bereit sind zu helfen, Da gibt den Australier Tom, den Japaner Dong, den Türken Ergün, Milan, Eddie und Julika aus dem Weinladen. Alle sind auf der Suche und wollen Gesominas Sohn finden. Ein rührselige Geschichte die uns zeigt, wie eng die ärmere Bevölkerungsschicht füreinander einsteht, sich das Letzte teilt und keinen Neid kennt. Gesomina hat ein bewegtes Leben hinter sich, dass sie nach und nach stückchenweise Jona erzählt, während sie im sein Lieblingsessen zubereitet oder mit ihm Back Gammon spielt. Die Geschichte fliest in ruhigem Wasser vor sich hin und wirkt irgendwie beruhigend und ohne Hektik. Man ist von dem Buch gefangen. Die Sprache ist deutlich und klar und die Kapitel sind kurz. Gesomina geht einem tief ins Herzen. Das Cover ist gezeichnet und wunderschön. Hand in Hand gehen eine alte Frau und ein Junge durch die Straße ihres Viertels in Berlin.