Cover-Bild FLORIAN HAAS. Familie
Band der Reihe "Kunst in Frankfurt am Main"
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: KANN-Verlag
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 212
  • Ersterscheinung: 01.12.2020
  • ISBN: 9783943619980
Florian Haas

FLORIAN HAAS. Familie

Die Seifenblasen-Tapete und ihre historischen Quellen
Die Themenvielfalt des vorliegenden Kataloges »Familie – Wandarbeiten« entspricht der Vielseitigkeit seines Verfassers. Florian Haas, Maler und Initiator partizipativer Kunstprojekte widmet sich in diesem Katalog seiner Wandtapete »Blubberblasen«. Das Werk von Florian Haas besticht mit einer breiten Formenpalette. Malerei, Druckgrafik, Computerillustration, Text, Buchproduktion, Naturforschung, Imkerei, Kunstvermittlung, Lehre und performative Gruppenprojekte; der 1961 in Freiburg geborene Künstler arbeitet in einer Vielzahl an Medien, die er zudem technisch ausnahmslos beherrscht. Gleichwohl lässt sich der gemeinsame inhaltliche Nenner in Haas' facettenreichem Werk immer auf Fragen von Gesellschaft und Welt reduzieren. So liegt den Werkgruppen auch stets ein gesellschaftlich utopischer Ansatz zugrunde. Die konkrete Gestaltung von Gesellschaft durch Kunst ist der rote Faden, der sich durch sämtliche Werkgruppen und Aktionen zieht.

Florian Haas hat sich mit seiner Kindheit beschäftigt. Eine typische deutsche Nachkriegskindheit. Vor allem scheut er sich nicht, die Skelette auszugraben. Eine der schillerndsten Figuren auf der wechselvollen Reise durch zwei Jahrhunderte europäischer Geschichte ist Philipp Haas (1802–1874) Hirtenjunge, Schildermaler, Gastwirt und genialer Gründer einer der ersten Kuckucksuhren-Fabriken des Schwarzwalds [siehe Kapitel 18, Seiten 78–85]. Auf den Spuren der Vorfahren findet Florian Haas u. a. einen Urgroßvater, der die Flugblätter der Geschwister Scholl beseitigen ließ [Claudius von Schwerin (1880–1944) siehe Kapitel 1, Seiten 31–34] und einen Großvater, der über Rassentheorie promovierte und Stipendiat der Johnson Foundation for Medical Physics in Philadelphia war. Gleichzeitig belegt ein Schriftwechsel aus dem Jahr 1937 mit dem Kollegen Richard Jung, der wie Olaf von Schwerin ebenfalls Assistenzarzt an der Freiburger Psychiatrischen und Nervenklinik war und später Direktor der Neurologischen Universitätsklinik in Freiburg wurde, frühe Experimente und Grundlagenforschungen zur Neurophysiologie. [Olaf von Schwerin (1910–1945) siehe Grundlagenforschung Kapitel 43, Seiten 163–172].
Elke Haas, geb. Schwerin (1937–2002), hinterlässt ihrem Sohn Florian eine Mappe mit Briefen und Fotos. Kommentarlose Fragmente einer Vergangenheit, bei deren Betrachtung sich sehr viel mehr Fragen stellen, als es Erklärungen gibt.

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