Cover-Bild Hector und die Suche nach dem Paradies
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper ebooks in Piper Verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 01.04.2016
  • ISBN: 9783492973397
François Lelord

Hector und die Suche nach dem Paradies

Hectors erste Reise
Ralf Pannowitsch (Übersetzer)

Hector ist 25 und zum ersten Mal so richtig verliebt. In Clotilde, eine Kollegin aus dem Krankenhaus, schön wie ein Botticelli-Engel, aber leider auch genauso unnahbar. Immerhin kann er mit ihr erstaunlich gut über etwas reden, das ihn nach dem Tod eines kleinen Patienten gerade sehr beschäftigt: Gibt es einen Gott? Und ist dieser Gott wirklich gütig und weise? Da passiert in der Klinik etwas Merkwürdiges: mehrere Patienten haben ganz plötzlich apokalyptische Wahnvorstellungen. Schuld daran scheint ein Tee aus einer Packung mit seltsamen Schriftzeichen zu sein. Kurz darauf sitzen Hector und Clotilde in einem Flugzeug in Richtung Himalaya, denn es gilt zu verhindern, dass die falschen Leute diesen Tee in die Finger bekommen. Vor Ort betreibt Hector fast zwangsläufig religionsvergleichende Studien - Buddhismus und Hinduismus bieten jemand, der gerade auf der Suche ist, jede Menge interessante Antworten. Und so ist diese Reise viel mehr als nur eine Gelegenheit sein, Clotilde vielleicht doch noch näher zu kommen...

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Hector hat sich in der Folge 7 selbst übertroffen.

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Klappentext: „Hector ist 25 und zum ersten Mal richtig verliebt. In Clotilde, eine Kollegin aus dem Krankenhaus, schön wie ein Botticelli-Engel, aber leider auch genauso unnahbar. Als mehrere Patienten ...

Klappentext: „Hector ist 25 und zum ersten Mal richtig verliebt. In Clotilde, eine Kollegin aus dem Krankenhaus, schön wie ein Botticelli-Engel, aber leider auch genauso unnahbar. Als mehrere Patienten der Klinik nach dem Genuss eines Tees apokalyptische Wahnvorstellungen haben, fliegt Hector ihr in Richtung Himalaja. Der Auftrag: zu verhindern, dass die falschen Leute hinter das Geheimnis des Tees kommen. In Katmandu liefern Buddhismus und Hinduismus Hector jede Menge interessante Antworten auf die Frage nach dem Paradies. Und ist diese Reise auch seine Chance, Clotilde doch noch näher zu kommen?“

Der KT spiegelt den Inhalt treffend wieder. Der Roman ist eine Reise im doppelten Sinn: Physisch reist Hector in die Berge. In der Hinsicht hat die „Hectors Suche nach dem Paradies“ etwas von einem Reisführer: Die Eindrücke von Katmandu, die Begehungen der Stupas, die Beschreibungen der Umgebung, die Wanderungen in den hohen Bergen zu den gut versteckten Klöstern, bildhafte Naturbeschreibungen, all das führ dazu, dass man sich wie im Urlaub fühlt.
Spirituell reist Hector auch, denn dazu gibt es ein reichhaltiges Kulturprogramm in Form von philosophisch angehauchten Diskussionen unter Freunden. Buddhismus, Hinduismus und Christentum werden unter die Lupe genommen und die Kernpunkte verglichen. Dazu sind diese schon stark verknappt und vereinfacht, aber gut auf den Punkt gebracht und sehr unterhaltsam dem Leser dargeboten. Diskutiert wurde auch über Gott (und seine Existenz) und die Welt, über Leben und Tod, u.a. wurde Unterschied zwischen Erleuchtung und Nirwana erklärt, alles sehr zugänglich, sodass man keine Verständigungsprobleme haben dürfte. Als Handlung gibt es eine spannende Verfolgungsjagd, gefährliche und weniger gefährliche Bösewichte, schöne junge Frauen, die sich Hector an den Hals werfen, jede Menge von feinem Humor und eine Prise Mystik.
Mir hat Spaß gemacht, sowohl den Diskussionen zu folgen, als auch bei der Verfolgungsjagt dabei zu sein. (Fast) alle wollen den sagenhaften Tee sein eigen nennen, der angeblich einen in Ekstase versetzen kann.
Alle Figuren sind prima gelungen und kommen sehr lebendig rüber. Selbst die Nebenfiguren haben nicht nur ihre eigenen Konturen bekommen, sie haben mich oft überrascht und hier und dort zum Schmunzeln gebracht. Die Pharma-Konzerne kommen da wohl kaum als Sympathieträger daher. Sie stellen zusammen mit den Vertretern der chinesischen und amerikanischen Regierungen die Bösewichte dar. Die amerikanischen Agenten avancieren erst zu Bösewichten, ihr typisches Gehabe, die Welt gehöre ihnen, ist prima, nur in einer Szene perfekt eingefangen worden, dann bekommen sie etwas von Witzfiguren. Köstlich. Die Gesellschaftskritik bei der Darstellung weiterer Figuren wie die humorvoll-ironische Kritik der weltpolitischen Verhältnisse vertiefen und bereichern die Geschichte. Diese sollte man sich nicht entgehen lassen.
Ich fand es schön, Hector mit seinen 25-Jähren zu begegnen, denn in den früheren Folgen ist er mindestens zehn Jahre älter und hat altersbedingt schon ganz andere Sorgen. In diesem Band ist er ein ganz junger Arzt, der seine Internatur absolvieren muss und sich für die Psychiatrie noch nicht entschieden hat.
Ich mag auch diesen Erzählstil: Schlicht und ergreifend, wie ich den in den ersteren Folgen der Reihe vor paar Jahren kennengelernt und meinen Spaß daran gefunden habe. Frei nach dem Motto: Geniale Dinge sind einfach.
Ich muss auch sagen, dass es sich erst hingezogen hat, bis sich der rote Faden der Geschichte erkenntlich zeigte, dann aber wurde sie spannend und je weiter ich las, desto besser gefiel mir „Hectors Suche nach dem Paradies“. In der zweiten Hälfte konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.
Auf der spirituellen Reise mangelt es Hector an Frauen und Sex keineswegs. Dabei sind bestimmte Botschaften zwischen den Zeilen gut erkennbar, in etwa: eine starke Frau kann viel, mit einem passenden Mann kann sie schier Unmögliches erreichen.

Fazit: Tolle Unterhaltung, die nicht nur amüsiert, sondern auch zum Nachdenken anregt und der Welt Spiegel vors Gesicht hält. Hector hat sich selbst in der Folge 7 übertroffen. 5 von 5 möglichen Sternen.