Religion, Thriller und Action
Der Fanatiker Morten DeLanier plant die Zerstörung der drei Weltreligionen und damit den Beginn eines neuen Zeitalters. Durch einen Hinweis auf Unregelmäßigkeiten in der nahen Seniorenresidenz beginnt ...
Der Fanatiker Morten DeLanier plant die Zerstörung der drei Weltreligionen und damit den Beginn eines neuen Zeitalters. Durch einen Hinweis auf Unregelmäßigkeiten in der nahen Seniorenresidenz beginnt Gregor Hanig nachzuforschen, doch er und seine Freundin Lena verschwinden und so beginnt seine Nichte, Dr, Helen Schumann, mit der Suche nach ihnen und dem Geheimnis, das Gregor entdeckt zu haben schien. Unterstützt wird sie dabei von Chris Lucas, nichtsahnend. dass er ein Ex-Geheimagent ist und bereits mit Morten DeLanier zu tun hatte. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, bevor es Mengen von Toten geben wird....
Der Autor Frank Eldering legt mit "Verschwörung" den dritten Teil der atemberaubenden Trilogie um den Geheimbund "Fraternitas Confluentis" vor, der allerdings hier nicht mehr so präsent im Vordergrund steht, sondern in dem der Autor eine neue Geschichte um den Kampf für und gegen die Religionen spinnt. Den Leser erwarten aus den ersten Teilen vertraute Figuren (wie Helen, Chris, Gregor und Lena) und Schauplätze, doch auch Neueinsteiger werden sich problemlos zurechtfinden.
Nach einem etwas geruhsameren Auftakt, in dem zunächst einige Grundlagen geklärt werden, steigt die Spannungskurve nach dem ersten Drittel steil an, bis es schließlich zu einem gewaltigen Showdown kommt. Verbunden mit dem angenehmen Schreibstil Elderings vermochte ich das Buch dann nicht mehr aus der Hand zu legen. Die abwechselnden Blickwinkel in der Erzählung und die Hintergrundinformationen veranlassen den Leser, nicht nur mitzufiebern, sondern auch mitzurätseln und ich verzeihe gerne, dass zugunsten eines Happy Ends die Krisen allesamt gut bewältigt werden können.
Die Figuren sind mehrdimensional angelegt, genau und bildhaft beschrieben und ich sah alle vor meinem geistigen Auge, während ich mit ihnen litt oder sie scheitern sah. Schmunzeln musste ich, dass auch in der Gegenwart wieder ein Assassine seine blutrünstige Rolle spielte. Der Schwerpunkt der Handlung liegt in Deutschland, aber es gibt viele Schauplatzwechsel zwischen dem Deutschen Eck in Koblenz und Zürich.
Sehr viele Details der Handlung erinnern nur zu deutlich an unsere reale Gegenwart; so könnten die beschriebenen Waffensysteme F16 Kampfjet, so wie Marschflugkörper des Typs Storm Shadow und Taurus, die gegenwärtig im Ukraine-Krieg zum Einsatz kommen, die Religionskritik sowie das Verhalten der Kirche, Fanatismus und Geheimdienste, Verkehrstote und Pflegedienste durchaus eine Triggerwarnung für sensible Leser gebrauchen.
Die kleinen Ausflüge in das Schachspiel haben mir sehr gefallen; die Kampfszenen und militärischen Bezüge haben mich zwar weniger gefesselt, waren aber sicher nötig für den Aufbau der Geschichte. Auch, wenn die Trilogie nun abgeschlossen ist, bleibt das Ende in einigen Punkten offen, so dass eine Fortsetzung denkbar wäre.
Die Mischung aus Thriller und Action hat mir überaus unterhaltsame Lesestunden bereitet und ich empfehle diese Trilogie gerne weiter; am besten gefallen hat mir jedoch der erste Band.