Da ist noch Pfand drauf
Förster, mein Förster von und mit Frank Goosen. Erschienen im tacheles!/ROOF Music Verlag am 23. Mai 2018 als ungekürzte Ausgabe.
Förster steht kurz vor seinem fünfzigsten. Seine Freundin ist auf den ...
Förster, mein Förster von und mit Frank Goosen. Erschienen im tacheles!/ROOF Music Verlag am 23. Mai 2018 als ungekürzte Ausgabe.
Förster steht kurz vor seinem fünfzigsten. Seine Freundin ist auf den Äußeren Hebriden um Fotos zu machen. Zeit um sich Gedanken über das Leben und den ganzen Rest zu machen. Dabei helfen ihm seine Freunde Kneipenbesitzer Fränge und Lehrer Brocki, und der ehemalige Polizist der mit ihm im gleichen Haus wohnt. Außerdem wohnt da auch noch die alte Frau Strobel, die in der Nacht immer Saxophon spielt. Förster kümmert sich etwas um die an Demenz erkrankte Frau und so beschließt er, dass Frau Strobel unbedingt an einem Auftritt ihrer alten Tanzkappelle an der Ostsee teilnehmen muss. Da wird nun ein Roadtrip, natürlich stilecht im Bulli und mit manchem kleinen Umweg auf dem Weg, für ihn, seine Freunde, Frau Strobel und einen wohlstandsverwahrloster Jugendlichen.
Goosen beherrscht es, das Zwischenmenschliche. Seine Protagonisten sind zwar im besten Mannesalter, aber hoffnungslos altmodisch und kein bisschen spektakulär. Irgendwie hat auch jeder eine Macke im Laufe der Zeit bekommen. Fränge und Brocki streiten schon die letzten 40 Jahre und unter all dem Mist den diese Leute von sich geben muss man schon Perlentaucher sein um alle Geistesblitze die da unter einer Schicht von Kneipendummschwätzerei verborgen liegen auch heben zu können. Goosen liest das Buch auch vor, was auf der einen Seite gut ist, auf der Anderen ging er mir teilweise schon ziemlich auf den Zeiger. Viel zu eindringlich sind ganze Passagen. Ich hatte das Gefühl mit dem Autor auf einer Bühne zu stehen und er versucht verzweifelt mir seinen Standpunkt der Dinge nahe zu bringen. Das wiederum finde ich an diesem Hörbuch so außergewöhnlich gut. Das Buch hätte ich nach kurzer Zeit weggelegt, aber wie er liest hat mich dazu gebracht immer weiter zu zu hören, auch bei den banalen Dingen des Lebens. Warum ich dieses Hörbuch hören wollte? Weil Förster seinen gefundenen Hamster Edward Cullen genannt hat. Ich musste wissen wie es dazu kommen konnte.