Cover-Bild Unsere Stimmen bei Nacht
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 17.05.2023
  • ISBN: 9783832182250
Franziska Fischer

Unsere Stimmen bei Nacht

Roman
In einer Villa im Berliner Südwesten finden sich sechs Menschen zu einer ungewöhnlichen WG zusammen – aus Geldmangel, aus Einsamkeit, auf der Suche nach einer raschen Lösung. Die fünfundfünzigjährige Gloria kocht für alle – und sie kocht hervorragend –, nur ihr griesgrämiger Ehemann Herbert war von vornherein dagegen, dass sich andere Menschen in ihrem Heim einnisten. Als Erstes Chemieprofessor Gregor mit seiner Tochter Alissa, die permanent schlecht gelaunt unter der Trennung ihrer Eltern leidet. Wenigstens reißt sich Alissa zusammen, wenn sie sich in Herberts hauseigenem Antiquariat aufhält. Dann ist da noch Jay, ein Student, der sich dagegen sträubt, die Erwartungen seiner Familie zu erfüllen, und bemüht ist, Herbert den Internetversandhandel nahezubringen.
Schließlich zieht Lou-Ann, genannt Lou, in die Villa ein. Mit Mitte dreißig hätte sie längst irgendwo ankommen müssen, doch stattdessen ist in ihrem Leben alles ungeplant und unfertig. Vielleicht ist sie gerade deshalb diejenige, die all die um sich selbst kreiselnden Gestalten zusammenbringt. Etwas verschiebt sich in dem Gefüge. Die Zweckgemeinschaft wird zur Wahlfamilie, aber das Konstrukt ist zerbrechlich.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.07.2023

Franziska Fischer konnte mich schon zum zweiten Mal überzeugen

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Bereits "In den Wäldern der Bieber" hatte ich sehr gerne gelesen, und nun konnte mich Franziska Fischer mit "Unsere Stimmen bei Nacht" gleich ein zweites Mal überzeugen! Gleich zu Beginn ziehen wir mit ...

Bereits "In den Wäldern der Bieber" hatte ich sehr gerne gelesen, und nun konnte mich Franziska Fischer mit "Unsere Stimmen bei Nacht" gleich ein zweites Mal überzeugen! Gleich zu Beginn ziehen wir mit der jungen Lou in die WG in Berlin-Zehlendorf, wo Gloria und Herbert in einer großen Villa, nachdem ihre Kinder ausgezogen sind, nach neuen Mitbewohnern suchen, um nicht einsam zu sein. Alle alten Kinderzimmer werden neu belegt, eine originelle Idee irgendwie, auch wenn ich nicht sicher bin, ob ich das tatsächlich so handhaben wollte. Aber der Plot dieses Romans hat mich komplett überzeugt, von der ersten Seite an hat mich die Autorin mitgenommen, sie hat einen extrem unaufgeregten sehr angenehmen Schreibstil und entspinnt anhand der unterschiedlichen Protagonisten, die allesamt sehr authentisch von ihr skizziert werden, eine tolle Geschichte einer Zufallsgemeinschaft von unterschiedlichen Charakteren, die zu Schicksalsgenossen werden. Von Menschen, die sich entwickeln und ihren Weg gehen, ein Stück weit gemeinsam. Mich hat das sehr gut unterhalten, ich vergebe dafür die volle Punktzahl und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.06.2023

berührend, leise

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Rezension zu „Unsere Stimmen bei Nacht“ von Franziska Fischer
[…] denn ankommen, das sollte man mit zwanzig oder maximal noch dreißig an einem Ort, bei einem Menschen, danach gab es kein Ankommen mehr, ...

Rezension zu „Unsere Stimmen bei Nacht“ von Franziska Fischer
[…] denn ankommen, das sollte man mit zwanzig oder maximal noch dreißig an einem Ort, bei einem Menschen, danach gab es kein Ankommen mehr, nur ein Weitergehen.“ (S.41)
Franziska Fischer schlägt in ihrem Roman leise Töne an.
Eine WG in Berlin, darin lebend das Vermieter-Ehepaar (Gloria und Herbert), ein Vater mit seiner 15-jährigen Tochter (Gregor und Alissa), der Student Jay und Lou. Die Charaktere sind fein herausgearbeitet und alle auf ihre Art und mit ihren Fehlern sympathisch. Wir lernen Gloria als mütterlich und liebevoll, Herbert als etwas grummelig, Gregor als eigenbrötlerisch, Alissa als verloren, Jay als planlos und Lou als energiebündel, kreativ und Suchende kennen. Diese Vielfalt macht Spaß. Die Figuren Suchen und Finden und Suchen, sie öffnen sich und finden zusammen. Begleitet wird die Geschichte vom Winter bis in den Sommer und das passt wundervoll zusammen. Der trübe Winter, der alles zum ergrünen bringende Frühling und der Sommer mit seinen lauen Abenden begleitet die Figuren sehr harmonisch und natürlich. Alles fügt sich. Die Geschichte ist ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben dieser Figuren, das Ende fügt sich perfekt ein. Wie die Geschichte, so mitten aus dem Leben gegriffen, ist auch das Ende offen und lässt den Leser doch mit einem entspannten Gefühl zurück. Sie bietet interessante Inneneinsichten in unterschiedlichste Leben.
Neben den Charaktere besticht das Buch auch durch seine Unaufgeregtheit und ist doch niemals langweilig. Im Gegenteil, die Schöne Atmosphäre und die Tiefgründigkeit wird hervorgehoben und sorgt für ein tolles Leseerlebnis. Große Empfehlung also für „Unsere Stimmen bei Nacht“.
Und am Ende stellt man vielleicht wie eine der Figuren fest: […] doch manche Tage wurden größer, wenn sie sie mit den richtigen Menschen teilte […].“ (S.148)

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Nächte mit leisen Worten in der Dunkelheit

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Nächte mit leisen Worten in der Dunkelheit

„Manchmal fand Lou das, was Menschen nicht erzählten, sehr viel interessanter, als das, was sie tatsächlich sagten.“

Lou-Ann Weber mietet das letzte freie ...

Nächte mit leisen Worten in der Dunkelheit

„Manchmal fand Lou das, was Menschen nicht erzählten, sehr viel interessanter, als das, was sie tatsächlich sagten.“

Lou-Ann Weber mietet das letzte freie Zimmer in der kleinen Villa des Ehepaares Gloria und Herbert Sobrowski in Berlin, wo bereits der alleinerziehende Professor Gregor Mader mit seiner Tochter Alissa und der Student Johann „Jay“ leben. Mit der offenen und selbstbewussten Lebenskünstlerin Lou ist die kleine Wohngemeinschaft schließlich komplett. Während der Hausbesitzer Herbert und der Chemieprofessor Gregor Abweichungen in ihrem gewohnten Alltag ablehnend gegenüberstehen, sind Jay und Lou regelrechte Freigeister: spontan, neugierig, voller Fragen und an ihren Mitbewohnern interessiert. Und obgleich die Lebenspläne, die Vorstellungen und die Alltagsroutine dieser völlig gegensätzlichen Menschen in keiner Weise übereinstimmen, entsteht aus dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft dank der unkonventionellen Lou als Bindeglied schließlich eine richtige kleine Wahlfamilie. Gemeinsame Mahlzeiten fungieren als Basis für interessante Gespräche, entspanntes Chillen im Garten und tiefsinniger Gedankenaustausch in schlaflosen Nächten erzeugen eine zusätzliche emotionale Bindung zwischen den Hausbewohnern.

„An manche Menschen musste man sich sehr langsam herantasten, jede Person hatte einen eigenen Rhythmus, ihr eigenes Tempo, um ihre Lebensgeschichte zu teilen.“

Diese Neuerscheinung der mir bislang unbekannten Autorin Franziska Fischer hat meiner hohen Erwartungshaltung in jeder Hinsicht entsprochen. Sowohl der einzigartige und wunderschöne Schreibstil der Autorin, als auch die starken Emotionen und tiefgründigen Gedanken machten diesen Roman zu einer herzerwärmenden Lektüre. Es gibt Bücher, die mich als Leser tief berühren und unter die Haut gehen. „Unsere Stimmen bei Nacht“ ist eines davon – eine erlesene kleine Perle, die mich vollständig in den Sog ihrer Geschichte zog und mir durch die poetische Sprache, durch kostbare und wohlformulierte kluge Lebensweisheiten und Gedanken außergewöhnlichen Lesegenuss bescherte.

Die Handlung selbst wird weder von Spannung, noch aufregenden Höhepunkten beherrscht. Es handelt sich vielmehr um ein leises, unaufdringliches Buch, das seine Magie auf vielfältige Weise entwickelt. Und zwar durch kleine, aber wichtige Episoden im Alltag dieser sechs Protagonisten, die detailliert und liebevoll beschrieben werden und das Buch zu einem Leseerlebnis machten, das ich nicht mehr missen möchte. Franziska Fischer bedient sich hervorragend ausgearbeiteter Charaktere und schreibt von dem Bestreben eines jeden Einzelnen, seinen Weg zu finden, tiefsten Wünschen und Sehnsüchten Ausdruck zu verleihen und den Mitbewohnern nach und nach Einblick in seine ganz persönliche Lebensgeschichte zu gewähren.

„Sie waren eine merkwürdige Gruppe an Menschen, dachte Lou. Alle zusammen in dieses Haus geschüttet, und manchmal war es so, als gäbe es keine Außenwelt mehr, nur sie, sechs Personen, die einander genug sein mussten.“

Sowohl die hochwertige Aufmachung, als auch Optik und Haptik dieses Buches sind bemerkenswert. Eine in bunte Farben getauchte Abbildung mehrerer Äpfel auf dem tiefschwarzen Einband zieht den Blick des Betrachters unweigerlich auf sich. Der Buchtitel wurde in stark kontrastierendem Weiß gedruckt, der dunkle Hintergrund und die etwas dezentere Einbringung des Verlags- sowie des Autorennamens sowie ein rotes Lesebändchen vervollständigen das edle Erscheinungsbild.

Franziska Fischers Roman offenbart seinen Inhalt ganz behutsam und langsam. Es handelt sich um eine Erzählung, die den Leser dazu auffordert, sich vollständig ins Geschehen hinein zu begeben, die ihre Geheimnisse nur nach und nach Preis gibt und nicht mit einer Fülle von Informationen überquillt, sondern vielmehr mit leisen Andeutungen arbeitet. Das Unausgesprochene, das in vielen Familien im Raum steht, spielt hier die Hauptrolle. Die Antwort auf etliche Fragen findet sich zwischen den Zeilen, findet sich in den wechselnden Perspektiven und in den Erzählungen der einzelnen Figuren. „Unsere Stimmen bei Nacht“ ist ein sehr ruhiges, leises Buch, das dem Leser in eindringlichen Worten und mit zahlreichen, teilweise emotionalen Details, die Lebensgeschichten seiner Figuren erzählt. Mir hat die bedächtige Art, die Vergangenheit aufzurollen, überaus zugesagt und ich wurde auf diese Weise immer vertrauter mit Gloria, Herbert, Gregor, Alissa, Jay und Lou. Es werden nicht nur innere Konflikte, sondern auch tief zurück liegende Verletzungen innerhalb der Familie und des Freundeskreises aus der Vergangenheit zur Sprache gebracht, und keine der handelnden Personen bleibt davon unbeeinflusst.

„Manchmal ist jeder Schritt eine Geschichte, jedes Lachen eine Erzählung, jedes Wort ein Roman.“

Fazit: „Unsere Stimmen bei Nacht“ war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Werk dieser Autorin. Die ruhige, unaufgeregte und behutsam erzählte Geschichte bietet dem Leser weder turbulente Höhepunkte, noch hohe Spannungsmomente, wartet dafür aber mit einem außergewöhnlichen Schreibstil, tiefen Emotionen und einer Vielzahl kluger Gedanken und Lebensweisheiten auf. Franziska Fischer beschreibt in poetischen Worten das gemächliche gegenseitige Kennenlernen und Annähern völlig konträrer Charaktere. Dieser beeindruckende Roman war für mich eine ganz besondere Lektüre. Es ist ein leises Buch, das lange nachwirkt, mit handelnden Figuren, die man nicht so rasch wieder vergisst, deren Geschichte die Gedanken des Lesers auch noch über das Zuschlagen der letzten Seite hinaus beschäftigen. Das Buch hat meinem persönlichen Lesegeschmack in jeder Hinsicht entsprochen und ich möchte dieses kleine Highlight ganz besonders Menschen, die ruhige und tiefgründige Bücher lieben, ans Herz legen.

Veröffentlicht am 08.06.2023

Ruhige und fokussierte Geschichte – Mitten aus dem Leben erzählt

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„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich großen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern ...

„Unsere Stimmen bei Nacht“ ist nun der zweite Roman, welchen ich von Franziska Fischer gelesen habe und bereits jetzt hat ihr Stil finde ich großen Wiedererkennungswert. Wem also bereits „In den Wäldern der Bieber“ gut gefallen hat, wird sich hier sicherlich auch erneut wohlfühlen. Ich persönlich mag die gewählte ruhige Erzählweise sehr gerne, wobei sich gerade auch dadurch die Handlung nur langsam entwickelt. Der Fokus liegt klar auf der Beziehungsdynamik zwischen den sechs Mitbewohner:innen der doch recht ungewöhnlichen WG. Von deren Leben Außerhalb bekommt man zwar auch immer wieder etwas mit, detailliert werden aber nur Szenen aus dem gemeinsamen Wohnumfeld aufgegriffen. Erzählt wird dabei aus der Sicht von Allen, die Perspektive wechselt innerhalb der Kapitel immer wieder, manchmal auch binnen weniger Sätzen. Was auf den ersten Blick chaotisch klingt, war in sich aber doch stimmig. Und trotz der fließenden Übergänge, fiel es mir erstaunlich leicht die einzelnen Personen und ihre Gedankenwelten voneinander zu unterscheiden. Im Buch werden nicht nur die Charaktere lebendig, auch die alte Villa und der wunderschöne Garten sind bildhaft vorstellbar und nehmen kraftvoll Raum ein. Wir Leser:innen dürfen die Figuren eine Weile begleiten, wobei die Geschichte jeweils nur Lebensausschnitte beinhaltet und am Ende doch Vieles offen lässt. So erschien mir die Lektüre wie ein kurzer Blick durchs Schlüsselloch in sehr unterschiedliche Leben. Inhaltlich unaufgeregt, sprachlich aber wunderbar feinfühlig und poetisch, war der Roman für mich ein echter Lesegenuss! Gerne vergebe ich dafür volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

sehr tiefgründig und emotional

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Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Die Zeichnung im Hintergrund gefällt mir sehr gut und der Titel des Buches habe mich neugierig auf die Handlung gemacht. Die Haptik des Hardcover Buches ...

Das Cover des Buches finde ich sehr ansprechend. Die Zeichnung im Hintergrund gefällt mir sehr gut und der Titel des Buches habe mich neugierig auf die Handlung gemacht. Die Haptik des Hardcover Buches ist wirklich toll und die Farben sind sehr harmonisch.



Die Geschichte beginnt damit, dass Gloria und Herbert beschließen ihre leeren Zimmer in ihrer Villa im Berliner Südwesten zu vermieten, bald ziehen der Professor Gregor und seine Tochter Alissa ein und danach folgt der Student und Musiker Jay. Die Lebenskünstlerin Lou stößt als letztes zu ihnen, sie wirbelt das Zusammenwohnen richtig auf und erweckt die WG zu einer richtigen Gemeinschaft mit vielen Emotionen und Gefühlen. Gloria ist der Mutterersatz für die WG sie kümmert sich um das Wohl Aller. Die WG könnte unterschiedlicher nicht sein aber dadurch entsteht in dem Buch eine wundervolle Spannung und Dynamik. Die Charaktere sind sehr facettenreich und man kann die Handlung und die Emotionen sehr gut nachvollziehen. Das Buch ist Mitten aus dem Leben geschrieben und ich konnte mich in manchen Situationen wiederfinden, es ist eine berührende und gefühlvolle Geschichte, die mich mitgerissen hat.

Der Schreibstil des Buches hat mir sehr gut gefallen, er war verständlich und flüssig zu lesen, mir hat die Idee der WG und die Entwicklung der Geschichte sehr gut gefallen und ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter.

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