Cover-Bild Inside AfD
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inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 03.08.2018
  • ISBN: 9783958902039
Franziska Schreiber

Inside AfD

Der Bericht einer Aussteigerin
Seit September ist die AfD mit 92 Abgeordneten im Bundestag vertreten und inszeniert einen medienwirksamen Konfrontationskurs zu den etablierten Parteien. Doch was treibt die Partei hinter den Kulissen an – und ist die Fremdenfeindlichkeit eine geteilte Grundposition aller? Niemand kann darüber besser Auskunft geben als Franziska Schreiber, die noch 2017 im Vorstand der Jungen Alternativen, der Jugendorganisation der AfD, saß. In ihrem Buch spricht sie Klartext über Antrieb, Ziele und Schwächen der AfD-Führung um Alexander Gauland sowie deren radikale Hetzer wie Björn Höcke. Die heute 27-Jährige trat 2013 in die AfD ein und machte eine steile Karriere. Innerhalb eines Jahres wird sie die Vorsitzende der Jungen Alternativen in Sachsen. 2017 ist sie im Bundesvorstand angekommen. Gegen den immer stärker und radikaler werdenden Flügel um Björn Höcke bezieht sie an Frauke Petris Seite Stellung. Entsetzt von den Aussagen, die innerhalb der AfD inzwischen üblich und akzeptiert sind, unternimmt sie mit anderen liberalen Mitgliedern im März 2017 einen letzten Versuch zur Kurskorrektur auf dem Bundesparteitag in Köln. Doch der Versuch scheitert. Es wird Zeit für eine Distanzierung. Ihren Parteiaustritt vollzieht sie eine Woche vor der Bundestagswahl 2017 öffentlich. Sie übernimmt die Verantwortung, die Wähler über den Rechtsruck der Partei aufzuklären. In ihrem Buch erzählt sie die ganze Geschichte der AfD und macht unmissverständlich deutlich, warum die Partei und ihre Anführer heute gefährlicher sind als je zuvor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2021

Kompromiss und ehrlich

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Meine Meinung und Fazit:
Ein Bericht über eine Partei, die spaltet und mich seit Jahren beschäftigt. Sie war mir schon immer ein Dorn im Auge, es ist mir unverständlich, warum sie so einen Erfolg hat und ...

Meine Meinung und Fazit:
Ein Bericht über eine Partei, die spaltet und mich seit Jahren beschäftigt. Sie war mir schon immer ein Dorn im Auge, es ist mir unverständlich, warum sie so einen Erfolg hat und umso interessiert bin ich, an Veröffentlichung aus ihrem Inneren heraus.
Das Hörbuch spricht die Autorin selbst und es ist genau die richtige Entscheidung. Dadurch werden ihre Beweggründe, einzutreten und auszutreten, deutlich und klar. Ich finde das Buch unheimlich gelungen und mutig. Weist es doch auch auf, wie sie sich hat beeinflussen lassen oder eher wie sie nicht richtig reflektiert hat.

Ich konnte das Hörbuch nicht in einem Stück hören, da es mich zu sehr aufgewühlt hat. Die Partei ist hetzerisch und menschenverachtend. Denn der Weg der AFD ist erschreckend und noch schlimmer für mich ist, dass in meinem Bundesland diese Partei aktuell führt. Damit komme ich ganz schwer zurecht. Die Autorin wagt sich auch vor, um festzustellen, warum die AFD so einen Erfolg in den neuen Bundesländern hat. Viele stört die Pauschalverurteilung der Ostdeutschen, als dumm und unproduktiv und irgendwie auf einem Abstellgleis.

Hier noch einige Auszüge aus dem Buch/Hörbuch:
Beginn 2. Kapitel "In der AFD wackelt der Schwanz mit dem Hund

"Partei der gelebten Menschenfeindlichkeiten, nicht liberal oder konservativ."
"Der rechte Flügel hatte die Partei im Griff.
Rechtsaußen ist an der Macht, ..., ein 4-jährige Rechtsdrift."... "Ab 2005 passten sich die Liberale in der Partei dem rechten Mainstream in der Partei an."

Zitat von Franziska "Facebook war und ist in der AFD der Kriegschauplatz. Dort tummeln sich die innerparteilichen Kontrahenten. Hier wird der Ruf des Einen komprimitiert, da ein Gerücht über einen Anderen gestreut, es wird gehetzt und gehasst, gemoppt, geschossen, verraten und verpfiffen. Viele Anständigen hielten das nicht aus, sie streckten die Waffen und warfen verstört ihren Mitgliedsausweis in die Tonne. So konsequent wie nirgendwo sonst haben die Mitglieder dieser Partei, auch in der Binnenkommunikation, die politische Korrektheit beseitigt und damit zugleich Anstand und Selbstkontrolle verloren. Mehr noch, die AFD hat innerhalb kürzester Zeit eine eigene Form politischer Korrektheit entwickelt. "

Kapitel 7:" Parteispitze folgt Höcke aus Angst vor Bedeutungsverlust, die anderen Parteien aus Angst vor Wählerverlust."

Ein sehr mutiges und wertvolles Buch . Die Lektüre ist sehr zu empfehlen.
Mein Dank geht an das Team von netgalley für das bereitgestellte Rezi-Exemplar, den Hörverlag Audio-to-go und die Autorin für ihren Mut für dieses ehrliche Buch.

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Veröffentlicht am 24.11.2018

Die Entwicklung einer populistischen Partei

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Franziska Schreiber schafft es zu erläutern, wie jemand sich für die AfD engagieren konnte. Das sektenhafte dieser populistischen Partei vermittelt sie nachvollziehbar.
Entscheidend dafür, dass das Buch ...

Franziska Schreiber schafft es zu erläutern, wie jemand sich für die AfD engagieren konnte. Das sektenhafte dieser populistischen Partei vermittelt sie nachvollziehbar.
Entscheidend dafür, dass das Buch funktioniert ist, dass sie von sich selbst erzählt. Wie sie, 1990 im Osten geboren und ganz normal aufgewachsen, von einer Partei (der FDP) enttäuscht wurde und sich einer anderen zuwandte. Der AfD von Bernd Lucke 2013. Einerseits war sie fehlgeleitet, andererseits war die AFD in ihrer Anfangszeit zwar auch schon populistisch, aber noch nicht so ausländerfeindlich und extrem wie heutzutage.
Franziska Schreiber war insbesondere von der Parteivorsitzenden Frauke Petry fasziniert.
Sie wurde zur Vorsitzenden der sächsischen Jungen Alternativen (JA) und steigerte sich imemr mehr rein. Tatsächlich war sie schon sehr verblendet, beteiligte sich an den Montagsmärschen, Geert Wilders war für sie ein Held, Le Pen eine tolle Frau.
Erst nach Frauke Petrys Absetzung verlässt sie die Partei als entschiedene Gegnerin.

Man erfährt viele Details, die interessant sind, z.B. über die Pegida-Nähe der Partei, Höcke, Kubitschek, Weidel, Storch, Gauland und deren Weltbild. Vieles erreicht einen durch Schreibers Emotionen, die sie jeweils schildert.

Wie sehr dieses Buch die AfD trifft, zeigt sich daran, dass sie versuchen, Passagen oder das ganze Buch verbieten zu lassen. Die Autorin wird außerdem massiv angefeindet, eine beliebte Methode der AfD-Anhänger, die längst jeden Anstand verloren haben.

Es dürfte interessant sein, zu verfolgen, was Franziska Schreiber künftig machen wird und ob noch weitere Bücher von ihr folgen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Ein wichtiges Buch, das gar nicht weit genug verbreitet werden kann.

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Ein gutes, wichtiges, und sehr informatives Buch. Teils Sachstandbericht der Lage in Ostdeutschland und der Nach-Wende-Generation, teils Abbitte und Gewissenserleichterung und ganz viel Abrechnung mit ...

Ein gutes, wichtiges, und sehr informatives Buch. Teils Sachstandbericht der Lage in Ostdeutschland und der Nach-Wende-Generation, teils Abbitte und Gewissenserleichterung und ganz viel Abrechnung mit und Warnung vor der AfD. Wobei das vielleicht nicht ganz treffend formuliert ist, schwingt doch in Abrechnung immer etwas von Rache mit, von verbitterter Nachrede nach dem enttäuschenden Verlust von Idealen. Darum geht es Franziska Schneider nicht in erster Linie - natürlich ist sie enttäuscht, dass die Partei, in die sie einst aus Unzufriedenheit gegen vorherrschende wirtschafts- und europapolitische Politik eintrat, sich so extrem gewandelt hat. Und natürlich sind da viele Vorwürfe gegen die, die es - unabsichtlich, aus eigener Machtgier oder berechnender Kalkulation - so weit haben kommen lassen. Aber zum großen Teil ist dieses Buch auch eine Abrechnung mit der Autorin selbst: Wie konnte ich mich soweit verbiegen, wieso habe ich mich so weit treiben lassen? Und da wirkt es als mahnendes Beispiel, als Warnung für alle, die nach wie vor mit dieser Partei liebäugeln. Wobei mir, bei allem Lob, auch nicht alles gefällt, z.B. finde ich die Darstellung von Frau Petry als zu positiv, und auch die grundsätzliche libertäre Einstellung von Frau Schreiber ist nicht meins. Abgesehen davon ist das Buch aber sehr ansprechend geschrieben.

Franziska Schneider, immerhin die ehemalige Vorsitzende der Jungen Alternative Sachsen, hat den Absprung geschafft. Sie war mutig und stark genug, sich selbst und ihre Wandlung zu hinterfragen und endlich auch die Kritik von außen anzunehmen. In diesem Buch stecken, neben zahlreichen interessanten Fakten und Verweisen, auch viel ungeschönte Selbstreflexion und Bedauern. Stimmen wie ihre müssen noch lauter werden, damit es auch der letzte desillusionierte Mensch hört, der nach wie vor glaubt, mit einer Stimme für die AfD könnte man eine Art von "Protest" ausüben. Wahr ist: Er oder sie stärkt damit nur die Neurechten.

Für politisch interessierte Menschen ist das natürlich nichts Neues. Vieles in dem Buch findet sich so oder ähnlich auch an anderer Stelle, sei es in Artikeln, Magazinen oder Büchern. Trotzdem ist dieses Buch durchaus eine Bereicherung, denn zum einen bietet der Blickwinkel von ganz innen natürlich noch einmal ganz neue Perspektiven. Zum anderen dient die ganz persönliche Geschichte von Frau Schreiber gut als warnendes Beispiel. Nicht zuletzt sind es natürlich die kleinen Extra-Insider-Happen, die auch dieses Werk bietet (u.a. hat Frau Schreiber die ganze Debatte um Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen ja überhaupt erst richtig ins Rollen gebracht, indem sie seine geheimen Treffen mit Frauke Petry hier öffentlich gemacht hat).

Drei inhaltliche Punkte möchte ich besonders hervorheben:

- ziemlich am Anfang beschreibt Franziska Schreiber - geboren 1990 in Dresden - die Gefühlslage vieler ostdeutscher Menschen, vor allem auch der Nach-Wende-Generation, die den rasanten Aufstieg der AfD im Osten überhaupt erst ermöglicht haben. Das war ein für mich sehr erhellendes Kapitel mit vielen neuen Informationen und Aspekten, die ich so tatsächlich noch nie bedacht habe. Ähnliches habe ich nach Trumps Wahl zum Präsidenten der USA gelesen - wie konnte es soweit kommen, warum hat er in bestimmten Gebieten so viele Stimmen erhalten, was ist da mit den Leuten los? Da geht es um mehr als verletzten Stolz, eher um das Gefühl, nicht beachtet und/oder nicht gefragt/mitgenommen, also vergessen worden zu sein. Das hat mich an diesen Teil des Buches erinnert, der einiges, wenn doch für mich nicht nachvollziehbarer, so doch bis zu einem gewissen Grad verständlicher bzw. erklärbarer macht.

- das Leben in der rechten Filterblase, mit der Partei als Familienersatz (die biologische hat schließlich längst kein Verständnis mehr) wird sehr detailliert beschrieben. Schreiber hadert nach wie vor mit der Frage, wie sie sich überhaupt soweit treiben lassen konnte und übernimmt den Großteil der Verantwortung dafür durchaus selbst, zeigt jedoch gleichzeitig, wie die Partei und ihre Blase das nicht nur begünstigt, sondern regelrecht befördert hat. Erschreckend.

- noch erschreckender ist nur das, was eigentlich sowieso klar ist, auch wenn die AfD es nach wie vor (mal mehr, doch immer weniger halbherzig) versucht, anders darzustellen: Es ist eine Partei, die nicht nur rechtsextreme Züge hat, sondern geradezu unterwandert ist. Verbindungen zu PEGIDA, der Identitären Bewegung, der NPD, Die Freiheit undundund... in diesem Buch sind zahlreiche Beispiele zu finden. Seien es persönliche Verstrickungen (wer bekleidet welches Amt) oder "verbale Ausfälle" (wer hat was gesagt und mit welchen Konsquenzen? Spoiler: in 95% der Fälle gab es keine) - hier ist alles noch einmal wunderbar zusammengefasst. Man liest es, möchte Max Liebermann zitieren und fasst sich an den Kopf.

Ein wichtiges Buch, das gar nicht weit genug verbreitet werden kann.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Ein schonungsloser Einblick in die AFD und deren Beweggründe

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Meinung:

Das Cover zeigt die Autorin selber. Sie sieht aus wie jede junge Frau in ihrem Alter, doch hat sie sich einer politischen Idee anvertraut, die man nach heutiger Erkenntnis als bedenklich bezeichnen ...

Meinung:

Das Cover zeigt die Autorin selber. Sie sieht aus wie jede junge Frau in ihrem Alter, doch hat sie sich einer politischen Idee anvertraut, die man nach heutiger Erkenntnis als bedenklich bezeichnen muss.

Die Autorin schreibt sehr flüssig und leicht zu lesen. Man erfährt, warum sie sich in der AFD engagiert hat und wie sich ihr politischer Traum zu einem frauenfeindlichen, national-sozialistisch geprägten Alptraum entwickelt hat. Sie macht schnell Karriere und lernt eine interessante wie auch skrupellose Menschen kennen. Sie begleitet Frauke Petry auf deren Weg und erlebt deren Untergang hautnah.

Das Buch liest sich an manchen Stellen so, als wenn die AFD ihren Mitgliedern sektenähnliche Dogmen beibringt. Männer stellen sich über Frauen und versuchen ihre nationalen Einsichten zu verbreiten. Alles das was man als Außenstehender ahnt, aber niemals gedacht hat. Schonungslos erzählt die Autorin, wie sie erwacht und aus diesem politischen Dunstkreis heraus will und wie sie es schafft.

Sie beschreibt, wie gespalten diese noch recht junge Partei ist und ich denke, dadurch wird sie sich schon viele Feinde gemacht haben. Denn sie nennt Namen und beschreibt deren Gesinnung. Vieles ist nachvollziehbar und steht nun in einem anderen Licht, da sie einiges erklärt, was der Außenstehende so noch nicht wusste.

Fazit:

Ein schonungsloser Einblick in die AFD und deren Beweggründe – nicht neu, aber gut erklärt.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Aufklärung aus der Sicht einer Ehemaligen

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Eine eigene "Abrechnung" der Autorin mit ihrem Eintritt in die Afd, ihrem Weg nach oben und den Schritt den Rücktritt zu wagen.

Stellenweise sehr gut betrachtet und beste Aufklärung überhaupt, aber leider ...

Eine eigene "Abrechnung" der Autorin mit ihrem Eintritt in die Afd, ihrem Weg nach oben und den Schritt den Rücktritt zu wagen.

Stellenweise sehr gut betrachtet und beste Aufklärung überhaupt, aber leider fehlt mir persönlich die Stellungnahme bei anderen Themen wie Rente, Sozialstaat etc.
Ok, dazu nimmt die Afd ja auch meist keine Stellung, aber so wie die Autorin schreibt geht es in der Partei selbst nur um ein Thema, der der Ausländer "raus".

Ohne zu Beschönigen, und mit Gründen, die die Autorin einst dazu brachte in die Afd einzutreten.

4 von 5 Sternen