Nicht so gut wie "Schwesterlein..."
Die Psychologin Merette Schulman verbringt die erste Nacht mit ihrem Ex-Mann dem Polizisten Jan-Ole in der Hütte einer Freundin, als sie feststellt, dass Jan-Ole in der Nacht nicht mehr an ihrer Seite ...
Die Psychologin Merette Schulman verbringt die erste Nacht mit ihrem Ex-Mann dem Polizisten Jan-Ole in der Hütte einer Freundin, als sie feststellt, dass Jan-Ole in der Nacht nicht mehr an ihrer Seite liegt. Sie findet ihn schwer verletzt in der Nähe in einem verlassenen Gebäude. Am nächsten Tag die nächste Hiobsbotschaft: Aksel Karlsen, einer ihrer Patienten, der sie und ihre Tochter im vergangenen Jahr versucht hatte zu entführen, und in die Psychatrie eingeliefert wurde, konnte vor dort fliehen. Merette ist sich sicher: er will sich an ihr rächen. Die Ahnung wird verstärkt, als sie ein Foto ihrer Tochter Julia per SMS erhält mit dem Text: Töte ihn, dann darf sie leben...
Da ich Merette, Julia und ihre Freundin, Jan-Ole und auch Aksel schon aus "Schwesterlein muss sterben" kenne, fällt mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht. Hier und da wird in kurzen Sätzen auf die erste Geschichte hingewiesen, was aber nicht stört, sondern eher neugierig macht.
Allein die Vorstellung, wie sich Merette entscheiden wird, birgt eine absolute Spannung. Wird sie es schaffen, Aksel unschädlich zu machen bzw. ihn überhaupt zu finden? Die Spannung ist von der ersten Seite an da und steigert sich ganz langsam.
Dann beginnt 10 Jahre vorher eine zweite Geschichte, in der ich mehr über Jan-Ole erfahre. Das fand ich anfangs ganz gut, aber dann plätschert die Geschichte so dahin und die Spannung ist fast weg - sehr schade. Leider wird dieser Spannungsverlust auch im dritten Teil der Geschichte nicht mehr kompensiert und ich steige etwas enttäuscht aus der Geschichte aus.
Da sowohl Merette als auch Julia ihre Geschichte von da, wo sie gerade sind, erzählen, bin ich mit Beiden an unterschiedlichen Orten unterwegs und immer voll dabei. Auch die Gedanken des "Bösen" werden gut vermittelt und kursiv dargestellt.
Für mich als Brillenträgerin ist die etwas größere Schrift sehr angenehm zu lesen.
Ob wohl mir einen großen Teil der Geschichte lang die Spannung gefehlt hat, finde ich sie doch insgesamt gut umgesetzt und ich wurde gut unterhalten.